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Lithium: Kanada wird zum Kraftwerk der westlichen Emanzipation von China

Veröffentlicht am 26.05.2023, 08:11
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Kanada verfügt über große Lithiumreserven und kann vom Inflation Reduction Act profitieren. Die Politik hat das Potenzial kritischer Mineralien erkannt und positioniert das Land als westlichen Emanzipationshelfer gegen China.

1.076.396 km2: Die kanadische Provinz Ontario ist rund dreimal so groß wie die Bundesrepublik. 120 km2 davon gehören mittlerweile dem australischen Lithium Explorer Balkan Mining And Minerals (ASX: BMM, WKN: A3C28E, ISIN: AU0000157455).

Im April vermeldete das Unternehmen den Kauf des Projekts "Barbara" in der Glacier Lake Area etwa 160 km nordnordöstlich von Thunder Bay. Barbara ist nach Gorge, Tango und Arrel bereits das vierte Projekt von Balkan Mining in der Provinz. Ein weiteres Projekt befindet sich in Quebec, zwei Projekte gibt es in Serbien. Kanada bildet den Schwerpunkt des Unternehmens. Und dafür gibt einen guten Grund: Die Geologie.

In Kanada schlummern riesige Lithiumvorkommen

In Kanada werden riesige Mengen Lithium vermutet – in Ontario genauso wie in den Nordwestterritorien, Manitoba oder Quebec. Lithium wird vor allem aus Salzlake-Solen und Granit-Pegmatiten gewonnen. Beide geologischen Phänomene kommen in Kanada vor.

Ein großer Teil der Ressourcen entfällt auf Granitpegmatit, ein grobkörniges magmatisches Gestein das Spodumen, Petalit und Lepidolith beherbergt – die häufig Lithium enthalten. Der Vorteil von Hartgesteinsprojekten: Es können dieselben Abbaumethoden eingesetzt werden wie im klassischen Bergbau – und auch die Umweltrisiken sind mit denen des konventionellen Bergbaus zu vergleichen. Bei der Lithiumgewinnung aus Sole gelten dagegen mögliche Schäden am Grundwasser als heikel.

Karl Simich ist seit Ende 2022 Director von Balkan Mining. Der langjährige CEO des australischen Bergbauunternehmens Sandfire Resources hat sich eigenen Angaben zufolge ganz bewusst für ein Unternehmen mit starkem Engagement in Kanada entschieden. "If we can think it we can do it" – so laute sein Motto. In frühen Explorationsstadien gebe es wenige Regeln und viele Möglichkeiten. Assoziationen zum Goldrausch drängen sich auf.

Typisch für frühe Phasen großer Explorationstrends sind Funde mit hohen Gehalten. So konnte Balkan Mining bereits während der Due Diligence-Phase zur Übernahme des Gorge Projekts vielversprechende Resultate verbuchen. Von fünf entnommenen Gesteinsproben enthielten vier Proben Li2O-Werte über 3,78 % – in der Spitze sogar 5,75 % und 6,80 %.

Die räumliche und politische Nähe zu den USA als strategischer Vorteil

Kanada bietet für Lithiumunternehmen einen weiteren strategischen Vorteil: Die Nähe zu den USA. Zum einen fällt die räumliche Distanz zu Autozentren wie Detroit vergleichsweise gering aus – ganz besonders natürlich für Unternehmen aus Ontario und Quebec.

Zum anderen besteht auch eine große politische Nähe zwischen beiden Ländern. Das Freihandelsabkommen zwischen Kanada und den USA ist für alle Automobilproduzenten wichtig, die E-Autos in den USA verkaufen und dabei von den Steuergutschriften des Inflation Reduction Act profitieren wollen. Diese Gutschriften gibt es perspektivisch nur, wenn kritische Mineralien wie Lithium in den USA oder einem Land mit Freihandelsabkommen gewonnen werden.

Aus diesem Grund sind Lithiumproduzenten oft schon lange vor dem Beginn der Produktion begehrte Lieferanten der Zukunft. Automobilhersteller sichern sich mit sogenannten "Offtake-Agreements" frühzeitig den Zugriff auf knappe Kapazitäten.

Entschlossene Politik

Wenn es in der Politik um Lithium geht, geht es zwangsläufig auch um China. Westliche Länder wollen die teils dramatische Abhängigkeit vom Reich der Mitte beenden. Die kanadische Regierung positioniert sich in diesem Punkt sehr eindeutig.

Im vergangenen Herbst ordnete die Regierung gegenüber drei chinesischen Unternehmen die Veräußerung von Beteiligungen im Bereich kritischer Mineralien an und berief sich dabei auf die nationale Sicherheit.

Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde die Critical Minerals Strategy lanciert, die u.a. die Forcierung von Explorationstätigkeiten vorsieht. Kanada sieht in kritischen Mineralien eine "Jahrhundertchance" für die Entwicklung des Landes.

Das Land trägt auch zur Vernetzung der Staaten des westlichen Blocks bei. Mitte Mai unterzeichnete Premierminister Justin Trudeau gemeinsam mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol eine Absichtserklärung zu den Lieferketten für kritische Mineralien. Im vergangenen Sommer war eine solche Absichtserklärung auch zwischen Kanada und dem Volkswagenkonzern unterzeichnet worden.

Bergbaufreundliches Umfeld

Kanada ist traditionell ein bergbaufreundliches Umfeld für Explorationsgesellschaften und Minenbetreiber. Im Political Perception Index, der einmal jährlich auf Basis einer Umfrage unter Bergbauunternehmen berechnet wird, landen kanadische Regionen immer wieder auf den vorderen Rängen. In diesem Jahr landeten mit Neufundland & Labrador, Alberta und New Brunswick (NYSE:BC) gleich drei Provinzen in den globalen Top-10.

Balkan Mining jedenfalls meldet regelmäßig Fortschritte bei den kanadischen Projekten. Jüngst wurden die Aktionäre über die Ergebnisse des ersten Schlitzprobenentnahmeprogramms beim Tango Lithium-Projekt informiert. Die Analysen ergaben starke Vorkommen von Spodumen mit Lithiummineralisierung in allen Schlitzproben und Gehalte von bis zu 3,4 % Li2O – bei einem Durchschnitt von 1,49 % Li2O.

Ross Cotton, Managing Director des Unternehmens, sieht darin eine Bestätigung früherer Ergebnisse auf dem Gebiet und betonte, die Phase der Exploration solle nun rasch vorangetrieben werden.

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