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Ich habe bereits ausführlich über die bevorstehenden russischen Ölsanktionen und die Preisobergrenze geschrieben und zwei grundlegende Szenarien skizziert, wie der Markt voraussichtlich darauf reagieren wird. Über den tatsächlichen Preis pro Barrel der Preisobergrenze wurde jedoch noch kein wirklicher Konsens erzielt. Polen, Lettland und Litauen fordern eine Deckelung für russisches Öl bei 30 Dollar pro Barrel. Russlands Produktionskosten liegen bei etwa 20 Dollar pro Barrel. Die G7-Staaten wollen eine Preisobergrenze von 65 bis 70 Dollar pro Barrel durchsetzen. Griechenland, Malta und Zypern befürworten einen noch höheren Preis pro Barrel, unter anderem deshalb, weil in ihren Ländern große Schifffahrtsunternehmen angesiedelt sind, die von einem Preisdeckel negativ betroffen wären. Eine am Freitag von EU-Regierungsvertretern erzielte Absprache sieht nun angeblich vor, zunächst eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel festzulegen.
Diese Woche jedoch wurde die russische Ölsorte Ural Blend mit 55 Dollar pro Barrel gehandelt, dem niedrigsten Preis seit 2021. Dies entspricht einem Abschlag von 30 Dollar pro Barrel gegenüber dem Preis von Brent. Wenn also die vereinbarte Preisobergrenze niedriger ist als der Preis für rabattiertes Ural Öl, ist sie bedeutungslos, weil Reedereien und Versicherungsgesellschaften nicht von den Sanktionen betroffen sein werden. Der größte Teil des auf dem Seeweg beförderten russischen Rohöls wird auf dem Markt bleiben. Andere Mischungen von russischem Rohöl, die derzeit für etwa 74 Dollar pro Barrel gehandelt werden, sind davon zwar betroffen, doch spiegeln diese Mischungen nicht den größten Teil des russischen Rohöls auf dem Seeweg wider.
Wenn die Preisobergrenze so hoch ist, dass Russland sein günstiges Ural Öl weiterhin zu den aktuellen Preisen verkaufen kann, sollten Händler davon ausgehen, dass die Preisobergrenze kaum Auswirkungen auf den Markt haben wird. Zwar dürfte es auf dem Markt dennoch zu kleineren Verwerfungen kommen, da die europäischen Länder nach dem 5. Dezember kein russisches Rohöl mehr importieren können, doch haben viele Länder ihre russischen Rohölkäufe im Laufe des Jahres bereits zurückgefahren. Da Indien, China, die Türkei und Indonesien ihre Käufe von russischem Rohöl erhöhen und mehr Erdölprodukte exportieren, dürften die Preise für diese Produkte sinken. Wenn die europäischen Länder Benzin und Diesel aus Asien statt aus den Raffinerien in Rotterdam importieren müssen, werden sich natürlich die Transitzeit und die Transportkosten erhöhen.
Händler sollten auch dem OPEC+-Treffen am Sonntag, den 4. Dezember, große Aufmerksamkeit schenken. Auch wenn die Märkte an diesem Tag geschlossen sind, trifft sich die OPEC+ zu einer virtuellen Sitzung. Letzte Woche schien es, als würde der Ölverbund über eine Angebotssteigerung diskutieren, diese Woche gibt es aber Gerüchte, dass die OPEC+ über eine Förderkürzung sprechen wird.
Nach Ansicht von Goldman Sachs (NYSE:GS) sind die OPEC+-Staaten besorgt über den jüngsten Preisverfall und planen eine Produktionskürzung, um die Preise zu stützen. Fünf OPEC+-Delegierte erklärten jedoch, dass die OPEC+ voraussichtlich gar keine Änderung der Produktionsquoten beschließen wird. Zwei weiteren OPEC+-Insider zufolge werde die Gruppe über eine Kürzung der Produktionsquoten diskutieren, doch sei es wahrscheinlicher, dass man die Quoten unverändert beibehalten werde.
Da die OPEC+-Sitzung am Tag vor der Umsetzung der russischen Ölsanktionen und der Preisobergrenze stattfindet, ist davon auszugehen, dass die OPEC+ keine Änderungen an den Förderquoten vornehmen wird, bis sie Zeit hatte, die Reaktion des Marktes zu beobachten. Die OPEC+ kann jederzeit eine "außerordentliche" Sitzung einberufen, um die Förderquoten zu ändern, wenn sie dies für notwendig hält.
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