Der Ölpreis WTI baut seine Erholung weiter aus, als Short-Seller ihre Chips vom Tisch nehmen. Allerdings steht dem schwarzen Gold mit den Handelsgesprächen am Ende der laufenden Woche die nächste Nagelprobe bevor, so dass sich das Blatt rasch wieder zugunsten der Bären wenden könnte.
Dass die Handelsgespräche zwischen den beiden Großmächten nicht ohne Probleme zu einem Deal führen werden, zeigte bereits die am Sonntag über den Ticker laufende Meldung von Bloomberg, wonach die chinesische Seite zunehmend zögerlich sein soll, ein großes Handelsabkommen mit den USA zu machen.
Vizepremier Liu He, der chinesische Chefunterhändler, sagte, dass sein Angebot an die USA keine Verpflichtungen zur Reform der chinesischen Industriepolitik oder staatliche Subventionen umfassen werde. Dies sind allerdings einige der Kernforderungen der Trump-Administration in den Handelsgesprächen, wie Investing.com berichtete.
An den Ölmärkten gelten die Handelsstreitigkeiten als Bremsklotz. Ein Scheitern der Gespräche käme einer weiteren Abkühlung der Weltkonjunktur gleich. Läuft der Konjunkturmotor nicht mehr rund, wird weniger Öl konsumiert. So fällt die Nachfrage nach dem schwarzen Gold und damit auch dessen Preis.
Das Hammer-Umkehrmuster vom Donnerstag spielt den Bullen kurzfristig in die Karten. Gleiches gilt für die technischen Indikatoren, wo sich bei der täglichen Stochastik eine bullische Divergenz herausgebildet hat.
Allerdings muss West Texas Intermediate mindestens die Marke von 54,80 Dollar überspringen, um den Blick wieder gen Norden richten zu können. Danach rückt der Schlüsselwiderstand bei 55,60 Dollar in den Fokus.
Scheitert der Ölpreis an diesen Hürden, müsste mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends gerechnet werden.