💥 ProPicks KI trifft ins Schwarze: 4 Mid Caps mit +23%. Oktober-Update sichern!Direkt starten

Märkte leicht stabilisiert – Fokus BRICS – Bundesbankbericht ernüchtert

Veröffentlicht am 22.08.2023, 10:04
EUR/JPY
-
EUR/CHF
-
XAU/USD
-
XAG/USD
-
GC
-
SI
-
NF4
-

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0915 (05:41 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0873 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 145,88. In der Folge notiert EUR-JPY bei 159,22. EUR-CHF oszilliert bei 0,9576.

Blick auf den Markt: Leichte Stabilisierung – Fokus BRICS

An den Finanzmärkten ergab sich in den letzten 24 Handelsstunden weit überwiegend eine Stabilisierung. Weder der Bundesbank-Monatsbericht, in dem die Bundesbank von ihrem zarten Konjunkturoptimismus des Vormonats zurückruderte (siehe unten), noch prekäre Umfragewerte der IFO-Umfrage im Wohnungsbau (siehe unten) hatten nachhaltige Marktwirkungen, insbesondere nicht am Devisenmarkt. Am Rentenmarkt ergaben sich Zinsversteifungen.

Heute früh rentiert die 10 jährige Bundesanleihe mit 2,69% (Vortag 2,62%) und die 10-jährige US- Staatsanleihe mit 4,34% (Vortag 4,30%). Der USD verlor gegenüber dem EUR leicht an Boden. Gold, aber insbesondere Silber konnten gegenüber dem USD an Boden gewinnen.

Der Fokus an Märkten, in der Politik und in den Medien ist auf den heute beginnenden BRICS-Gipfel in Johannesburg gerichtet. BRICS-Länder stehen vor der Erweiterung für 42% der Weltbevölkerung, für 30% der Landfläche dieser Welt und mehr als 30% des Welt-BIP (Basis KKP).Sie sind schon jetzt auf Basis der Kaufkraftparität wirtschaftlich größer als die G-7 Veranstaltung. Es ist ein historisches Treffen. 30 Länder haben ihre Teilnahme bestätigt, 67 hochrangige Politiker aus dem Globalen Süden als auch 20 Vertreter der Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union und regionalen Wirtschaftsgemeinschaften Afrikas sind geladen.

Nie haben mehr Staatschefs und bedeutende Führungspersönlichkeiten teilgenommen. Laut der südafrikanischen Außenministerin Pandor (sehr schätzenswert) hätten 40 weitere Staaten Interesse an einer Mitgliedschaft. 23 Länder haben konkrete Bewerbungen laufen, darunter Saudi-Arabien, UAE, Algerien, Ägypten, Iran, Kuwait, Venezuela, Iran, um nur einige zu nennen. Augenfällig ist, dass eine große Zahl der Länder für die Weltversorgung mit Rohstoffen verantwortlich zeichnet.

Das Machtpotenzial dieser Gruppe ist massiv. Die Frage ist, ob dieses Potenzial im Sinne der Veranstaltung durch homogene Ausrichtung und organisatorische Strukturen gehoben werden kann, denn die Interessenlage sind in vielen Bereichen heterogen. Fakt ist, dass in den kommenden Tagen Geschichte geschrieben wird. Unsere Welt wird nach diesem Gipfel verändert sein. Was heißt das für Europa? Ist Demut gefragt oder Belehrung durch deutsche und europäische Außenpolitik?

Bundesbank- Monatsbericht: "Ernüchtert"

Hintergrund: Im 4. Quartal 2022 und im 1. Quartal 2023 sank das BIP im Quartalsvergleich und hatte im 2. Quartal 2023 stagniert. Deutschland fiel im internationalen Wachstumsvergleich mit Abstand an das Ende der Skala. Der deutsche Staat wird laut Bundesbank per 2023 ein deutliches Haushaltsdefizit verzeichnen. Es dürfte gegenüber 2022 (-2,7% des BIP) rückläufig sein. Verglichen mit dem Vorjahr dürften temporäre Stützungsmaßnahmen insgesamt an Gewicht verlieren. Dies gelte auch für 2024.

Kommentar: Die Situation ist prekär. Noch prekärer als die Situation ist das Investitionsdilemma. Leuchtturmprojekte, die mit den historisch größten Subventionsmaßnahmen "erkauft" werden, sind nicht Ausdruck einer angemessenen internationalen Konkurrenzfähigkeit und einer nachhaltigen Investitionskultur.

Aktueller Bundesbank-Monatsbericht: Die deutsche Konjunktur tritt laut der Bundesbank im Sommer weiter auf der Stelle. Im 3. Quartal 2023 würde die deutsche Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich weitgehend unverändert bleiben.

Kommentar: Im aktuellen Monatsbericht rudert die Bundesbank bei der Bewertung der Konjunkturlage moderat zurück. Im vorherigen Monatsbericht erwartete die Bundesbank ab dem 2. Quartal 2023 eine zögerliche Erholung der deutschen Volkswirtschaft.

Zur Begründung der Bewertung seitens der Bundesbank: Aufgrund der stabilen Beschäftigung und kräftiger Lohnsteigerungen bei rückläufigen Inflationsraten dürfte sich die Erholung des privaten Konsums fortsetzen. Das gebe den Dienstleistern Unterstützung. Teilbereiche der Industrie und des Baus lebten von ihren Auftragspolstern. Aufgrund nachlassender Lieferengpässe könnten die Bestellungen schneller abgearbeitet werden.

Die Industrieproduktion würde aber zunächst schwach bleiben, denn die Auslandsnachfrage war tendenziell rückläufig. Die hohen Finanzierungskosten dürften auf den Investitionen lasten. Auch dämpfen sie nach wie vor die Nachfrage im Bausektor, was sich verstärkt in der Produktion niederschlagen dürfte. Die deutsche Wirtschaft bliebe kraftlos bei weiterhin hoher Inflation.

Kommentar: Bei den Investitionen sind es nicht primär die hohen Finanzierungskosten, sondern insbesondere die Themen nachhaltige Energieversorgungssicherheit und Preislichkeit. BDI und DIHK haben sich dazu eindeutig geäußert.

Deutschland: IFO-Wohnungsbauindex stürzt auf Allzeittief

Per Juli stellte sich die Zahl der Unternehmen, die über Auftragsmangel klagten laut IFO-Institut Umfrage auf 40,3% (Vorjahr 10,8%) nach zuvor 34,5% per Juni. Damit wurde ein neuer Negativrekord markiert.

1

Kommentar: Die Dichte, Breite und Tiefe der negativen Konjunkturmeldungen und der negativen strukturellen Standortbedingungen nimmt zu. Nimmt Berlin das wahr?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Deutschland - Erzeugerpreise deutlich rückläufig

Deutschland: Die Erzeugerpreise sanken per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 1,1% (Prognose -0,2%) nach zuvor -0,3%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 6,0% (Prognose -5,1%). Nur in der Phase der Krise 2009 von Juli bis Oktober 2009 gab es größere Rückgänge im Jahresvergleich in der bis 1950 zurückgehenden Historie.

Taiwan: Negativserie der Exportaufträge setzt sich in milderer Form fort

Die Exportaufträge Taiwans sanken per Berichtsmonat Juli im Jahresvergleich um 12,0% (Prognose -16,5%) nach zuvor -24,9%. Seit Juli 2022 kommt es zu Rückgängen im Jahresvergleich.

Hongkong: Entspannte Inflationslage

Die Verbraucherpreise nahmen per Berichtsmonat Juli im Jahresvergleich um 1,8% (Prognose 2,0%) nach zuvor 1,9% zu.

Südkorea: Index des Verbrauchervertrauens kaum verändert

Der Index des Verbrauchervertrauens stellte sich per Berichtsmonat August auf 103,1 nach zuvor 103,2 Zählern.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,0820 – 1,0850 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG (ETR:NF4), die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Hellmeyer Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Hellmeyer Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Hellmeyer Reports, die in dem Hellmeyer Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.