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Wird grünes Eisenerz zum neuen Trend? Durch den Einsatz von grünem Wasserstoff und weiteren Verfahren könnten die CO2-Emissionen vor allem in der Stahlherstellung deutlich gesenkt werden. Neue Technologien rund um Eisenerz spielen für Minenbetreiber ebenso eine wichtige Rolle wie für deren Zulieferer.
Das finnische Unternehmen Metso Outotec (WKN: A2P9DS, ISIN: US5926721094) rechnet damit, dass die für grünes Eisenerz notwendigen Technologien bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts vollständig einsatzbereit sein werden. Dies sagte Matthias Gabriel, Leiter des Bereichs Eisenprodukte kürzlich gegenüber dem Branchendienst Fastmarkets.
Metso Outotec – entstanden aus der Spaltung des Unternehmens Metso nach der Fusion von Outotec und Metso 2020 – ist in den Bereichen Zuschlagstoffe, Mineralverarbeitung, Metallveredelung und Recyclingindustrie aktiv.
Zu den Kunden der Finnen gehören z. B. Minenbetreiber und rohstoffverarbeitende Unternehmen. Unlängst erhielt Meto Outotec etwa einen Auftrag über die Lieferung wichtiger Mineralienverarbeitungstechnologien für das Kupfer-Nickel-Projekt West Musgrave von OZ Minerals (WKN: A0Q657, ISIN: AU000000OZL8) in Westaustralien.
Doch auch Technologien zur Produktion von Eisenerz gehören zum Portfolio. Fastmarkets sprach mit dem Eisen-Chef Gabriel über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in diesem Bereich.
Eine dieser Herausforderungen ist die Produktion von grünem Wasserstoff in ausreichender Menge und zu kompetitiven Kosten – was bislang noch nicht erreicht wurde. Wird grüner Wasserstoff anstelle von fossilen Brennstoffen zur Produktion eingesetzt, verringert dies die CO2-Emissionen von Eisenerz – und damit auch des damit hergestellten Stahls.
Grundsätzlich gibt es drei CO2-Emissionsquellen bei der Herstellung von Eisenerz und Stahl. Dabei handelt es sich um den Brennstoffverbrauch, elektrische Energie und den Festbrennstoff, der im Prozess der Rohmischung zugesetzt wird. Bei Magnetiterzen, bei denen kein fester Brennstoff verwendet wird, können die CO2-Emissionen geringer ausfallen.
Gabriel betont auch, dass Schlackenzusammensetzungen und Reduzierbarkeit untersucht werden müssten, sobald verschiedene Erzarten zum Einsatz kommen.
Doch auch andere technologische Aspekte dürften eine Rolle spielen. So wird die Direktreduktion von Eisenerz (DRI) bei der Stahlherstellung künftig eine größere Rolle spielen. Bei diesem Vorgang wird Eisenerz zu Eisenschwamm – eine poröse, schwammartige Masse mit hohem Eisenanteil – umgewandelt und anschließend in einem Elektrolichtbogenofen geschmolzen. Direktproduktionsanlagen können mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Das Verfahren wird bereits heute in vielen Ländern eingesetzt – allerdings auf Basis von Erdgas.
Metso Outec hat mittlerweile eine DRI Schmerztechnologie auf den Markt gebracht, die in Kombination mit grünem Wasserstoff die Herstellung von grünem Stahl ermöglichen soll. Die Circored-Direktreduktionstechnologie soll laut dem Unternehmen auch die Verarbeitung minderwertiger Eisenerze ermöglichen.
Auch Minenbetreiber versuchen laut Fastmarkets zunehmend, ihre Scope-3 Emissionen zu reduzieren. Die Kunden von Minen mit verringertem CO2 Fußabdruck können selbst durch eine bessere CO2 Bilanz profitieren – und fragen grünes Eisenerz deshalb künftig womöglich stärker nach.
Einer der Trends in diesem Bereich betrifft Eisenerzpellets. Diese werden kalt gebunden und können in Direktproduktionsanlagen zum Einsatz kommen. Allerdings sind hier noch viele technische Fragen rund um Logistik und Transportfähigkeit offen.
Metso Outec entwickelt derzeit LowNOx-Wasserstoffbrenner, die bis zu 90 % der direkten Kohlendioxidemissionen im Pelletisierungsprozess reduzieren können.
Aktuell sind laut Gabriel „viele Entwicklungen und Versuche verschiedener Technologieanbieter in der Pipeline“. Der Erfolg der Aufbereitung dieser Rohstoffe sei „von vielen externen Faktoren wie der Verfügbarkeit von wirtschaftlichem Wasserstoff und der Finanzierung abhängig“. In der Zwischenzeit müssten „weitere Effizienzsteigerungen, z. B. durch die Digitalisierung, untersucht und das Schrottrecycling so weit wie möglich maximiert werden“.
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