Die NATO, die Organisation des Nordatlantikpakts, beging in der vergangenen Woche ihr 75-jähriges Bestehen zu einer Zeit, in der sich das Bündnis mit seinen 32 Mitgliedern in einer zunehmend prekären Lage befindet. Die Warnung des polnischen Premierministers Donald Tusk, dass Europa in eine "Vorkriegszeit" eingetreten sei, unterstreicht die künftigen geopolitischen Herausforderungen und die Notwendigkeit, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken.
Ob es uns gefällt oder nicht, die Welt steht vor einer neuen Ära der Kriegsführung, die durch eskalierende Konflikte (auch mit nichtstaatlichen Akteuren wie der Hamas und den Huthi), den wachsenden Einfluss Chinas und die rasanten Fortschritte der künstlichen Intelligenz (KI) in militärischen Bereichen gekennzeichnet ist. Die andauernde russische Invasion in der Ukraine hat die Besorgnis über ein Übergreifen der Konflikte verstärkt und Fragen über die langfristige militärische Unterstützung der NATO für Kiew aufgeworfen.
Seit der Gründung des Bündnisses im Jahr 1949 ist die absolute Zahl der bewaffneten Konflikte weltweit ebenso wie die Zahl der Todesopfer durch Kriegshandlungen deutlich zurückgegangen.
Doch in den letzten Jahren sind die Konflikte aus Gründen, die irgendwann die Historiker entschlüsseln werden, eskaliert. Die Daten von Our World in Data zeigen, dass die Gesamtzahl der bewaffneten Auseinandersetzungen weltweit im Jahr 2022 höher war als in jedem anderen Jahr seit 1989.
Dieser alarmierende Anstieg der Gewalt habe zu einem erheblichen Anstieg der Verteidigungsausgaben unter den NATO-Verbündeten geführt, wobei 18 Mitgliedstaaten in diesem Jahr voraussichtlich mindestens 2 % ihres BIP für die Verteidigung ausgeben werden, während es 2014 nur drei Länder waren, so die Gruppe.
Europa verdoppelt Rüstungsimporte angesichts wachsender Spannungen
Die sich wandelnde Art der Kriegsführung geht über konventionelle nationalstaatliche Konflikte hinaus, zunehmend sind auch nichtstaatliche Akteure in bewaffnete Konflikte involviert. Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen - die in autonomen Waffen wie der ukrainischen Drohne Saker Scout zum Einsatz kommen - gibt auch Anlass zur Sorge über ihren möglichen Einsatz bei Cyber-, physischen und biologischen Angriffen.
Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI berichtet, dass die europäischen Staaten ihre Importe schwerer Waffen zwischen 2019 und 2023 fast verdoppelt haben, aber dieser Anstieg ist nicht auf Europa beschränkt. Die USA, die bereits mehr Geld für die nationale Verteidigung ausgeben als die nächsten zehn Länder zusammen, beobachten Chinas Bemühungen zur Modernisierung seiner Streitkräfte sehr genau. In diesem Jahr will Peking sein Verteidigungsbudget um 7,2 % aufstocken und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung fortschrittlicher Technologien wie Hyperschallraketen und künstliche Intelligenz.
Eine vielfältige Investitionslandschaft mit fokussierten Chancen
Höhere Verteidigungsausgaben bieten Investoren eine überzeugende Chance. Mehr als die Hälfte der Ausgaben des US-Verteidigungsministeriums (Department of Defense, DoD) gehen an Rüstungsunternehmen, wobei sich die Gesamtausgaben für Verträge im Jahr 2021, dem letzten Jahr, für das Daten vorliegen, auf rund 400 Milliarden Dollar belaufen. Während sich diese Summe auf Tausende von Auftragnehmern und Subunternehmen im ganzen Land verteilt, gehen fast 30 % aller Vertragsdollar des DoD an die "Big 5" - Lockheed Martin, Boeing (NYSE:BA), RTX (früher Raytheon (NYSE:RTN)), General Dynamics und Northrop Grumman.
Die Liste der KI-Provider der US-Rüstungsindustrie ist indessen relativ vielfältig: In einem aktuellen Datensatz verteilen sich 300 Verträge auf 249 Anbieter. Davon erhielten laut dem Center for Security and Emerging Technology (CSET) nur 36 Anbieter mehrere Aufträge, und nur acht erhielten drei oder mehr Aufträge, darunter die führenden Anbieter Lockheed Martin (NYSE:LMT) und Northrop Grumman (NYSE:NOC). Die Konzentration der KI-Aufträge auf einige wenige Hauptakteure deutet darauf hin, dass diese Unternehmen gut positioniert sind, um von der wachsenden Nachfrage nach innovativen militärischen Lösungen zu profitieren.
Eine optimistische Prognose für Rüstungsaktien
Investments in Rüstungsaktien unterliegen, wie in anderen Bereichen auch, Risiken. Der Sektor wird stark von der Regierungspolitik, geopolitischen Ereignissen und der öffentlichen Meinung beeinflusst. Wechsel in der politischen Führung, Veränderungen in der Außenpolitik und Schwankungen in der öffentlichen Unterstützung für Militäreinsätze können sich auf die Wertentwicklung von Rüstungsaktien auswirken. Die Branche unterliegt strengen Vorschriften und Kontrollen, was die Möglichkeiten der Unternehmen, Verträge abzuschließen oder ihre Produkte zu exportieren, beeinträchtigen kann.
Trotz dieser Risiken bin ich der Meinung, dass die langfristigen Aussichten für Verteidigungsaktien positiv sind. Da die Staaten weltweit ihre Militärausgaben erhöhen, werden Unternehmen, die in der Verteidigungstechnologie und -innovation führend sind, voraussichtlich davon profitieren. Die US-Rüstungsindustrie ist mit ihrer starken Präsenz im weltweiten Waffenhandel und ihren hochmodernen KI-Fähigkeiten besonders gut positioniert.
Die NATO hat ihre Schwächen, dennoch war ihre Rolle bei der Aufrechterhaltung der Stabilität noch nie so wichtig wie heute. Für kluge Investoren bietet sich hier eine einmalige Gelegenheit, von der wachsenden Nachfrage nach innovativen Verteidigungstechnologien zu profitieren - und dabei insbesondere von großen US-Rüstungsunternehmen.
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