Märkte sind nicht bereit, sich aggressiver zu positionieren

Veröffentlicht am 29.10.2013, 09:27

Der Euro eröffnet heute (07.07 Uhr) bei 1,3778, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im asiatischen Geschäft bei 1,3770 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 97,55. In der Folge notiert EUR/JPY bei 134,40, während EUR/CHF bei 1,2340 oszilliert.

Aktuell sind die Märkte nicht bereit, sich aggressiver zu positionieren. Gewinnmitnahmen nach dem Anstieg des Euros gegenüber demnmitnahmen an Aktienmärkten halten sich mehr oder weniger die Waage mit Neupositionierungen. Der Datencocktail, der derzeit angeboten wird, passt zu dieser Seitwärtsbewegung. Die Daten, die USD, aber auch Gewinaus den USA als auch der Eurozone veröffentlicht werden, belegen, dass zumindest die Stimmung in Teilen unter dem US-Haushaltsdisput gelitten hat.

Vor diesem Hintergrund erfreut die Entwicklung des Sentiments der Industrie in Italien. Die Stimmung der italienischen Industrie ist so gut wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Das Barometer für das Geschäftsklima kletterte im Oktober überraschend um 0,5 auf 97,3 Punkte, wie die Statistikbehörde Istat am Montag in Rom mitteilte und markierte damit das höchste Niveau seit August 2011. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang auf 96,3 Zähler gerechnet. Steigende Aufträge und sinkende Lagerbestände sorgten für den Optimismus.
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Die vom „Conference Board“ ermittelten Frühindikatoren der Eurozone ermutigten per Berichtsmonat September nachhaltig. Es kam zu einem Anstieg im Monatsvergleich um 0,5 auf 109,6 Punkte. Der Vormonatswert wurde von 108,9 auf 109,1 Zähler nach oben revidiert. Der Index erreichte damit das höchste Niveau in der Historie dieses Index!
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Noch mehr erfreut, dass man sich in Brüssel Gedanken über den weiteren Fahrplan in der Reformpolitik macht. Der Vorsitzende der Eurogruppe, der niederländische Finanzminister Dijsselbloem, will die Wirtschaftsreformen in den Euroländern beschleunigen. Dazu solle der EU-Stabilitätspakt geändert werden. Wenn Länder - wie kürzlich etwa Frankreich - in laufenden Defizitverfahren mehr Zeit zur Korrektur ihres Staatsdefizits bekommen, sollte dies an die Bedingung geknüpft werden, dass sich die Länder im betreffenden Zeitraum zu bestimmten Reformen verpflichten. Wird diese Zusage nicht erteilt, kommt es auch nicht zu zeitlicher Streckung.

Diese Ansage des Vorsitzenden der Eurogruppe dürfen sich die Regierungen in Frankreich und Italien hinter die Ohren schreiben, Ja, es wurde dort geliefert (Frankreich reduzierte das strukturelle Haushaltsdefizit in den letzten beiden Jahren um 2,5% des BIP, 2% waren mit der Kommission vereinbart), aber Reformen der Arbeitsmärkte, die zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zwingend geboten sind, als auch der Administration fehlen im erforderlichen Maße.

Japans Daten setzten heute früh positive Akzente (siehe Rubrik „Letzte Nachrichten“). Rückläufige Arbeitslosigkeit und deutlich anziehende Einzelhandelsumsätze belegen, dass die Abenomics mindestens kurzfristig konjunkturelle Traktion gewinnen. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Operation am offenen Wirtschafts- und Fiskalherz die erwünschte Nachhaltigkeit mittel- und langfristig aufweisen wird. Skepsis ist hier zwingend geboten.

Die US-Daten lieferten ein durchwachsenes Bild. Belastend wirkte sich der Index anhängiger Hausverkäufe aus. Hier kam es per September zum vierten Rückgang in Folge. Dabei lässt sich eine steigende Tendenz in der Abwärtsbewegung feststellen. Per Berichtsmonat September sank der Index deutlich und unerwartet von zuvor 107,6 auf 101,6 Punkte (Basis 2000 = 100).

Die anziehenden Zinssätze in diesem Zeitfenster einerseits und der sich abzeichnende Haushaltsstreit andererseits dürften die wesentlichen Katalysatoren dieser Rückgänge sein. Dieses Zahlen unterstreichen noch einmal nachhaltig, dass der US-Wohnimmobilienmarkt von Subvention weiter abhängig ist. Gerade diese Entwicklung dürfte die US-Zentralbank davon abhalten, die aggressive Liquiditätspolitik kurzfristig zu beenden.
Verkäufe anstehender Häuser
Die US-Industrieproduktion setzte per Berichtsmonat September mit einem unerwartet starken Anstieg um 0,6% im Monatsvergleich (Prognose +0,4%) nach zuvor +0,4% positive Akzente. Die zwischen April und Juli angesiedelte Schwächephase scheint losgelöst von den politischen Problemen der USA hinter uns zu liegen. Die Kapazitätsauslastung legte von 77,9% auf 78,3% zu.
US-Industrieproduktion
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3640 – 1.3670 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

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