Kaufen Sie kurzfristig den USD (von Peter Rosenstreich)
Der USD konnte sich dank der Verbesserung bei den US-Wirtschaftsdaten und den geringen Erwartungen an ein weniger zurückhaltendes FOMC-Statement erholen. Diese Woche sollten wir weiter einen bullischen, aber wechselhaften USD-Handel sehen. An der internationalen Front hat sich die Stimmung um die chinesischen Prognosen deutlich verbessert, während die Rohstoffpreise steigen, beides Treiber, die die Fed dazu bringen könnten von ihrer vorsichtigen Haltung abzugehen. Die IMM-Daten zeigen, dass sich die spekulativen, überverkauften USD-Long-Positionen etwas erholt haben, aber es gibt immer noch Spielraum für einen langfristigen USD-Durchschnitt. Das vordere Ende der US-Renditekurve reagierte nach oben, was die USD-Erholung unterstützt hat. Neben dieser kurzfristigen Erholung gehen wir jedoch davon aus, dass der USD weiter schwach bleiben wird (aber die Unterseite ist begrenzt), da das Thema Politikdivergenz weiter in den Hintergrund tritt. Das FOMC könnte am Mittwoch die Anleger enttäuschen, da ein FOMC-Statement für April eher zurückhaltend ausfallen wird, oder ihm jede Art an restriktiver Färbung fehlen wird, die auch nur im geringsten eine Zinserhöhung im Juni andeuten könnte. Es ist wahrscheinlich, dass die Fed weiter betonen wird, dass das Risiko ausgeglichen ist. Das größte Risiko für unsere Prognosen wäre, dass die Fed bestätigt, dass sich die Bedingungen an den globalen Finanzmärkten verbessert haben. Aufgrund des jüngsten Umfeldes sind wir kurzfristig konstruktiv zum USD/CAD und achten auf Bewegungen in Richtung 1,2750, um wieder Long-Positionen bis zu dem Widerstandsbereich bei 1,300 aufzustocken. (Bitte beachten Sie unseren wöchentlichen Marktbericht)
Erwarten Sie weitere Lockerungsmaßnahmen aus Japan (von Yann Quelenn)
Der USD/JPY handelt vor der mit Spannung erwarteten BoJ-Sitzung am Donnerstag auf dem höchsten Stand seit drei Wochen, was an den zunehmenden Gerüchten liegt, dass die Zentralbank weitere Anreize setzen könnte. Der Yen ist gegenüber dem Greenback weiter viel stärker, als er das zu Jahresbeginn war, als das Paar um 118/120 notierte.
Die wirtschaftlichen Fundamentalwerte machen uns weiter Sorgen. Zunächst scheint der Kampf der BoJ gegen die Deflation endlos, und die überraschende Einführung von negativen Zinsen im Januar konnte die Inflation nicht fördern.
Zweitens zieht der Yen mit den globalen Unsicherheiten aufgrund seines Status als sicherer Hafen Anleger an und drittens sind auch die jüngsten Binnendaten besorgniserregend, v. a. da der PMI für April von 49,1 vor einem Monat auf 48,0 weiter gefallen ist. Dazu fielen die Aktivitäten des Dienstleistungssektors im Februar um 0,1%. Morgen wird der wichtige All Industry Activity Index veröffentlicht und der Konsens geht von einem Rückgang von 1,4% für Februar aus.
Wir glauben daher, dass die BoJ weitere zusätzliche Lockerungsmaßnahmen ergreifen kann und die Zinsen (aktuell bei -0,1%) ein weiteres Mal senken wird, da das Land klar kein positives Momentum hat. Die Währungshüter werden nicht müde zu betonen, dass die Inflation so bald wie möglich erreicht werden wird. Governor Kuroda macht es genauso wie EZB-Präsident Mario Draghi nach seinem Machtwort "Alles was nötig ist". Wir bleiben aber dennoch bärisch zum USD/JPY und glauben, dass die Triebkräfte für das Paar der globale Ausblick und die schlechter werdende US-Wirtschaft sind.
EURUSD Der EUR/USD hat den Aufwärtstrendkanal verlassen und nähert sich der Stundenunterstützung bei 1,1144 (Tief vom 24. 3. 2016). Ein Widerstand liegt bei 1,1465 (Hoch vom 12. 4. 2016). Eine stärkere Unterstützung liegt bei 1,1058 (Tief vom 16. 3. 2016). Erwarten Sie ein weiteres Anziehen der Kurse innerhalb des Abwärtstrendkanals. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1746 hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) Die derzeitige technische Aufwertung spricht für einen allmählichen Anstieg.
GBPUSD Der GBP/USD hat den Widerstand durchbrochen, der durch die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals in der Nähe des Stundenwiderstands bei 1,4514 (Tief vom 18. 3. 2016) markiert ist. Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 1,4320 (Hoch vom 4. 4. 2016). Erwarten Sie einen weiteren Anstieg in Richtung des Widerstands bei 1,4514. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY legt weiter zu. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 111,91 (Innertageshoch). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 107,68 (Tief vom 7. 4. 2016). Das kurzfristige Momentum ist klar bullisch. Erwarten Sie einen weiteren Anstieg. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).
USDCHF Der USD/CHF hat den Aufwärtstrendkanal verlassen und das Paar hat den Stundenwiderstand bei 0,9788 (Hoch vom 25. 3. 2016) durchbrochen, konnte sich aber nicht darüber halten. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9499 (Tief vom 12. 4. 2016). Erwarten Sie eine weitere Zunahme, da der kurzfristige Kaufdruck nicht sehr stark zu sein scheint. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.