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Nach einem guten Auftaktquartal: Sollte man Kupfer jetzt verkaufen?

Veröffentlicht am 04.04.2019, 23:01
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
HG
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300/USD
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Vielleicht ist nie der richtige Zeitpunkt, Kupfer zu kaufen.

Das Industriemetall, das in der Herstellung von so ziemlich allem von Telefonkabeln zu Kraftwerksturbinen verwendet wird, war einer der Stars des ersten Quartals, da sein Preis um 11% gestiegen ist, als davon geredet wurde, dass die Konjunktur in diesem Jahr besser als anfänglich gedacht laufen könnte.

Allerdings, anstatt die Rallye fortzusetzen könnten die Kupferpreise einbrechen, wegen des anscheinend unzureichenden Stimulus für Rohstoffe durch China in diesem Jahr, trotz seiner Konjunkturerholung.

Kupfer hatte gerade erst das letzte Jahr 20% tiefer beendet und damit einen seiner schlimmsten Jahresverluste aller Zeiten erlitten.

Bank of America zählt zu denjenigen, die jetzt eine neue Shortposition in dem Metall aufgebaut haben und sie macht kein Geheimnis daraus.

Glaubt man der Wall Street Bank, dann ist das Problem von Kupfer das gesamte Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage, nicht nur der enttäuschende Stimulus durch Spitzen-Metallkäufer China.

Kupfer könnte in nächster Zeit 300 USD pro Tonne verlieren

Die Dreimonatsfutures auf Kupfer erreichten am ersten Handelstag des zweiten Quartals in dieser Woche an der Londoner Metallbörse ein Neunmonatshoch von 6.544 USD die Tonne, bevor sie sich im Handel am Mittwoch wieder auf rund 6.460 USD zurückzogen.

An der New Yorker Comex, kämpfen die US-Kupferfutures seit Monaten darum, die kritische Widerstandslinie von 3 USD das Pfund zu durchbrechen.

Trotz des bärischen Ausblicks der BoA, gibt der tägliche technische Ausblick auf Investing.com immer noch eine "Stark Kaufen" Empfehlung auf LME-Kupfer und sieht den Widerstand nach Fibonacci-Niveau 3 bei 6.511,67 USD -- rund 50 USD über dem derzeitigen Niveau.

BoA sagte, sie habe eine Short-Position auf LME-Kupfer bei 6.489 USD eröffnet und erwarte, dass das Metall in nächster Zeit bis zu 300 USD billiger werde. Ihre Begründung:

“Der schwindende Optimismus über das kurzfristige Nachfragewachstum, zusammen mit einem Mangel an spekulativem Interesse, eine steigende Grundverzinsung für CTAs, um ihre Position über die Zeit zu halten, werden alle in den kommenden Monaten dazu beitragen, die Preise nach unten zu schicken.”

“Wir sehen ein günstiges Risiko/Rendite Profil in der Position, und platzieren einen Stopp bei 6.610 USD und haben Preise bis zu 6.150 USD tief als Ziel.”

Weniger rohstoffintensiver Stimulus aus China ein Problem

BoA begründet ihre Spekulationen damit, dass das chinesische Konjunkturprogramm weniger für Rohstoffe getan hat, als viele Marktteilnehmer gehofft und sich entsprechend positioniert hatten, dass die globale Konjunkturabkühlung den Risikoappetit gemindert hat und dass weniger Risikofaktoren beim Angebot als Themen vorliegen, die Kupfer in nicht allzu ferner Zeit an die 6.100 USD heranbringen könnten.

Die chinesischen Stimulusmaßnahmen, die Ankündigungen von Infrastrukturausgaben umfassten, waren weitgehend erwartet worden und kommen zu einer Zeit, in der das Wirtschaftswachstum sich abkühlt, als Peking eine Expansion von 6-6,5% anstrebt, nach noch 6,6% in 2018.

ING-Analyst Warren Patterson sagte, damit es beim Kupfer zu einer echten Rallye kommt, müsste China nicht nur von Konjunkturmaßnahmen reden, sondern diese umsetzen.

Die BoA wörtlich:

“Bedenkt man, dass unserer Einschätzung nach, die Märkte zusehends weniger bereit sein werden, enttäuschende Daten zu ignorieren, dass der Wachstumstrend immer noch nicht unser Freund ist und wir weiter damit rechnen, dass die globalen Wachstumsdaten weiter die Erwartungen verfehlen werden, dann denken wir, dass die gegenwärtigen Preise ein attraktives Risiko-Gewinn-Profil bieten.

Und als Angebotsstörungen in den Hintergrund treten, dürfte die Forward-Kurve sich ins Contango bewegen, was Short-Positionen favorisiert, mit den Rolleffekten zu ihrem Vorteil.”

Angebot bis nächstes Jahr über Nachfrage

Die britische CRU Group, eine führende Analysefirma zur Bergbauindustrie weltweit, erwartet, dass das jährliche Angebot aus dem Kupferbergbau bis in die frühen 2020er um 900.000 Tonnen steigen wird.

Sie sagt auch voraus, dass die Lücke bei der Kupferproduktion gegenüber der Nachfrage von 600.000 Tonnen vor einem Jahr auf bis dahin 200.000 Tonnen gesunken sein wird.

Vanessa Davidson, Vorstand für Kupferanalysen und -strategie bei CRU, schrieb in einem Kommentar für die Financial Times am Freitag, dass viele der großen Bergbauunternehmen der Welt glauben, dass Kupfer die besten Zukunftschancen unter allen großen Rohstoffen hat.

Sie sagt, diese positive Sicht beruht auf mehreren geologischen Tatsachen im Kupferbergbau, wie dem Rückgang der Erzqualität und der Erschöpfung der Reserven, zusammen mit ermutigenden Nachfragetrends. Der Konsens ist, dass der Kupfermarkt neue Bergwerke braucht und diejenigen, die in der Lage sein werden, diese zu entwickeln, werden von höheren Mengen, Umsätzen und Gewinnen profitieren.

Mehr neue Kupferbergwerke als notwendig

Aber Davidson sagte, dieser Konsens hat seine eigene Debatte darüber ausgelöst, wie viele neue Kupferbergwerke denn tatsächlich gebraucht werden.

“Über das vergangene Jahr hin haben Aufsichtsräte mehrere bedeutende Ausweitungen und neue Projekte genehmigt, die in den nächsten fünf Jahren in Betrieb gehen dürften. Als Ergebnis sieht der Kupfermarkt auf mittlere Sicht wesentlich besser versorgt aus, als noch vor einem Jahr.”

INGs Analysen zeigen, dass die Lagerbestände an Kupfer bei der Schanghaier Terminbörse (ShFE) sich bis Anfang März auf 227.049 Tonnen mehr als verdoppelt haben, während einer saisonalen Flaute im verarbeitenden Gewerbe wegen des chinesischen Winters und der Feiertage vom chinesischen Neujahrsfest.

Und bei der Nachfrage, sind elektrische Fahrzeuge ein gewichtiges Thema in der Industrie, aber sie werden wahrscheinlich nicht den globalen Kupferbedarf bis zur zweiten Hälfte der 2020er nennenswert beeinflussen. Es gibt auch große Hoffnungen auf erneuerbare Energien, auch wenn diese nur einen kleinen Anteil an der globalen Energieproduktion ausmachen.

Ähnlich Indien, lange als das nächste “China” hochgehalten, verbraucht immer noch weitaus weniger Kupfer als der größte Metallimporteur der Welt—obwohl die indischen Kupferimporte mit einem Tempo von fast 10% im Jahr zunehmen.

CRUs Davidson meint:

“Während ein Defizit am Kupfermarkt immer noch bis in die frühen 2020er vorhergesagt wird, wenn auch von geringerer Größe als noch vor einem Jahr, zeigt die Erfahrung der jüngsten Zeit, dass diese Lücke schnell verschwinden kann, sollten die Aufsichtsräte in den Unternehmen weiter ungehemmt Genehmigungen für neue Projekte erteilen.”

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