Die US-Aktienindizes stiegen, da der Nasdaq (+1,06%) sich am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch erholte, was an Bedenken lag, dass Covid-19 länger das Leben bestimmen und somit die Nachfrage nach Technologie und Onlineservices stark bleiben wird.
Chinas eCommerce-Gigant Alibaba (NYSE:BABA) gab für das zweite Quartal bessere Ergebnisse als erwartet bekannt. Der Umsatz ist um 34% gewachsen, etwas weniger als im Quartal vor der Pandemie, in dem die Performance durch das beliebteste Shopping-Festival Chinas, Single‘s Day, beflügelt wurde. Die starken Zahlen deuteten eine angemessene Erholung der chinesischen Verbrauchernachfrage an und waren für die Nachfrage nach chinesischen Aktien positiv. Der Shanghai Composite legte 0,78% zu, da der CSI 300 (+1,17%) trotz unsicheren Handelsbeziehungen mit den USA anstieg.
An der Handelsfront lassen die jüngsten Berichte vermuten, dass die US-Ölexporte in China im September als Zeichen, dass China hart daran arbeitet, die Verpflichtungen aus dem Abkommen der Phase 1 zu erfüllen, Rekordhochs erreichen sollten. Die chinesischen und US-amerikanischen Politiker werden bald zusammenkommen und das bestehende Handelsabkommen prüfen, aber das genaue Datum steht noch nicht fest. Für den Moment hält China den US-Angriffen stand, um zu verhindern, dass sich die Situation verschlechtert und es zu Marktstörungen kommt, aber aufgrund des aggressiven Ansatzes der USA scheint das Ergebnis eines möglichen Treffens unvorhersehbar. Aber die Anleger erwarten was die anstehenden Gespräche zwischen den USA und China angeht, wenig. Somit könnten gute Nachrichten die Marktstimmung positiv beeinflussen.
Was die Daten angeht, so stiegen die neuen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der letzten Woche auf über eine Million an. Die bestehenden Anträge fielen leicht unter die 15 Millionen-Schwelle, aber allgemeiner gesehen bleibt die Situation schwierig, da die Pandemie die Unternehmen weiter belastet. Die US-Steuerbehörde schätzt für 2021 37,2 Mio. weniger Stellen im Vergleich zu ihren Prognosen vor einem Jahr.
Der US-Dollar bleibt anfällig, da die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 0,65% gefallen sind.
Die Inflation in Japan hat im Juli ein Viermonatshoch von 0,3% im Monatsvergleich erreicht, was vor allem an dem Anstieg der Nahrungsmittelpreise lag, auch wenn die Inflation unverändert bei 0% im Jahresvergleich lag.
Der australische PMI für den Dienstleistungssektor fiel aufgrund der steigenden Coronavirusfälle unter die 50er-Marke. Aber der Einzelhandelsumsatz stieg im Juli im Monatsvergleich um 3,3%, schneller als die Analysten erwartet hatten. Der AUDUSD liegt stabil um 0,72, was an durchwachsenen Daten und einem schwächeren US-Dollar liegt.
Heute stehen die vorläufigen PMI-Zahlen für Europa und Grossbritannien an, die eine beständige Erholung der Konjunktur sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungsbereich andeuten dürften. Aber die Augustzahlen könnten nach unten revidiert werden, da die Covid-19-Fälle in Europa steigen, auch wenn die Regierungen nicht bereit sind, einen zweiten strengen Lockdown durchzusetzen, um ihre Volkswirtschaften nicht ein zweites Mal unter Druck zu setzen.
Man hört nun Gerüchte, dass die steigenden Coronavirusfälle in Europa und die fallenden Fälle in den USA bald die stark ersehnte Abwärtskorrektur des EURUSD auslösen könnten. Das Paar testete die dritte Woche in Folge eine neue Spitze über 1,19, aber der Bullenkampf wird härter, da wir uns der dicken Schicht an Angeboten bei 1,20 nähern.
Der britische Einzelhandelsumsatz zeigte im Juli einen Anstieg von 3,6% im Monatsvergleich und lag somit über den Analystenschätzungen von 2%. Die Jahreszahl war zum ersten Mal in fünf Monaten positiv, was eine schrittweise Erholung der Aktivität zeigt, auch wenn die Gesamtzahlen wichtige Diskrepanzen bei den zugrunde liegenden Unternehmen aufzeigen. In der Zwischenzeit fiel der öffentliche Sektor im Juli unerwartet unter 26 Mrd. Pfund. Die reflexartige positive Reaktion auf die vielversprechenden Daten brachte den GBPUSD über 1,3250. Wir könnten vor Wochenschluss einen weiteren Anstieg des Sterlings gegenüber dem schwächer werdenden US-Dollar sehen. Aber die mittelfristigen Sterling-Prognosen bleiben negativ, da die Pandemie- und Brexit-Risiken weiter anhalten.
Gold bleibt über 1925 USD pro Unze im Angebot. Der schwache US-Dollar und die schwachen Renditen sowie eine solide Erholung der globalen Inflationserwartungen inmitten massiver steuerlicher und geldpolitischer Anreize unterstützen das gelbe Metall weiter, da die Anleger die Chance sehen, ihre Bestände bei Preisrückgängen aufzustocken.
Das Rohöl der Marke WTI bereitet sich darauf vor, die Woche leicht unter 43 USD pro Barrel zu schliessen. Der USDCAD bleibt um und über der Schwelle von 1,32 im Angebot, da die stabilen Ölpreise und der schwache US-Dollar gute Bedingungen für eine weitere Aufwertung des Loonie bieten.