Neues Jahreshoch im EUR/USD bei 1,3831 USD, wer hätte das gedacht? Ich will ehrlich sein: ich nicht. Aber es schent sich bei dem Bruch der 1,3710er Marke, dem Februar-Hoch nicht um eine Bewegung begünstigt durch Euro-Stärke gehandelt zu haben.
Stattdessen wurde der Bruch der 1,37er Marke und der Lauf in Richtung der 1,38er Marke durch die NFPs am Dienstag initiiert und welche unter den Erwartungen blieben. In diesem Zusammenhang keimten schnell Spekulationen auf, nach welchen die Marktteilnehmer eine Verzögerung des Tapers seitens der FED bis Mitte 2014 sehen und den USD auf breiter Front abstießen.
Am kommenden Mittwoch wird genau dieser Thematik der Hauptfokus auf der FED-Sitzung geschenkt werden. Jegliche Andeutung seitens der FED, welche in Richtung „früher als nun antizipierter Taper seitens der FED“ gehen, beinhalten das Potential für eine scharfe Korrektur besonders im EUR/USD.
Der Grund ist einfach und wurde im Morning Meeting am Freitag bereits aufgegriffen: die Reaktion auf die durchwachseneen Einkaufsmanagerindizes letzten Donnerstag an den europäischen Bond-Märkten ist absurd. So fielen die Zinsen bspw. spanischer Bonds marginal, da die Marktteilnehmer offenbar in schlechten Euro-Daten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf Liquiditätsspritzen seitens der EZB sehen. Die Krux: vergangene Woche veröffentlichte das italienische Finanzministerium einen Bericht welcher aufzeigte, dass die LTROs der EZB einen nicht unwesentlichen Beitrag zum (negativen) italienischen BIP beigetragen haben.
In Verbindung mit den zu veröffentlichenden Inflationsdaten und der Tatsache, dass die Kredite der Banken in der Euro-Zone an den Privaten Sektor im September auf -1,9% gesunken sind, lassen es in meinen Augen nur zu einer Frage der Zeit werden, wann die Marktteilnehmer beginnen die Schuldtitel Spaniens und Italiens zu verkaufen und die folglich anziehenden Zinsen europäischer „Peripheriestaaten“ (man verzeihe mir bitte die Bezeichnung der dritt- und fünftgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone als „Peripherie-Staat“, ist aber kürzer...) den Euro auf Talfahrt schicken.
Auch sentimenttechnisch wirds für den EUR/USD ziemlich haarig. So zeigt der der Speculative Sentiment Index (SSI) von FXCM, dass die Retail-Trader auf einem Rekord-Niveau den Euro gegenüber dem US-Dollar Short sind. Auf jeden Retail-Trader bei FXCM kommen rund 4,7 Trader, die Short-positioniert sind, ein historisch einseitiges Sentiment im EUR/USD bei FXCM.
Solche Sentiment-Extreme gingen in der Vergangenheit häufig mit mindestens kurzfristigen Tops einher, scharfe Korrekturen werden wahrscheinlicher (näheres hierzu unter )EUR/USD Orders" title="EUR/USD Orders" height="738" width="605">
Technisch für mich relevante Level bei einer Korrektur liegen im Bereich der September-Hochs bei 1,3710, darunter bereits im Bereich um 1,3640 / 3650. Diese Bereiche fungieren klassisch als potentielle Long-Trigger ausgehend von welchem sich prozyklische Long-Einstiege mit dem Ziel den Bruch der 1,3831 zu antizipieren und den EUR/USD in den Bereich um 1,4000 USD zu handeln.
Ein Unterschreiten ebnet hingegen den Weg in den Bereich um 1,3450 / 3460.EUR/USD Kurs" title="EUR/USD Kurs" height="738" width="605">
Wichtige Marken (28.10. – 01.11.2013):
Support: 1,3450 / 3460 | 1,3640 / 3650 | 1,3710
Resist: 1,4000 / 3980 | 1,3831