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Nickel: LME will Norilsk Nickel nicht verbannen

Veröffentlicht am 15.08.2022, 08:00
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Die London Metal Exchange (LME) will offenbar russisches Nickel nicht aus Ihrem Handelssystem verbannen, um kein erneutes Chaos im Handel auszulösen. Der wichtige Exporteur Indonesien plant derweil eine Exportsteuer auf Nickel. Das asiatische Land will höherwertige Nickelprodukte anstelle des Rohstoffs exportieren – und hat offenbar einen Deal mit Elon Musk abgeschlossen.

Wie der Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank (ETR:CBKG) berichtet, beabsichtigt die London Metal Exchange (LME) „gut informierten Quellen zufolge“ nicht, das vom größten russischen Nickelproduzenten Norilsk Nickel stammenden Nickel aus ihrem Handelssystem zu verbannen.

Norilsk Nickel Lieferungen werden nicht verbrannt

Norilsk Nickel steht nicht auf der Liste der sanktionierten Unternehmen (dafür aber der CEO des Rohstoffproduzenten). Die LME sorgt sich laut Fritsch vor einer „neuerlichen Destabilisierung des Nickelmarktes“.

Die Erinnerungen an das letzte Chaos im März sind noch frisch. Am 8. März kam es zu drastischen Verwerfungen im Handel, die schließlich zu einer Handelsunterbrechung von mehr als einer Woche und zahlreichen Annullierungen führten. Das Volumen im LME Nickelhandel ist bis heute deutlich niedriger als vor den „Chaostagen“.

Der Nickelpreis hat sich zuletzt stabilisiert. Nach dem Höhepunkt von fast 45.000 USD pro Tonne Anfang März ging es abwärts bis auf 19.100 USD pro Tonne. Dieses Kursniveau wurde am 15. Juli erreicht. Seitdem hat der Markt seinen Abwärtstrend seitlich verlassen und mittlerweile wieder Kurse um 21.350 USD pro Tonne erreicht.

Megaproduzent Indonesien wirbelt Markt einmal durcheinander

Neue Unwägbarkeiten bahnen sich durch die Exportsteuer in Indonesien an. Der weltweit größte (und am schnellsten wachsende) Nickelproduzent plant der Nachrichtenagentur Reuters zufolge offenbar bereits in diesem Quartal die Einführung einer Nickelsteuer.

Dies betrifft insbesondere Exportwaren, die das Land stärker regulieren will. Der Hintergrund: Die Regierung will verhindern, dass lediglich Rohstoffe exportiert und die höherwertigen Teile der Wertschöpfungskette in anderen Ländern realisiert werden.

Diese Sorge hat durchaus Tradition – nicht zuletzt aufgrund der großen Rohstoffnachfrage durch China. Die Exporte indonesischen Nickelerzes ins Reich der Mitte stiegen von 161.000 t im Jahr 2006 auf 41 Millionen t Jahr 2013.

2014 schließlich zog Indonesien die Reißleine und verbot Erzexporte – zunächst bis 2017, dann ab 2020 dauerhaft. Diese Entscheidungen hatten bereits in der damaligen Zeit zu Kursturbulenzen auf dem Nickelmarkt geführt.

Die indonesische Regierung wurde für ihre Politik kritisiert. Unter anderem legte die EU Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. Das wesentliche Ziel wurde jedoch erreicht: Die Exporte von Nickel gingen deutlich zurück, die Exporte von höherwertigerem, weiterverarbeiteten Nickel-Roheisen (NPI) stiegen deutlich an. 2014 importierte China 7000 t NPI aus Indonesien – in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es bereits 2,28 Millionen t.

Regierung zielt auf Akkugeschäft ab

Doch auch mit den NPI Exporten ist die indonesische Regierung nicht mehr zufrieden. Die aktuellen Maßnahmen sind auch als der Versuch zu verstehen, Edelstahl oder zumindest Nickelsulfat verstärkt im eigenen Land herzustellen und zu exportieren. Auf Sicht könnte die Produktion auch verstärkt in Richtung Nickelsulfat umgestellt werden, dass etwa bei Batterien verwendet wird.

Der Regierung geht es erkennbar darum, mehr Wertschöpfung im eigenen Land stattfinden zu lassen und die Volkswirtschaft weg vom reinen Rohstoffexport zu bringen. Die Produktion von Materialien für Akkus könnte auf diesem Weg ein Meilenstein sein.

Und die Strategie scheint in einem dafür günstigen Marktumfeld aufzugehen. Wie verschiedene Medien berichten, hat der US Autohersteller Tesla (NASDAQ:TSLA) offenbar Verträge mit nickelverarbeitenden Unternehmen in Indonesien im Wert von rund 5 Mrd. USD unterzeichnet.

Es handelt sich um Betriebe, die vom Standort Morowali auf der Insel Sulawesi aus operieren – namentlich sind die Unternehmen noch nicht bekannt. Tesla hat die Berichte bislang noch nicht bestätigt.

CEO Elon Musk war jedoch bereits im Mai des Jahres mit Indonesiens Präsident Joko Widodo zusammengetroffen. Offenbar erwägt der Autobauer auch den Bau einer Batterie- und Elektrofahrzeugfabrik in dem Land.

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