- Berichtet zum Q4 2021 am Mittwoch, dem 24. Februar, nach Handelsende an der Wall Street
- Umsatzerwartung: 4,82 Milliarden US-Dollar
- Gewinnerwartung: 2,80 USD pro Aktie
Wenn NVIDIA (NASDAQ:NVDA), einer der größten US-Chiphersteller, seine aktuellen Geschäftsergebnisse vorlegt, muss er ein zentrales Problem angehen: wie wird das Unternehmen mit den Halbleiter-Lieferengpässen umgehen, die sich allmählich auf seine Kunden und das Umsatzwachstum auswirken?
Die branchenweite Chipknappheit hat dazu geführt, dass die Preise einiger Produkte gestiegen sind, während andere nur mit Verzögerungen geliefert werden können. Die Autohersteller sind hiervon am stärksten betroffen, denn die knappe Versorgungslage mit Chips, die sie für ihre Fahrzeuge benötigen, zwang einige zur Stilllegung ihrer Fabriken.
Hinter dieser plötzlichen Wende - von einem robusten Wachstumsszenario zu Lieferengpässen - steht die durch die Pandemie geschürte Nachfrage nach allem Möglichen, einschließlich Mobiltelefonen, Laptops, Cloud Computing und Spielkonsolen.
Der in Kalifornien ansässige Chipgigant NVIDIA liefert die Schlüsselkomponenten, die für alle großen, wachstumsstarken Technologien der Branche benötigt werden, darunter Cloud-Computing, künstliche Intelligenz, Robotik, Mobile Computing und das Internet der Dinge.
Das Unternehmen hat über die Jahre bewiesen, dass es seinen Konkurrenten in Sachen Innovation und Performance um Längen voraus ist. Im September kündigte der Chiphersteller aus dem Silicon Valley ein Lineup von drei neuen Gaming-Grafikkarten an, die auf seiner neuesten "Ampere"-Chip-Architektur basieren. Angeblich bietet diese bis zu doppelt so viel Leistung wie die bisherigen Produkte - Nvidia (NASDAQ:NVDA) bezeichnet die neuen Grafikkarten als "größten Generationssprung" in der Firmengeschichte.
Trotz dieser hohen Wachstumsdynamik, die den Aktienkurs in den letzten 12 Monaten um 90% in die Höhe schnellen ließ, muss NVIDIA seine Lieferengpässe lösen, um seinen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu halten. NVDA-Aktien schlossen am Dienstag mit einem Kursabschlag von etwa 1,5%. Damit fiel das Papier um 7% seit dem 15. Februar.
Gegenüber dem Wall Street Journal sagte Colette Kress, Chief Financial Officer von NVIDIA, auf einer UBS-Veranstaltung im Dezember:
"Wir arbeiten in diesem Quartal weiter jeden Tag an unserem Angebot und wir hoffen, dass sich in Zukunft Verbesserungen einstellen. Wir gehen jedoch davon aus, dass es einige Monate dauern wird, bis wir das Gesamtangebot gegenüber der Nachfrage stabilisiert haben."
Deal mit Arm in Gefahr
Eine weitere potenziell negative Entwicklung, die die NVIDIA-Aktie in den letzten Wochen belastet hat, ist der starke Widerstand einiger Technologiekonzerne gegen seine geplante Übernahme von Arm Ltd. für 40 Milliarden US-Dollar. Die Arm-Technologie ist das Herzstück der mehr als 1 Milliarde jährlich verkauften Smartphones. In allen Bereichen, von der Fabrikausrüstung bis zur Heimelektronik, finden sich Chips, die den Code und das Arm-Design verwenden.
Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Qualcomm (NASDAQ:QCOM) gehören zu den Unternehmen, die die Kartellbehörden zum Eingreifen auffordern. Laut Medienberichten will mindestens eines der Unternehmen den Deal unterbinden.
Dieser Widerstand großer Technologieunternehmen könnte es NVIDIA erschweren, die kartellrechtliche Genehmigung zu erhalten, die Übernahme verzögern oder Zugeständnisse erzwingen, die den Wert von Arm für NVIDIA verringern. In den USA wird der Deal jetzt von der Federal Trade Commission geprüft, die einem Bericht von Bloomberg nach eine eingehende Untersuchung des Zusammenschlusses eingeleitet und Fragebögen an Dritte versandt hat.
Trotz dieser negativen Entwicklungen bleibt NVIDIA eine starker Chipaktie für ein langfristig ausgerichtetes Portfolio. Das Unternehmen verfügt über den richtigen Produktmix, der es in die Lage versetzt, in den kommenden Jahren überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erzielen. Analysten von Jefferies nach wird NVIDIA in den nächsten fünf Jahren 50% bis 80% des Marktes für Rechenzentren erobern.
Fazit zur NVIDIA Aktie
Nach einem starken Lauf in diesem Jahr könnte die NVIDIA-Aktie erneut unter Druck geraten, da die Anleger von Wachstumswerten zur Zeit die Finger lassen. Diese Korrektur sollte jedoch zum Anlass genommen werden, eine Long-Position in dieser Aktie aufzubauen, die sich aufgrund ihres enormen Wachstumspotenzials als solide Wahl erwiesen hat.