Der Neuseeland-Dollar geriet am Freitag aufgrund von schwachen Inflationsdaten unter starken Verkaufsdruck, was die vorsichtige Einstellung der Reserve Bank bestätigt. Der Kiwi verlor gegenüber dem Greenback 0,53% und erreichte 0,7230 USD. In der Tat ist die Gesamtinflation im ersten Quartal von 1,6% im Vorquartal auf 1,1% im Quartalsvergleich gefallen. Nachdem sie im letzten Quartal des Jahres 2017 um 0,5% gestiegen war, ging die handelbare Inflation um 0,40% im Jahresvergleich zurück, während die nicht handelbare Inflation auf +2,8% im Jahresvergleich nachliess. Die relative Stärke des Kiwis im Zeitraum erklärt den grössten Teil des Rückgangs des Preisdrucks. Das Sektorfaktormodell, was die RBNZ als Kernmass für die Inflation verwendet, zeigt jedoch, dass das Bild nicht so negativ ist, da sich das Kernmass stabil bei 1,5% im Jahresvergleich hielt (die Zentralbank zielt auf 2%+/-1% ab).
Wir denken, dass es angemessen ist, weiteres Abwärtspotenzial für den NZDUSD zu erwarten, da das Zinssatzdifferenzial weiter in negatives Terrain abrutscht, was Short-Positionen im NZD teuer macht. Zudem halten die Spekulanten im Kiwi weiter Netto-Long-Positionen (nicht kommerzielle Position: Netto-Long 40% der insgesamt offenen Positionen) und werden diese Positionen sehr wahrscheinlich im Rahmen des Sturzfluges auflösen.
Nach unten findet sich die nächste Unterstützung bei 0,7188 (Tief vom 29. März), dann bei 0,7154 (Tief vom 21. März). Nach oben befindet sich ein Widerstand bei 0,74 (Hoch von Mitte April). Insgesamt scheint ein Rückgang in Richtung 0,70 oder sogar noch darunter angemessen.