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Oh Schreck, die Anleiherenditen steigen: Gefahr für FAANG-Aktien?

Veröffentlicht am 24.02.2021, 06:17
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Der größte Feind von Wachstumsaktien ist die Inflation. Wenn man die steigenden Anleiherenditen der letzten Tage betrachtet, scheint es, als wäre das alte Schreckgespenst wieder zum Leben erwacht.

Die Erwartung weiterer Ausgaben durch die Biden-Regierung und positive Vorzeichen, dass Covid-19 eingedämmt werden kann, treiben die Zinssätze weltweit in die Höhe. Die Rendite der maßgeblichen Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen erreichte am Dienstag mit 1,39% ein Einjahreshoch.

Der Anstieg der Anleiherenditen spiegelt weitgehend die Erwartungen der Anleger wider, dass eine starke wirtschaftliche Erholung vor der Tür steht. Eine solche könnte die Zentralbanken jedoch auch zwingen, ihre geldpolitischen Anreize zu streichen, was Aktien zu weniger attraktiven Anlagen macht, insbesondere wachstumsstarke Technologiewerte.

Die größten US-Technologieaktien, vertreten durch die FAANG-Gruppe, zu der Facebook (NASDAQ:FB), Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) gehören, sind anfälliger für steigende Anleiherenditen, nachdem sie in der Pandemie eine wahre Kursexplosion erlebt hatten.

Dies ist der Hauptgrund dafür, dass diese Aktien zunehmend unter Druck geraten, da sich eine starke wirtschaftliche Erholung im zweiten Quartal abzeichnet. Der Invesco QQQ Trust ETF (NASDAQ:QQQ), der den NASDAQ 100 Index mit seinen Top-Positionen wie Apple, Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Amazon abbildet, ist in den letzten Wochen schlechter als der S&P 500 Index gelaufen. Er fiel am Montag um mehr als 2%, nach einem Monat der Stagnation.

Die möglichen Folgen potenziell höherer Inflationsraten und Zinssätze auf die Aktienkurse hängen stark davon ab, wie schnell die Renditen steigen können. Eine Reihe von Analysten sagen voraus, dass die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen bis Ende des Jahres zwischen 1,5% und 2% liegen wird, da sich die Anleger auf künftige Zinserhöhungen durch die Fed einstellen, wie im Wall Street Journal zu lesen war.

Der schlimmste Fall

Analysten unterschiedliche Ansichten über die Folgen steigender Inflationserwartungen für die Aktienkurse. Das besorgniserregendste Ergebnis könnte eine Wiederholung des Jahres 2013 sein, als der bloße Vorschlag des damaligen Fed-Vorsitzenden Ben Bernanke, das Anleihekaufprogramm der Zentralbank auslaufen zu lassen, die Anleiherenditen stark ansteigen und die Aktienkurse purzeln ließ.

"Die Befürchtung besteht darin, dass die Preise für diese Vermögenswerte perfekt austariert sind, wenn die EZB und die Fed irgendwann ihre Käufe verringern könnten", sagte Sebastien Galy, leitender Makro-Stratege bei Nordea Asset Management, in einem von CNBC.com zitierten Research-Bericht mit dem Titel "Little Taper Tantrum". "Die Wahrscheinlichkeit eines Tapering ist in den USA durch bessere Einzelhandelsumsätze nach vier Monaten der Enttäuschungen und der Erwartung hoher Anleihemissionen durch das 1,9-Billionen-Dollar-Ausgabenpaket gestiegen.“

Trotz der Aussicht auf eine Korrektur bei den hochfliegenden Wachstumsaktien bleibt das reale Geschäftsumfeld für diese Unternehmen äußerst günstig. Die Umstellung auf E-Commerce, die zunehmende Nutzung virtueller Büros und Klassenzimmer sowie die steigende Nachfrage nach Technologie-Hardware sind einige der Trends, die anhalten werden. Damit gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass die Fed die geldpolitische Unterstützung vollends einstellen wird, die für Millionen kleiner Unternehmen, die wegen der Pandemie am Boden liegen, ein wichtiger Rettungsring ist.

Der Leiter von Barclays (LON:BARC) europäischen Aktienstrategie Emmanuel Cau sagt, dass die Zinsstrukturkurve steiler als "üblich für die frühen Phasen des Zyklus" ist.

Kürzlich meinte er in einer Notiz:

"Natürlich könnten Aktien nach der starken Bewegung der letzten Wochen eine Pause einlegen, da viele Sektoren, die sich zusammen mit den Anleiherenditen erholt haben, wie z. B. Rohstoffe und Banken, überkauft aussehen. In dieser Phase halten wir steigende Renditen jedoch eher für eine Bestätigung des Bullenmarkts bei Aktien als für eine Bedrohung. Daher sollte weiterhin bei Rückschlägen gekauft werden."

Fazit

Wachstumsaktien könnten neuerliche Ausverkäufe erleiden, da sich die Anleiherenditen weiterhin etwas von ihren historischen Tiefstständen erholen.

Dies sollte jedoch nicht als Gefahr für hochkarätige Technologieaktien angesehen werden, die sich unserer Ansicht nach immer noch in einem Bullenmarkt befinden. Ihre grundlegende Wachstumsgeschichte bleibt intakt.

Belege dafür gab es in der gerade abgeschlossenen Gewinnsaison genug, in der 95% der Technologieunternehmen die Gewinnschätzungen und 88% die Umsatzprognosen übertrafen.

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