Das Original des Artikels erschien zuerst auf NorthmanTrader.com unter dem Titel 'Panic Buying' von Sven Henrich.
Die Panikkäufe, die wir heute bei Tesla (NASDAQ:TSLA) und Apple (NASDAQ:AAPL) nach den ergebnisneutralen Aktiensplits erleben, bestärken mich in meiner Ansicht, dass wir auf etwas sehr Unheilvolles an den Märkten zusteuern.
Wir leben zwar in seltsamen Zeiten, aber selbst einige Bullen kapitulieren mittlerweile und schmeißen angesichts der von der Fed ausgelösten Preisblase das Handtuch. Heute hat Tony Dwyer alle Aktivitäten zur Festlegung von Preiszielen ausgesetzt und im Wesentlichen eingeräumt, dass die traditionellen Bewertungsmaßstäbe nicht mehr gelten:
Unbegrenzte Chancen in einem risikofreien Markt, der alles ignoriert.
Und daher sollte es nicht überraschen, dass die Marktkapitalisierungsexpansionsmaschine weiterhin aus dem Nichts heraus einen Wert schafft:
Jeder kauft, was das Zeug hält. Und so kommen wir dann zu solchen Charts, wie diesem hier:
Das ist der Zirkus, den die Fed entfesselt hat.
Machen wir uns nichts vor; natürlich ist Stimmung ungemein bullish und die Anleger stürzen sich ohne Rücksicht auf etwaige Risiken auf ausgewählte Aktien.
Ich schreibe bewusst "ausgewählte Aktien", weil die innere Marktverfassung weiterhin katastrophal aussieht, selbst in der allmächtigen Nasdaq:
Das alles bringt mich zu einer Ironie von historischer Tragweite. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass die Federal Reserve (Fed) eine Liquiditätsmaschine geschaffen hat, die ausgewählte Indizes auf Allzeithochs getrieben hat, wobei die meisten Kursgewinne von einigen wenigen Technologieaktien (NYSE:XLK) stammen. Nimmt man diese Aktien aus der Gleichung heraus, dann ist der S&P 500 im Jahresvergleich immer noch unverändert, und die meisten Aktien sind im Jahresvergleich sogar gefallen.
Aus dieser Perspektive betrachtet, unterscheidet sich diese mehrmonatige Rallye nicht allzu sehr von dem, was wir in der Vergangenheit schon einmal gesehen haben.
Auffällig ist in der Tat, dass die Gegenbewegung im Jahr 2000 nach einer furiosen Rallye im August am 1. September ihren Höhepunkt erreichte. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Der S&P 500 erreichte an diesem Tag einen Höchststand von 1530, als man davon ausging, dass das Schlimmste überstanden sei und der Optimismus nach dem ersten Absturz der Technologiewerte im März desselben Jahres wieder aufgeflammt war.
Aber erst nach dem 1. September begann der wahre Spaß, und der S&P 500 begann dann seine lange Reise nach unten, die erst im Oktober 2002 endete, als der SPX bei 798,55 seinen Tiefststand erreichte:
Folglich ist es beachtlich, dass der S&P 500 gerade Ende August und Anfang September auf einen Widerstand historischen Ausmaßes stößt. Der S&P-500-Future testete diese Hürde bereits im Nachthandel und scheiterte daran, während der Nasdaq 100 weiterhin neue Allzeithochs erreicht:
Es ist genau der Chart, den ich im Kontext und im Detail im Video "The Jaws" bereits diskutiert habe:
Wer weiß, ob die Geschichte in diesen Zeiten immer noch eine gute Orientierungshilfe bietet. Wenn ja, dann legen die Panikkäufe und der Optimismus dieser Tage den Grundstein für das Tal der Tränen, das noch folgen wird.