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Philips will US-Konzern Biotelemetry für 2,47 Mrd USD erwerben

Veröffentlicht am 21.12.2020, 09:18
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Philips (DE:PHI1) will für 2,47 Milliarden US-Dollar das US-Medizintechnologie-Unternehmen Biotelemetry Inc. erwerben, einen Anbieter für Herzferndiagnostik und -überwachung. Wie die Koninklijke Philips NV am Freitag mitteilte, wird sie ein Übernahmeangebot für alle Aktien von Biotelemetry machen. Der niederländische Medizintechnologie-Konzern will den Biotelemetry-Aktionären 72,00 US-Dollar je Aktie bieten, was einem Aufschlag von 16,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag entspricht. Der Preis soll nach Abschluss der Transaktion in bar gezahlt werden. Philips zufolge impliziert die Transaktion einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 2,8 Milliarden US-Dollar, einschliesslich Barmitteln und Schulden, für das Unternehmen mit Sitz in Malvern im US-Bundesstaat Pennsylvania. Biotelemetry passt Philips zufolge gut in das eigene Portfolio im Bereich der Herzmedizin, da es Philips' Position in der Patientenüberwachung innerhalb von Krankenhäusern ergänzt um Biotelemtrys Expertise bei Herzdiagnose und -überwachung ausserhalb von Krankenhäusern.

Aktien Schweiz

Mit einem kleinen Minus ist der schweizerische Aktienmarkt ins Wochenende gegangen. Der SMI verlor 0,2 Prozent auf 10.524 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 92,17 (zuvor: 49,96) Millionen Aktien. Das hohe Umsatzvolumen war dem grossen Verfallstermin am Freitag geschuldet. Besser als der Markt hielten sich defensive Werte wie Givaudan, die um 0,8 Prozent zulegten. Indexschwergewicht Nestle (SIX:NESN) kletterte um 0,7 Prozent. Swisscom (SIX:SCMN), die am Donnerstag von einer Untersuchung zum Glasfaserausbau durch das Unternehmen belastet worden waren, die die schweizerische Wettbewerbskommission eingeleitet hatte, erholten sich um 0,5 Prozent. Gewinnmitnahmen drückten derweil die am Vortag nach guten Uhrenexportdaten gesuchten Richemont (SIX:CFR) und Swatch um 0,9 und 0,3 Prozent. Auch bei Novartis (SIX:NOVN) (minus 1,2 Prozent) machten die Anleger Kasse. ABB (SIX:ABBN) sanken um 0,1 Prozent. Die Analysten der CS Group hatten die Beobachtung der Aktie mit der Einstufung "Neutral" wieder aufgenommen. Sie lobten zwar die Restrukturierung des Konzerns, halten diese aber für im Kurs der Aktie eingepreist.

Aktien international

Europa

Der europäische Aktienmarkt hat zum Wochenausklang mit leichten Abgaben geschlossen. Ein besserer ifo-Index stützte die Kurse nur kurzzeitig. Dieser stieg im Dezember auf 92,1 Punkte, während Analysten mit einem Rückgang auf 90,5 gerechnet hatten. Nach den jüngsten sehr starken Einkaufsmanagerindizes scheinen positive Daten bereits weitgehend eingepreist zu sein. Der Grosse Verfall von Futures und Optionen auf Börsen-Indizes und Aktien verlief derweil sehr ruhig. Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 13.631 Punkte. Im Tageshoch stand der Index mit 13.774 Punkten nur wenige Zähler unter dem Allzeithoch von 13.795 Punkten. Nach Einschätzung aus dem Handel dürfte das Allzeithoch noch vor dem Jahreswechsel fallen. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,4 Prozent auf 3.546 Punkte. Die übergeordneten Themen Corona und Brexit-Verhandlungen blieben die gleichen. Unternehmensnachrichten dünnten nur wenige Tage vor Weihnachten immer mehr aus. 1&1 Drillisch (DE:DRIG) profitierten von einem günstig ausgefallenen weiteren Gutachten im Streit mit Telefonica (MC:TEF) Deutschland und legten um 3,4 Prozent zu. Für die Aktie von CD Projekt ging es in Warschau um 12,2 Prozent abwärts, nachdem Sony (T:6758) Interactive Entertainment bis auf weiteres die digitale Version von "Cyberpunk 2077" wegen Qualitätsmängeln aus dem Verkauf im Playstation-Store genommen hat. Cyberpunk 2077 ist ein Open-World-Action-Rollenspiel des Entwicklerstudios CD Projekt, das weltweit von der Gamer-Community mit grosser Spannung erwartet worden war. Die beiden Unternehmen haben sich darauf geeinigt, dass die bisherigen Käufer den Kaufpreis vollständig zurückerhalten. In Europa standen Zukäufe im Fokus. Das Nullzins-Niveau befeuere derlei Aktivitäten immer weiter, hiess es dazu im Handel. Die niederländische Philips kauft das US-Unternehmen Biotelemetry und legt dafür 2,8 Milliarden Dollar auf den Tisch. Philips stiegen um 1,7 Prozent. In Mailand gaben Enel (MI:ENEI) um 0,2 Prozent nach. Hier könnte der Verkauf der Beteiligung an Open Fiber bis zu 2,65 Milliarden Euro in die Kassen des italienischen Energieversorgers spülen.

USA

Nachdem sich die Rekordjagd an der Wall Street zum Start in den Freitagshandel zunächst fortgesetzt hatte, kam es im weiteren Verlauf zu Gewinnmitnahmen. Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 30.179 Punkte. Kurz nach der Eröffnung hatte er ein neues Allzeithoch bei 30.344 Punkten markiert. Auch der S&P-500 und der Nasdaq-Composite kletterten auf neue Rekordstände. Der S&P-500 schloss 0,4 Prozent niedriger, während der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent nachgab. Dabei wurden 1.320 (Donnerstag: 2.090) Kursgewinner gesehen, denen 1.832 (1.044) -verlierer gegenüber standen. Unverändert gingen 87 (104) Titel aus dem Handel. Zudem hat die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Donald Trump noch einmal den Streit mit China verschärft. Die Semiconductor Manufacturing International Corp (SMIC) werde auf die schwarze Liste gesetzt, auf der bereits über 60 andere chinesische Institutionen stehen, teilte das US-Handelsministerium mit. SMIC soll der Zugang zu Hochtechnologie verwehrt werden, weil der Konzern angeblich über Verbindungen zum chinesischen Militär verfügt. Für die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) ging es an ihrem letzten Handelstag vor der Aufnahme in den S&P-500 um 1,4 Prozent aufwärts. Ab Montag werden die Titel des Elektroautoherstellers in dem renommierten Index vertreten sein. Dies dürfte vorab zu grösseren Umschichtungen, vor allem bei Index-Fonds, geführt haben, so ein Teilnehmer. Da die Umschichtungen zudem am grossen Verfall stattgefunden hätten, könnte die Volatilität zusätzlich gestiegen sein. Die Fedex-Aktie verlor 5,7 Prozent. Der Logistik-Konzern profitierte im zweiten Geschäftsquartal von der Corona-Pandemie und übertraf die Markterwartungen. Allerdings blieb Fedex (NYSE:FDX) eine konkrete Prognose für das laufende Quartal schuldig. Zudem verwiesen Marktteilnehmer auf Gewinnmitnahmen.

Asien

Im Umfeld diverser neuer Entwicklungen zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien und in Australien am Montag im Handelsverlauf überwiegend knapp behauptet, wobei anfangs etwas grössere Verluste wieder aufgeholt wurden. Positiv wirkt, dass in den USA offenbar eine Einigung auf ein 900 Milliarden Dollar schweres Stimuluspaket nun gefunden ist und die letzte Abstimmung im Kongress darüber am Montag stattfinden soll. In Tokio liegt der Nikkei-Index 0,4 Prozent zurück bei 26.660 Punkten, der Kospi in Seoul gibt nur minimal nach und auch in Hongkong fällt das Minus klein aus.

Anleihen

US-Staatsanleihen verzeichneten trotz der Verluste an den Aktienmärkten keinen Zulauf. Die Rendite zehnjähriger Schuldtitel stieg um 1,1 Basispunkte auf 0,95 Prozent. 

Analysen

CS erhöht Adyen-Ziel auf 2.283 (1.653) EUR – Outperf.
IR senkt Tui-Ziel auf 3,20 (3,50) EUR – Sell
IR erhöht Ziel Continental (DE:CONG) auf 127 (108) EUR – Hold

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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