Platin und Palladium – Perfekte Voraussetzungen für steigenden Preise?

Veröffentlicht am 08.09.2014, 10:24

Die aktuelle Lage am Markt für Metalle der Platingruppe stellt für die Unternehmen der Branche aus fundamentaler Sicht die perfekte Ausgangslage dar, mein Greg Johnson, CEO der kanadischen Wellgreen Platinum (WKN A1XBAJ / TSX-V WG).

Die Preisentwicklung habe bei Platin über den Sommer zwar gestockt, doch habe der Palladiumpreis große Stärke gezeigt. Und Johnson glaubt nicht daran, dass dies allein auf geopolitische Faktoren – sprich die Sanktionen des Westens gegen Russland – zurückzuführen ist.

Die Palladiumproduktion nämlich habe ihren Höhepunkt schon 2004 überschritten und die Platinproduktion bereits 2006, erklärte Herr Johnson in einem Interview. Und der Ausstoß beider Metalle sei seitdem gefallen, obwohl die Nachfrage insbesondere auf Grund ihrer Verwendung in Automobilkatalysatoren weiter gestiegen sei und weiter steige. Der Platinmetallsektor ist nach Ansicht des Wellgreen-CEOs auf Grund der fundamental starken Situation deshalb einzigartig im Segment der Edelmetalle. Denn schließlich sei die Produktion nun zehn Jahre gefallen, während die Nachfrage gleichzeitig gestiegen sei.

Es komme einfach alles perfekt zusammen und die geopolitischen Faktoren würden diese Situation nur noch verschärfen, so Johnson. Sowohl Platin als auch Palladium dürften in absehbarer Zeit ein Angebotsdefizit von 1 Mio. Unzen in einem Markt aufweisen, der nur ein Volumen von sechs bis 10 Mio. Unzen habe.

Wellgreen Platinum, das Unternehmen von Herrn Johnson, treibt derzeit mit Hochdruck die Entwicklung des Tagebauprojekts Wellgreen (Platingruppenmetalle, Nickel und Kupfer) voran, das im kanadischen Yukon liegt. Das Unternehmen konnte erst kürzlich die Ergebnisse aktueller metallurgischer Tests vorlegen, die bemerkenswerte Steigerungen der Ausbringungsraten erbrachten. (Wir berichteten.). Insbesondere die Platingewinnung (+35%) und die Nickelausbringung (+13%) könnten demzufolge erheblich gesteigert werden.

Zudem erklärte Wellgreen Platinum, dass angesichts der neuesten Testergebnisse das Potenzial bestehe, ein hochwertiges Nickel-, Kupfer- und Platinmetallkonzentrat zu produzieren, das Gehalte von 6 bis 10% Nickel, 8 bis 12% Kupfer und 11 bis 14 Gramm 3E (Platin, Palladium, Gold) aufweisen würde. Hinzu kämen noch 1 bis 4 Gramm der seltenen Platingruppenmetalle Rhodium, Iridium, Osmium und Ruthenium.

Bereits im Juli hatte Wellgreen eine aktualisierte Ressourcenschätzung für das gleichnamige Projekt vorgelegt, mit der dieses endgültig zu einem der größten, nicht entwickelten Vorkommen dieser Art weltweit aufstieg. (Wir berichteten.)

Mit diesen neuen Informationen, so Johnson, könne man nun die ingenieurstechnischen Konzepte verfeinern und abschließen. Man plane angesichts der aktuellen Marktsituation mit weniger als 500 Mio. Dollar an Investitionskosten, was nach Ansicht des Wellgreen CEOS das Risiko insbesondere bei der Genehmigung und der Inbetriebnahme reduziere.

Nach dem weniger kapitalintensiven Beginn, bei dem man sich auf höhere Gehalte konzentrieren werde, werde man dann irgendwann eine Expansion der Mine – so um das Jahr acht bis zehn – in Betracht ziehen und beginnen das Potenzial des Projekts voll auszureizen, so Johnson. Als Tagebauprojekt würde Wellgreen auch einen Kontrapunkt zu den meisten Platinmetallminen setzten, die in der Regel in Russland oder Südafrika untertage betrieben würden.


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