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Produktionsschwindler der OPEC

Veröffentlicht am 11.01.2017, 11:19
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Dieser Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache am 10.1.2017 veröffentlicht.

Das Vertrauen in den im November beschlossenen OPEC-Deal über Produktionskürzungen verlieh den Ölmärkten bis zum Ende des Jahres 2016 Auftrieb. Seit Beginn des neuen Jahres scheint der Optimismus jedoch zu schwinden.

Um die Preise vor dem Absturz auf das Niveau von 2016 zu bewahren, muss die OPEC tatsächliche Produktionskürzungen vorweisen. Historisch gesehen jedoch hat die Mehrzahl der OPEC-Mitglieder viel öfter bei den Quoten geschummelt und überproduziert als sich an die Angaben gehalten.

Wer also hält sich an die Vorgaben und wer (bislang) nicht:

Saudi-Arabien: Der größte Ölproduzent der OPEC verpflichtete sich zu einer Produktionsdrosselung von 486.000 bpd und senkt allmählich seine Förderzahlen. Meldungen zufolge sprach Aramco mit seinen Kunden über eine Reduzierung der Lieferungen um 3 bis 7 Prozent. Angaben von Aramco zufolge sollen die tatsächlichen Kürzungen allerdings erst im Februar erfolgen. Den Kürzungen im Februar sollen weitere Einschnitte folgen.

Kuwait: Das Land verpflichtete sich zu einer Kürzung um 131.000 bpd und behauptet, die Produktion bereits um 130.000 bpd gesenkt zu haben. Kuwait möchte bereits seit einiger Zeit die Produktion auf einem seiner großen Felder drosseln. Das OPEC-Abkommen kommt also zu einem günstigen Zeitpunkt und ermöglicht es dem Produzenten, dringende Wartungsmaßnahmen auf diesem Feld durchzuführen.

VAE: Ähnlich liegt die Situation in den VAE. Das Land verpflichtete sich zu einer Reduzierung der Produktion um 139.000 bpd und nutzt diese Gelegenheit ebenfalls für planmäßige Wartungsarbeiten auf seinen Feldern. Die mit diesen Projekten zusammenhängenden Produktionskürzungen sind für April und Mai geplant.

Katar: Katar muss seine Produktion um nur 30.000 bpd kürzen, dennoch begann das Land bereits im Dezember damit, seine Kunden über Lieferkürzungen ab dem 1. Januar zu informieren.

Irak: Der zweitgrößte Produzent der OPEC verpflichtete sich zu einer Reduzierung um 210.000 bpd. Allerdings ist ein Großteil der irakischen Ölproduktion an die kurdische Regionalregierung und etliche internationale Ölunternehmen ausgelagert. Die kurdische Regierung zu Produktionskürzungen zu bewegen gestaltet sich als ausgesprochen schwierig. Darüber hinaus müsste Irak die internationalen Ölunternehmen gemäß den abgeschlossenen Verträgen für aufgrund von Produktionskürzungen entstandene Umsatzeinbußen entschädigen. Die Regierung in Bagdad ist immer noch dabei, eine Lösung auszuarbeiten, und hat die Ölproduktion bislang nicht reduziert. Tatsächlich stieg die Produktion an den kurdischen Ölfeldern Berichten zufolge eher noch an, was die Probleme des Landes weiter verschärft.

Venezuela: Trotz der beträchtlichen Ölvorkommen im Land beläuft sich die Produktion in Venezuela auf nur knapp 2 Mio. bpd. Die Regierung des Landes braucht dringend höhere Ölpreise und erklärte sich deshalb zu Produktionskürzungen von 95.000 bpd bereit. Noch vor Beginn des neuen Jahres erklärte die venezolanische Regierung, dass die staatliche Ölgesellschaft PDVSA ab dem 1. Januar unverzüglich mit der Reduzierung „der Volumina seiner wichtigsten Rohöl-Verkaufsverträge“ beginnen werde.

Angola: Das afrikanische Land verpflichtete sich zu einer Kürzung seiner Produktion von 1,7 Mio. bpd um 80.000 bpd. In einer Mitteilung vom 1. Januar gab das staatliche Ölunternehmen bekannt, die Produktion bereits um 78.000 bpd reduziert zu haben.

Ecuador: Dieses südamerikanische Land produziert nur rund 548.000 bpd, erklärte sich jedoch bereit, die Produktion um 26.000 bpd zu reduzieren. Bislang wurden keine Mitteilungen in Bezug auf Einhaltung der Quoten veröffentlicht.

Algerien: Der algerische Ölminister spielte eine entscheidenden Rolle bei den Verhandlungen hinter den Kulissen, die zu einem Konsens der OPEC-Mitglieder geführt haben. Fast unmittelbar nach dem OPEC-Treffen im November wies er die Ölindustrie seines Landes an, sich auf eine Kürzung der Produktion um die vereinbarten 50.000 bpd vorzubereiten.

Gabon: Das kleine afrikanische Land hatte das ganze Jahr über mit Produktionsrückgang zu kämpfen, der von einem groß angelegten Streik der Ölarbeiter im Oktober verschlimmert wurde. Gabon produziert nur ca. 202.000 bpd und verpflichtete sich im Rahmen des OPEC-Abkommens zu einer Reduzierung um 9.000 bpd. Bislang hat das Land keine Stellungnahme zur Einhaltung abgegeben.

Iran: Der Islamischen Republik Iran wurde besondere Berücksichtigung eingeräumt, die es dem Land ermöglicht, seine Ölproduktion auf bis zu 3,975 Mio. bpd zu erhöhen, solange die durchschnittliche Fördermenge zwischen Januar und Ende Mai 3,797 Mio. bpd ergibt. Die Einhaltung dieser ungewöhnlichen Quote dürfte äußerst schwierig zu bestimmen sein. Iran nutzte seine Sonderstellung bereits, um beträchtliche Mengen seiner in Tankern am Persischen Golf gelagerten Bestände zu verkaufen. Dadurch wird die Feststellung der tatsächlichen Produktionsmengen erschwert.

Nigeria und Libyen: Diese Länder sind von Produktionskürzungen ausgenommen, da ihre Ölproduktion durch terroristische Aktivitäten extrem beeinträchtigt wurde.

Im zweiten Teil dieses Artikels, der im Laufe der Woche erscheint, werfen wir einen Blick auf die Quotenverpflichtungen unabhängiger Ölproduzenten und auf die bisherige Einhaltung dieser Verpflichtungen.

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