Der Kölner IT-Dienstleister QSC (WKN: 513700) leidet seit 2011 unter sinkenden Umsätzen im Privatkundengeschäft, während die Kosten durch mehr Mitarbeiter gestiegen sind. Entsprechend zeigte sich die Ergebnisentwicklung belastet. Auf der Hauptversammlung Ende Mai räumte das Unternehmen diesbezüglich Managementfehler ein. Ein Gegenlenken durch einen neuen Vorstand und Mitarbeiterabbau wurde bereits eingeleitet.
Aktienkurs um 75% eingebrochen
Der Aktienkurs war von einem Hoch im Oktober 2013 bei 5,14 Euro auf im Tief nur noch 1,333 Euro im Dezember 2014 um fast 75% eingebrochen. Inzwischen hat sich der Wert etwas erholt und tendiert im Bereich von 2 Euro seitwärts.
Immer wieder tauchen Übernahmegerüchte auf, wobei insbesondere ein angebliches Kaufinteresse von United Internet besteht. Kann man die Aktie daher nun auf aktuellem Niveau wieder ins Depot holen?
Hauptversammlung als Werbeveranstaltung
Die Hauptversammlung der QSC AG (XETRA:QSCG), der wir am 27. Mai beigewohnt haben, brachte wenig Neues zu Tage. Abgesehen von einer „Werbeveranstaltung“ des Aufsichtsrats bzw. des Vorstands und einiger einzelner Aktionäre und Aktionärsvertreter, die sich offenbar selbst gerne Reden hören, waren die wesentlichen Informationen bereits bekannt.
Dividendenrendite: 5%
Erfreulich war daher an diesem Tag lediglich die Auszahlung der Dividende in Höhe von 0,10 Euro je Aktie, die man als Aktionär mit dem 28.05.2015 im Depot verbuchen konnte. Da es sich um Leistungen aus dem steuerlichen Einlagenkonto (§27 KStG) handelte, durfte man die Zahlung sogar steuerfrei entgegennehmen. Bei einem Kurs von rund 2 Euro sprechen wir hier immerhin über eine Dividendenrendite von 5%.
1. Quartal 2015: 3,4 Millionen Euro Verlust bei sinkenden Umsätzen
Am 11. Mai 2015 wurden die Geschäftszahlen zum ersten Quartal veröffentlicht. Der Umsatz belief sich in diesem Zeitraum auf 104,7 Mio. EUR (-4 %, Vorjahr: 109,1 Mio. EUR). Davon entfielen 56,8 Mio. EUR (55%) auf den Geschäftsbereich Telekommunikation, 36,8 Mio. EUR (35%) auf das Outsourcing, 9,8 Mio. EUR (9%) auf das Consulting sowie 1,3 Mio. EUR (1%) auf das Cloud-Geschäft.
Das Telekommunikationsgeschäft blieb laut Unternehmensangaben gegenüber den beiden Vorquartalen relativ stabil. Im Outsourcing waren die Umsätze gegenüber dem Vorquartal rückläufig. Das Consulting-Geschäft war deutlich positiv und verzeichnete insgesamt eine starke Nachfrage. Auch das Cloud-Geschäft konnte mit einem Vodafone-Auftrag eine gute Grundlage für kommende Umsätze legen.
Das EBITDA lag im ersten Quartal 2015 mit 9,1 Mio. EUR erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert von 13,4 Mio. EUR. Beim operativen Ergebnis (EBIT) erreichte QSC mit -3,0 Mio. EUR eine bessere Größenordnung als in den beiden Vorquartalen. Der Verlust belief sich in den ersten drei Monaten auf 3,4 Millionen Euro.
Kostenreduzierung durch Personalabbau – 350 Mitarbeiter sollen gehen
Nachhaltige Kostenreduzierungen, insbesondere durch Personalabbau, wurden laut dem Geschäftsbericht bereite eingeleitet. Mit den ersten rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde eine Beendigung ihrer Beschäftigungsverhältnisse vereinbart. Geplant sind insgesamt 350 Stellenstreichungen.
Positive Prognose 2015 wurde bestätigt
Nach dem guten Start in das Jahr 2015 bestätigt QSC ihre Ende Februar vorgelegte Prognose für das Gesamtjahr 2015 und erwartet unverändert einen Umsatz von mehr als 400 Mio. EUR, ein EBITDA von über 40 Mio. EUR sowie einen positiven Free Cashflow.
QSC AG – Chartanalyse
Das Chartbild der QSC-Aktie erscheint aktuell ausgeglichen. Aus einer Abwärtstendenz wurde eine Gegenbewegung, die inzwischen in eine Seitwärtstendenz übergegangen ist.
Die Chance für einen Ausbruch nach oben bzw. unten liegt damit bei 50:50. Die weitere Kursentwicklung dürfte von den kommenden Zahlen abhängen, die laut Finanzkalender des Unternehmens am 10. August 2015 veröffentlicht werden sollen.
QSC AG – Fundamentale Analyse
Die QSC AG war schon mehrfach Thema hier im Geldanlage-Brief. Zuletzt beantworteten wir Ihnen am 5. November 2014 die Frage „QSC AG – Nach 70% Kursrückgang einsteigen?“. Zu diesem Zeitpunkt war für uns die damals errechnete Dividendenrendite in Höhe von fast 7% alleine schon Grund genug, die Aktie zu kaufen oder zu halten. Hinzu kam eine günstige Marktkapitalisierung von 181 Mio. Euro, der unter anderem ein Cash-Berg in Höhe von fast 176,5 Mio. Euro (Liquidität am 30.06.2014 durch Aufnahme eines Schuldscheindarlehens über 150 Millionen Euro QSC im zweiten Quartal 2014) gegenüberstand. Alleine das Eigenkapital deckte mit 177,5 Mio. Euro (Stand: 30.06.2014) fast den kompletten Marktwert ab. Und bei einem geplanten 2014er Umsatz von mindestens 430 Millionen Euro lag das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) nur bei 0,42.
Mit dem Geldanlage-Brief bis zu 57% Rendite
Wer unserer Analyse vom 5. November 2014 gefolgt und bei einem damaligen Kurs von 1,464 Euro eingestiegen ist, der kann beim aktuellen Kurs von 1,82 Euro auf Gewinne in Höhe von fast 25% blicken. Da am 27. Mai 2015 sogar ein Hoch bei 2,30 Euro markiert wurde, waren mit unserer Analyse sogar bis zu 57% Rendite drin.
Neueinstieg erst bei bullischen Chartsignalen
Neu einsteigen würden wir in diesen Wert aktuell (noch) nicht. Erst ein bullischer Ausbruch aus der Seitwärtsrange würde das Chartbild deutlich aufhellen. In diesem Fall könnte man prozyklisch einsteigen. Und solange das Tief bei 1,333 Euro nicht unterschritten wird, kann man an der Aktie festhalten, sofern sie sich bereits im Depot befindet. Wer im Gewinn liegt, sollte den Stop unter die aktuelle Seitwärtsrange bzw. das jüngste Kurstief legen.
QSC AG – Tradingchancen bei Ausbruch aus der Seitwärtsrange
Für die Erwartung an steigende Kurse könnte folgendes Produkt interessant sein: QSC WAVE XXL Call, WKN: DE0HPU, aktueller Hebel: 2,05, Briefkurs: 0,87 Euro
Für die Erwartung an fallende Kurse könnte folgendes Produkt interessant sein: QSC WAVE XXL Put, WKN: DT48QX, aktueller Hebel: 0,91, Briefkurs: 2,01 Euro
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Wichtig! – Erst informieren, dann handeln
Wichtig ist in allen Fällen, dass Sie sich erst über die Funktionsweise der Wertpapiere genauestens informieren und erst dann Geld investieren. Und natürlich gilt wie immer: Unsere Darstellungen sind keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 29.07.2015)
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