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Resilienz an Märkten - EZB "Tapering"? - D: Bahnstreik

Veröffentlicht am 31.08.2021, 09:51
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1818 (06:02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1784 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.88. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.85. EUR-CHF oszilliert bei 1,0820.

An den Finanzmärkten ist Resilienz erkennbar. Die schwachen PMIs aus China (siehe Datenpotpourri) wirkten sich regional aus. Der Verbraucherpreisanstieg in Deutschland auf 3,9% (Jahresvergleich) korreliert zu großen Teilen mit der Umsatzsteuererhöhung und hatte keinen negativen Einfluss. Der USD steht unter mildem Druck gegenüber Hauptwährungen als auch edlen Metallen. Zinsen bewegen sich wenig (10-Jahres Bunds -0,44%, 10-Jahres US-Treasuries 1,28%).

EZB vor "Tapering"?

Was die Fed kann, kann die EZB auch. Das Thema Reduktion der Anleiheankäufe (Tapering) nimmt Fahrt auf. Das hat gute Gründe. Die Granden der EZB machten die Interventionspolitik via des PEPP Programms (Volumen 1,85 Billionen EUR, Laufzeit bis mindestens März 2022, Juli Ankäufe im Volumen von 88 Mrd. EUR) von den Finanzierungsbedingungen in der Eurozone abhängig. 

EZB-Chefvolkswirt Lane sagte vor kurzem, dass die Richtschnur für Anleiheankäufe die Wahrung günstiger Finanzierungsbedingungen sei. Könnte dieses Ziel mit geringeren Käufen erreicht werden, würde weniger erworben. Die EZB sollte laut Frankreichs Notenbank-Chef auf der kommenden EZB-Ratssitzung (9.9.) über das Tempo ihrer Anleihenkäufe beraten, da sich die Finanzierungsbedingungen zuletzt verbessert hätten. 

Fazit: Das Thema Reduktion der Anleiheankäufe nimmt Formen an. Eine Reduktion und perspektivische Beendigung der Ankäufe ist für die Märkte positiv zu werten, da diese Maßnahmen Ausdruck konjunktureller Widerstandskraft als auch Ausdruck der Funktionsfähigkeit des Finanzintermediationsprozesses sind.

Deutschland: GDL-Bahnstreik - Klartext

Streiks sind das gute Recht der Arbeitnehmer, wenn Arbeitgeber keine Verhandlungsbereitschaft bezüglich angemessener Lohnforderungen und/oder Arbeitsbedingungen zeigen. Streiks können aber auch durch Gewerkschaften missbraucht werden, um ganz andere Machtkämpfe zu führen.

Aktuelle GDL-Gewerkschaftsforderung:

Die GDL fordert eine Tariferhöhung um 3,2% und eine Corona-Prämie von 600 EUR. 

Aktuelles DB-Angebot: Die Bahn ist zu einer Lohnerhöhung in diesem Höhe bereit, aber später als von der GDL gefordert. Gesprächsbereit ist der Arbeitgeber auch zu einer Corona-Prämie, wenn auch ohne genaues Angebot.

Aktuelle Lage: Die Lokführergewerkschaft GDL verschärft den Arbeitskampf. Der Nah- und Fernverkehr soll von Donnerstagmorgen um 02.00 Uhr bis Dienstagmorgen um 02.00 Uhr lahmgelegt werden. Im Güterverkehr beginne der Ausstand schon am Mittwochnachmittag. 

Hintergrund der aktuellen Streikandrohung der GDL laut GDL: Das Management der Deutschen Bahn hätte den 3. Streik in diesem Tarifkonflikt provoziert, da es sich weigere, ein neues Angebot vorzulegen. 

Reaktion der DB: Die Bahn nannte den neuen Arbeitskampf völlig überzogen. Ein Tarifvertrag würde in Verhandlungen erzielt und ließe sich nicht diktieren. Wolle die GDL eine Lösung, müsse sie zurück an den Verhandlungstisch. Ein verhandlungsfähiges Angebot läge auf dem Tisch.

Kommentar: Der DB ist vollständig zuzustimmen. Es gibt eine belastbare Verhandlungsgrundlage. Unterwerfungen von Arbeitgebern unter Gewerkschaftsdiktate sind unüblich, mehr noch, sie sind grundsätzlich abzulehnen.

Ist der Fall GDL aus anderen Gründen komplizierter?

Mit der weitaus größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte die DB 2020 einen Tarifvertrag geschlossen, den die GDL nicht akzeptiert. Beide Gewerkschaften erheben den Anspruch, für die 185.000 Beschäftigten zu verhandeln. Das ist erheblich, denn es gibt das Tarifeinheitsgesetz, das anzuwenden ist. Danach gilt ein Tarifvertrag nur dort, wo die jeweilige Gewerkschaft die Mehrheit hat. Laut Bahn hat die GDL in 16 der rund 300 Einzelbetriebe des DB-Konzerns die Mehrheit. Die GDL bestreitet das und klagt diesbezüglich vor Gericht.

Kommentar: Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Interessenlage der GDL vielschichtiger ist. Wird der Streik genutzt, um Machtinteressen der GDL gegenüber der EVG auszuleben? Soll für dieses egomane GDL-Interesse Deutschlands Bevölkerung und Wirtschaft geschadet werden?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Die Erholung im Jahr 2020 nach dem ersten global verfügten Lockdown (Basiseffekte) und Relativitätsgrundsätze bei Stimmungsindikatoren werden in den kommenden Monaten dafür sorgen, dass die hohen Wachstumszahlen als auch hohe Indexstände bei Stimmungsindikatoren keinen Bestand haben können.

China: PMIs schwächen sich ab

Der vom NBS ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors sank per August von zuvor 53,3 auf 47,5 Zähler. Der Index für das Verarbeitende Gewerbe fiel von 50,4 auf 50,1 Punkte. In der Folge stellte sich der Composite Index auf 48,9 nach zuvor 52,4 Punkten.

Eurozone: Leichte Dynamikverluste

Der Economic Sentiment Index sank per August vom Allzeithoch im Vormonat bei 119,0 Zählern auf 117,5 Punkte (Prognose 117,9). Die deutschen Verbraucherpreise waren per August gemäß vorläufiger Berechnung im Monatsvergleich unverändert (Prognose +0,1%). Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 3,9% (Prognose 3,9%) nach zuvor 3,8%.

USA: Dynamikverluste

Der Index anhängiger Hausverkäufe ging per Juli im Monatsvergleich um 1,8% zurück (Prognose +0,4%) nach zuvor -2,0% (revidiert von -1,9%). Der Dallas Fed Manufacturing Business Index sank per Berichtsmonat August von zuvor 27,30 auf 9,00 Zähler

Japan: Daten überwiegend besser als erwartet

Die Arbeitslosenrate fiel per Berichtsmonat Juli von zuvor 2,9% auf 2,8% (Prognose 2,9%). Die Industrieproduktion sank im Monatsvergleich um 1,5% (Prognose 2,5%) nach zuvor 6,5%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 13,3% nach zuvor 23,0%. Der Index des Verbrauchervertrauens sank per August von zuvor 37,5 auf 36,7 Punkte. Neubaubeginne legten per Juli im Jahresvergleich um 9,9% (Prognose 4,8%) nach zuvor 7,3% zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1810 - 1.1840 negiert den positiven Bias des USD. 

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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