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Risikofreude steigt - China top/USA mau - Vorverurteilungen nicht smart!

Veröffentlicht am 03.09.2020, 10:07
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1814 (06:24 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1805 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,28 In der Folge notiert EUR-JPY bei 125,57. EUR-CHF oszilliert bei 1,0784.

An den Aktienmärkten ist steigende Risikofreude ablesbar. Das hat auch mit Corona zu tun. Herr Drosten bewegt sich. Der zumeist genutzte PCR-Test überzeichne seiner Meinung nach das Risikobild.

Es gibt immer erfolgreichere Behandlungsmethoden (Steroide) und der Zeitpunkt des ersten verfügbaren Impfstoffs nähert sich sportlich. Zusätzlich sind Krankenhäuser weitgehend leer und schwere Krankheitsverläufe immer seltener. Entspannung zeichnet sich faktisch ab. Laut Euromomo bewegen wir uns in der EU (Chart: Teilnehmende Länder der EU) im Dunstkreis der Untersterblichkeit.

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Ein weiterer Katalysator für Risikofreude sind Daten aus China. Heute ist es der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor des Anbieters Caixin, der Zuversicht vermittelt. China überzeugt nicht nur konjunkturell, sondern vor allen Dingen strukturell. Im Vergleich zum Westen ist das Interventionsvolumen Chinas in der Corona-Krise als überschaubar zu klassifizieren.

China unterscheidet sich strukturell und konjunkturell massiv von den USA. In den USA hätte sich die Geschäftsaktivität im Berichtszeitraum laut Fed (Beige Book) jüngst nur mäßig belebt. Das Wachstum wäre in Teilen unausgeprägt. Die Erholung verliefe ungleichmäßig. Der Wohnimmobilienmarkt legte dank Niedrigzinsen zu. Andere Branchen hinkten im Aufschwung hinterher. Wir widersprechen der Fed nicht.

Die Stimmen in der US-Notenbank, die weitere Hilfen der Fed für die US-Wirtschaft für nötig erachten, werden lauter. Der Gouverneur der Fed Richmond Tom Barkin betonte, dass die US-Wirtschaft auf nachhaltige Unterstützung angewiesen sei. Das war sie schon vor Corona durch massive US-Haushaltsdefizite (2019 6% des BIP!). Erstaunlich, dass diese Tatsache den US-Eliten so wenig bewusst ist.

Die scharfe und weitgehend rechtlose Aggression der USA in Wirtschaft, Finanzen und Politik gegen China kann als Ausdruck dieses US-Mankos in der Machtauseinandersetzung interpretiert werden. Die Betonung liegt auf "kann"!

Nawalny-Vorverurteilungen sind nicht smart!

Vorverurteilungen sind nicht ansatzweise smart und entsprechen nicht dem westlichen Wertekanon. Verurteilungen im Rahmen einer fairen Gerichtsverhandlung, sind smart. Diese folgende Einlassung ist eine Mahnung. Sie ist auf keinen Fall ein Freispruch für irgendjemanden. Der seit Jahren anhaltende Versuch des UK und der USA, Russland zu isolieren, sollte jedoch nicht aus dem Augenmerk gelassen werden (Motiv).

Wichtig zum Verständnis ist, dass Nawalnys Ruf im Westen nicht dem in Russland entspricht. Er ist umstritten und hat viele Feinde in Russland.

Nawalny ist laut Kanzlerin Merkel mit einem chemischen Nervenkampfstoff vergiftet worden. Er sei einem Verbrechen zum Opfer gefallen und habe zum Schweigen gebracht werden sollen. Sie forderte die russische Regierung auf, sich zu erklären. Das Verbrechen an Nawalny würde sich gegen die Grundwerte und Grundrechte richten. Diese Verbalakrobatik kommt einer Vorverurteilung nahe oder gleich.

Der Fall Nawalny erinnert an den Fall Skripal (auch Vorverurteilung). Ist der aufgeklärt? Haben die Narrative Londons oder Moskaus Bestand? Dazu lassen wir heute den britischen Ex-Botschafter Craig Murray zu Wort kommen. Der Beitrag ist ein "Must read":

Link: https://www.craigmurray.org.uk/archives/2019/03/pure-ten-points-i-just-cant-believe-about-the-official-skripal-narrative/

Die US-Regierung greift derzeit eine Institution internationaler Rechtsprechung an, weil es mutmaßliche US-Verbrecher zur Rechenschaft ziehen will. Deswegen kündigte US-Außenminister Pompeo Sanktionen gegen Spitzenvertreter des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag an. Das ist wirklich ein offensichtlicher Skandal. Wie „laut“ wird Europa hier oder wird die Justitia Europas nur asymmetrisch tätig?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Einsetzende Normalisierung bei Erzeugerpreisen

Die Erzeugerpreise legten per Juli im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose 0,5%) nach zuvor 0,7% zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 3,3% (Prognose -3,4%) nach zuvor -3,7%. In Irland stieg der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor per August von zuvor 51,9 auf 52,4 Punkte.

USA: Augustdaten wenig überzeugend

Laut dem ADP-Beschäftigungsreport (Beschäftigungsentwicklung ohne öffentlichen Sektor) wurden per August 428.000 (Prognose 950.000) nach zuvor 212.000 (revidiert von 167.000) neue Jobs geschaffen. Der ISM New York Business Conditions Index sank per August von zuvor 53,5 auf 42,9 Punkte. Der Auftragseingang der Industrie verzeichnete per Juli im Monatsvergleich einen Anstieg um 6,4% (Prognose 6,0%) nach zuvor 6,4% (revidiert von 6,2%).

China: Dienstleistungssektor weiter stark

Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sank per August geringfügig von 54,1 auf 54,0 Zähler. Damit bleibt es bei einem hohen Wachstumstempo im historischen Kontext.

Diverse Einkaufsmanagerindices des Dienstleistungssektors per August
  • Japan: 45,0 nach zuvor 45,4 Punkten
  • Hongkong: 44,0 nach zuvor 44,5 Punkten
  • Indien: 41,8 nach zuvor 34,2 Punkten
  • Russland: 58,2 nach zuvor 58,5 Punkten

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1620 - 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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