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Risikobereitschaft der Anleger nimmt etwas ab

Veröffentlicht am 17.06.2020, 10:41
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Am Dienstag konnten die Ankündigung eines Unternehmensanleiheprogramms durch die Federal Reserve (Fed) und eine solide Erholung des US-Einzelhandelsumsatzes im Mai die Angst vor einer zweiten Ansteckungswelle verdrängen. Die jüngsten Daten zeigten, dass die amerikanischen Verbraucher im letzten Monat die Ausgaben um 17,7% erhöhten - ein Rekord - während die Analysten von einem Plus von 7% ausgegangen waren und die Zahl vor einem Monat noch bei -14,7% gelegen ist. Auch wenn die Daten vermuten lassen, das die Konjunkturerholung nach Covid stärker sein wird, so betonte Fed-Chef Jerome Powell während seiner halbjährlichen Aussage gestern, dass die Dauer und Stärke der Erholung weiter weitgehend unsicher sind und dass sogar eine solide Erholung des US-Arbeitsmarkts eventuell nicht zu den soliden Zahlen führen wird, die wir vor der Pandemie gesehen haben, da mehr als 20 Millionen Amerikaner ihren Arbeitsplatz verloren haben.

Die Anleger sprechen bereits über die Pros und Kontras, die Zinsen in den USA ins Negative zu bringen, während die Fed vor kurzem die Alternative negativer Zinsen ausgeschlossen hat und die Aktivität an den US-Staatsanleihenmärkten erreicht bisher noch keine Preise, die in diese Richtung gehen würden. Das bedeutet, dass an dieser Stelle in der Tat etwas Spielraum für eine Erholung herrscht.

Die asiatischen Aktien handelten nach den starken Gewinnen in Europa und den USA durchwachsen.

Die Exporte in Japan fielen so stark wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, da die US-Fahrzeugnachfrage stark gefallen ist und die Unternehmensausgaben in Japan aufgrund der Pandemie Covid-19 deutlich zurückgegangen sind. Die jüngsten Daten zeigten für Mai einen Rückgang von 28,3% im Jahresvergleich, gegenüber einem von den Analysten erwarteten Rückgang von 17,9% und dem Rückgang von 21,9% vor einem Monat.

In der Zwischenzeit führten die Spannungen zwischen China und Indien zur bisher schlimmsten militärischen Auseinandersetzung in der Nähe des Himalayas seit vier Jahrzehnten. Was den meisten Anlegern wichtig ist, ist die Tatsache, dass China damit begonnen hat, neue Einschränkungsmassnahmen aufzuerlegen, um die Ausbreitung einer zweiten Ansteckungswelle mit Covid-19 zu stoppen. Sollte die Situation in China schlimmer werden, könnte die Begeisterung im Zusammenhang mit den steuerlichen, geldpolitischen Massnahmen und den besser werdenden Wirtschaftsdaten kurzlebig bleiben.

Die europäischen Länder lockern die Einschränkungsmassnahmen jedoch weiter, auch wenn die Belege zunehmen, dass ein zu frühes Handeln den Ländern mittelfristig stärker schaden könnte.

Die US-Futures drehten in der Sitzung über Nacht leicht ins Negative, während die FTSE- (+0,08%) und DAX-Futures (+0,10%) am Mittwoch eine Konsolidierung andeuten, da die Anleger die Fed-Intervention verdauen und ihre Gedanken ordnen, was sie als Nächstes tun wollen.

An den Währungsmärkten erholte sich der US-Dollar auf 97, da wir eine allgemeine Risikominderung sehen. Die Renditen der US-Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit lagen bei 0,73%.

Der Yen und der Schweizer Franken sehen leicht steigende Zuflüsse in sichere Häfen, die eine Pause der jüngsten Risikorallye andeuten.

Das Cable ging aufgrund der nachlassenden Risikobereitschaft und eines stärkeren US-Dollars zurück. Die heute Morgen veröffentlichten Inflationszahlen für das Vereinigte Königreich fielen im Mai auf 0,5% im Jahresvergleich - der niedrigste Wert in fast vier Jahren. Die Kerninflation fiel auf 1,2% ggü. von den Analysten erwarteten 1,3% und 1,4% vor einem Monat. Aber die Monatlichen Zahlen deuteten eine unveränderte Inflation an und keine Deflation wie im Mai. Auch wenn das Pfund sich reflexartig leicht erholt hat, so sollte die schwächere Inflation die Tauben der Bank of England (BoE) vor der geldpolitischen Sitzung am Donnerstag beflügeln, bei der die Währungshüter die Zinsen wohl unverändert halten, aber das Anleihenkaufprogramm um 100/150 Mrd. Pfund erhöhen sowie das Aufwärtspotenzial des Sterlings begrenzen werden.

Der EURUSD konsolidiert aufgrund des stärkeren US-Dollars ebenfalls unter die 1,23-Marke. Die kurzfristige Richtung des Paars wird wohl von der US-Dollarnachfrage abhängen. In der Zwischenzeit sollten die endgültigen Daten eine abflachende Inflation der europäischen Verbraucherpreise bestätigen. Der Gesamt-CPI zeigt eine 0,1% Inflation im Mai im Jahresvergleich und eine Kerninflation von 0,8%. Die nächste technische Unterstützung liegt bei 1,1160, das wichtige 38,2% Fibonacci Retracement, das zwischen einem tatsächlichen positiven Trend und einer mittelfristigen bärischen Umkehr entscheiden sollte.

Gold zeigt sich um 1725/1730 USD pro Unze leicht verändert, da die risikoscheuen Anleger die Hauptlast der Unsicherheit hinsichtlich der Stärke der jüngsten Markterholung tragen. Je stärker die Angebote bei 1750 USD jedoch sind, desto schwächer das Kaufinteresse, da das Aufwärtspotenzial als begrenzt wahrgenommen wird.

Das WTI brach in Asien um mehr als 2% ein, nachdem die API-Daten die zweite Woche in Folge einen Anstieg der US-Ölbestände zeigten. Die US-Lagerbestände stiegen in der letzten Woche um 3,8 Mio. Barrel, nachdem sie vor einer Woche um 8,42 Mio. angestiegen waren. Die offizielleren EIA-Daten stehen heute an und sollten höhere Ölbestände in den USA bestätigen. Mit der zunehmenden Bedrohung für die globale Erholung der Ölnachfrage könnten die Käufer abwarten und den Markt den Bären überlassen. Der Preis pro Barrel wird wahrscheinlich unter 35 USD fallen. Wird die Unterstützung um den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt überkommen, so könnten die Verluste in Richtung 30 USD gehen. Die ölherstellenden Länder treffen sich heute, nachdem sei eine Rekordsenkung der täglichen Produktion bis Juli um 9,7 Mio. Barrel angekündigt hatten, um das globale Überangebot auszutrocknen. Da diese Zusage nicht vollständig eingehalten wurde und dies den Preis pro Barrel zum Anfang des Jahres auf -40 USD fallen liess, sind die Spielregeln allen Mitglieds- und Nichtmitgliedsländern klar: Eine vollständige Einhaltung der Zusage ist die einzige Möglichkeit. Somit denken wir, dass sich die Ölhersteller sich zunehmend an die Zusage halten dürften, um den Markt zu stützen, bis die Covid-19-Krise überstanden ist.

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