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Rohstoffe erholen sich, Bullard zurückhaltend

Veröffentlicht am 16.11.2016, 13:09
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Die Rohstoffe verbuchen nach sieben schwachen Tagen Rekordgewinne (von Yann Quelenn)

Die Unsicherheiten um die US-Wahlen waren hoch. Die Goldpreise sind in den letzten beiden Wochen von 1305 USD pro Unze auf ca. 1225 USD gefallen. Auch das Silber ist deutlich eingeknickt. Die Märkte waren in Rallyelaune, als man realisierte, dass Trump weitere Deregulierungen sicher umsetzen will. Daher ging man aus den sicheren Häfen heraus. Hinzu kommt nun die starke Überzeugung, dass die Fed die Zinsen im Dezember anheben wird. Die Märkte preisen hier aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 94% ein.

Die Fed ist nun das Hauptthema, da wir wissen, dass der designierte Präsident Trump die Federal Reserve stark kritisiert hat und ihr die Schuld gibt, die Anlageblasen gefördert zu haben. Seine Politik wird auf ein Umfeld mit höherer Inflation ausgerichtet sein. Es sollte sich daher niemand Sorgen um Gold und Silber machen, denn diese Metalle werden mittelfristig wieder steigen.

Selbst wenn theoretisch eine Zinserhöhung die Rohstoffe weiter gen Süden schicken sollte, bleiben wir zuversichtlich, da die US-Zentralbank die Inflation am laufen halten wird, um die massiven Schulden des Landes zu tilgen.

Soweit es die Währungen betrifft, haben die Rohstoffwährungen den Rückwärtsgang eingelegt. Kurzfristig könnten wir einen niedrigeren AUD/USD und einen höheren USD/CAD sehen. Beide Währungspaare weisen derzeit ein mittelfristig bullisches Momentum auf. Die Inflation wird bald auch für diese Währungen die neue Antriebskraft sein.

Bullard bestätigt, dass die Fed ihre Politik straffen wird (von Arnaud Masset)

Es ist fast eine abgemachte Sache: Die Federal Reserve wird ihre Zinsen bei der FOMC-Sitzung im Dezember um 25 Bp anheben. James Bullard, der Präsident der Fed in St. Louis sagte gestern, dass die Gründe für eine Zinserhöhung aktuell zugenommen haben, deutete jedoch an, die Zinsen stabil zu halten, da die US-Wirtschaft mit einem niedrigen Wachstum und nachlassendem Inflationsdruck kämpft. Es ist nicht jeden Tag der Fall, dass wir einem Fed-Mitglied in Bezug auf die Aussichten zur US-Geldpolitik Recht geben, da sie die Tendenz haben, immer zu optimistisch zu sein, selbst die zurückhaltenden.

Darüber hinaus glauben wir, dass die Fed bereit ist, die Inflation über 2% steigen zu lassen. Egal ob die Fed das möchte oder nicht, die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten hat zu mehr Unsicherheit geführt, v. a. in Bezug auf die Wachstums- und Inflationsaussichten. Daher wird sich die Geldpolitik der Fed indirekt ändern, auch wenn diese sagt, dass die Wahl von Trump sie nicht beeinflussen wird. Wir glauben, dass sich die Fed Zeit zur Beurteilung des neuen Umfelds nehmen wird. Wir bleiben dabei, dass die Fed im nächsten Jahr abwarten wird, auch wenn sie die Zinsen zum Jahresende vielleicht einmal anheben wird, einfach um ihr Vertrauen in die Stärke der US-Wirtschaft zu wiederholen und den Märkten Sicherheit zu geben. Und das ist genau genommen der eigentliche Grund, warum die Zentralbank im Dezember handeln wird.

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EURUSD Der EUR/USD hat die stündliche Unterstützung bei 1,0709 (Tief vom 14. 11. 2016) gebrochen; ein stündlicher Widerstand zeigt sich bei 1,0954 (Hoch vom 10. 11. 2016). Die technische Struktur deutet auf weitere Rückgänge hin. Erwarten Sie anhaltenden bärischen Druck. Langfristig deutet das Todeskreuz auf eine weitere bärische Tendenz hin, obwohl das Paar seit letztem Dezember zugelegt hat. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015). Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015).

GBPUSD Der GBP/USD bewegt sich innerhalb des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals nach unten. Eine stündliche Unterstützung zeigt sich bei 1,2354 (Tief vom 9. 11. 2016). Ein Widerstand liegt weit entfernt bei 1,2674 (Hoch vom 11. 11. 2016). Wie erwartet hat sich das Paar erholt. Erwarten Sie weiteres Anziehen. Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, nachdem der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.

USDJPY Der Kaufdruck des USD/JPY ist noch immer bedeutsam. Der stündliche Widerstand liegt jetzt bei 109,44 (Innertageshoch). Eine stündliche Unterstützung zeigt sich bei 107,77 (Tief vom 15. 11. 2016). Eine wichtige Unterstützung findet sich bei 100,09 (27. 9. 2016). Erwarten Sie eine weitere Aufwärtsentwicklung. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Eine Unterstützung zeigt sich nun bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weitere Rückgänge bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).

USDCHF Der USD/CHF hat wie erwartet die Parität gebrochen. Eine stündliche Unterstützung liegt bei 0,9929 (Tief vom 15. 11. 2016). Erwarten Sie fortgesetzte Konsolidierung. Langfristig bewegt sich das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Unruhen, nachdem die SNB den CHF vom EUR entkoppelte. Eine wichtige Unterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Seit der Aufhebung des Bodens im Januar 2015 deutet die technische Struktur gleichwohl auf eine langfristig bullische Entwicklung hin.

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