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Rohstoffhändler Trafigura erhält 800 Mio. USD-Kreditgarantie der Bundesregierung

Veröffentlicht am 26.10.2022, 10:59
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Trafigura erhält eine Hermes-Kreditgarantie über 800 Mio. USD. Die Bundesregierung will sich damit den Zugriff auf wichtige Nichteisenmetalle sichern. Dazu wurde ein Liefervertrag über 500.000 Tonnen abgeschlossen.

Die Bundesregierung gewährt diese Unterstützung mit einer Laufzeit von fünf Jahren über eine Hermesdeckung. Als Gegenleistung hat sich Trafigura zur Lieferung von bis zu 500.000 Tonnen Nichteisenmetallen verpflichtet.

500.000 Tonnen strategische Rohstoffe

Das Darlehen wurde laut einer Mitteilung des Händlers durch die Societe Generale (EPA:SOGN) gezeichnet und arrangiert. Sieben weitere Banken sind an dem syndizierten Kredit beteiligt. Die Vereinbarung beinhaltet eine Überprüfung der Umwelt-, Sozial- und Governance-Richtlinien (ESG) des Handelskonzerns.

Es handelt sich offenbar um eine Bundesgarantie für ungebundene Finanzkredite (UFK-Garantie), die Euler Hermes (EPA:HRMS) (heute eigentlich Allianz (ETR:ALVG) Trade) im Auftrag der Bundesregierung vergibt.  Diese Garantien dienen zur Finanzierung von Investitionsvorhaben und zur Handelsfinanzierung im Bereich Bergbau und gehören damit zu den Instrumenten der Rohstoffstrategie der Bundesregierung. Zumeist beziehen sich diese Garantien auf deutlich geringere Beträge bis 10 Mio. EUR – Ausnahmen von dieser Regel sind jedoch möglich.

Kostas Bintas, Co-Head of Metals and Minerals bei Trafigura betonte, die Kreditgarantie ermögliche es, ein „langfristiges Engagement für die Lieferung strategischer Rohstoffe an die deutsche Industrie“ einzugehen.

Kupfer: Risiko eines plötzlichen Preisanstiegs

Trafigura wurde 1993 gegründet und zählt zu den weltweit größten Rohstoffhändlern. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner Gründer und Mitarbeiter. Das operative Geschäft ist in die Bereiche Bereiche Oil & Petroleum Products, Metals & Minerals sowie Power & Renewables unterteilt. Neben dem Handel gehört auch die Produktion von Rohstoffen zum Portfolio. So besitzt Trafigura etwa den globalen Multimetallproduzenten Nyrstar.

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Nichteisenmetalle (NE-Metalle) werden durch zahlreiche Branchen benötigt – etwa Bau-, Automobil-, Chemie- und Elektronikindustrie. Wichtige NE-Metalle sind zum Beispiel Kupfer, Aluminium, Zink, Nickel, Blei, Magnesium, Gold und Silber.

In der vergangenen Woche hatte Trafigura beim FT Mining Summit vor sinkenden Kupferbeständen gewarnt und betont, durch die Knappheit physischen Metalls bestehe das Risiko eines plötzlichen Preisanstiegs. Dazu könne es kommen, wenn die Bestände weiter zurückgingen und Händler plötzlich deutlich mehr Kupfer nachfragen sollten, um ihre Versorgung abzusichern.

Wie das Unternehmen berichtete, könnten die Lagerbestände auf dem Kupfermarkt derzeit 4,9 Tage des weltweiten Verbrauchs abdecken. Am Ende des Jahres werden es Trafigura zufolge   noch 2,7 Tage sein. Eigentlich werden die Kupferbestände in Wochen angegeben.

Der jüngste Rückgang der Bestände an der London Metal Exchange (LME) geht Händlern zufolge auf chinesische Käufer zurück. Diese decken sich offenbar  mit Kupfer ein, da die Bestände in Shanghai deutlich zurückgegangen sind.

Nachfrage aus Europa trotz Energiekrise hoch?

Der Kupferpreis ist seit Anfang März um ca. 30 % auf zuletzt rund 7.400 USD pro Tonne gefallen. Der Kupfermarkt leidet einerseits unter der Schwäche des chinesischen Immobiliensektors. Diese wird jedoch Kostas Bintas zufolge ein Stück weit überschätzt. Die Kupfernachfrage im Zusammenhang mit Infrastrukturprojekten und Elektrofahrzeugen wiege den Rückgang der Nachfrage aus dem chinesischen Immobilienmarkt mehr als auf.

Dies gilt demnach auch für Europa, dass verstärkt in erneuerbare Energien investiere um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. So habe die EU beschlossen, die Solarkapazität bereits bis zum Jahr 2025 (statt wie geplant zuvor 2030) zu verdoppeln. Dafür sei viel Kupfer notwendig. Auch in Elektrofahrzeugen sei das Metall verbaut.

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Nicht alle Marktteilnehmer folgen dieser Argumentation. Neben der Krise auf dem chinesischen Immobilienmarkt könnte auch die Energiekrise in Europa die Nachfrage nach Kupfer drücken. Davon geht etwa Marcus Garvey, Head of Commodities Strategy bei Macquarie aus, der für 2023 mit einem Überschuss von 600.000 t rechnet. Dazu trage auch ein wachsendes Angebot aus Lateinamerika und anderen Ländern bei. Garvey rechnet im kommenden Jahr mit Überschüssen bei allen Industriemetallen.

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