Australischer Dollar bei nachlassender Rohstoffrallye mit Abwärtsrisiko (von Arnaud Masset)
Die globalen Wirtschaftsbedingungen waren für den australischen Dollar in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 eher günstig, da sich die Rohstoffpreise erholt haben, während die US-Zentralbank das Jahr mit Gegenwind startete und gezwungen war, eine weitere Zinserhöhung aufzuschieben. Zudem ist der Preis des Eisenerzes, dem Top-Exportrohstoff Australiens, in den letzten Monaten extrem angestiegen. Der Preis einer metrischen Tonne zur Lieferung in den Hafen von Quingdao ist von dem Tief im Dezember ganze um 66% auf 63,70 USD angestiegen, da sich die Aussichten für die chinesische Wirtschaft verbessert haben. Am Ende stabilisierte er sich um 55 USD. Auch das Gold zählte zu den besten Performern 2016. Das gelbe Metall erholte sich seit Jahresbeginn von 1.051 USD pro Unze auf 1284 USD, da die Unsicherheiten um die globale Wirtschaft zunehmen. Und auch die Rohölpreise erholten sich deutlich, wobei das WTI mehr als 50% auf ca. 40 USD pro Barrel angestiegen ist. Als Folge hatten es die Händler eilig, die Long-Seite der Rohstoffwährungen aufzustocken, was den Aussie gegenüber dem US-Dollar auf ein Mehrmonatshoch getrieben hat.
Wir glauben, dass diese Euphorie nun zu einem Ende kommt, da die Fundamentaldaten eine weitere Aufwertung der Rohstoffpreise nicht rechtfertigen, vor allem nicht für das Eisenerz. In der Tat hat die Rallye bereits an Momentum verloren, da die Anleger realisiert haben, dass die chinesische Nachfrage überschätzt wurde - da sich die Wirtschaft weiter nach unten anpasst - und dass eine Preisanpassung ansteht, oder zumindest eine Stabilisierung. Insgesamt könnte die Stabilisierung der Rohstoffpreise weitgehend zu einer Konsolidierung des australischen Dollars führen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass der AUD/USD das Momentum umdreht, schließen wir die Möglichkeit nicht aus, dass das positive Momentum kurzfristig anhält, da die Spekulanten weiter am Werk sind.
Loonie steigt weiter (von Yann Quelenn)
Die Rohstoffpreise stabilisieren sich jetzt und bieten dem Loonie etwas Erholung. Die meisten kanadischen Einkommen hängen doch von dem schwarzen Rohstoff ab. Doch die Währung handelt weiter auf niedrigem Niveau. Am frühen Nachmittag werden die BIP-Daten für Januar veröffentlicht. Der Konsens geht von einer Zahl von 0,3% im Monatsvergleich aus, was über der alten Zahl vom Dezember von 0,2% im Monatsvergleich liegen würde. Seit Januar haben sich die Wirtschaftsbedingungen jedoch verändert, und die heutigen Daten werden die Verbesserung bei den Rohstoffen nicht widerspiegeln. Die Rohölpreise haben sich stark erholt und das Gold ist gestiegen. Als Folge denken wir, dass die heutigen Informationen keinen größeren Einfluss auf die kanadische Währung haben werden. Dennoch glauben wir, dass der Druck für den USD/CAD mittelfristig bärisch bleibt. Die treibenden Kräfte für das Paar sind hauptsächlich die Rohstoffpreise und die US-Geldpolitik. Wir wiederholen, dass der Zinspfad der Fed weitgehend überschätzt wurde. Die Märkte haben bereits statt vier Zinserhöhungen nur eine oder zwei eingepreist. Doch die Finanzmärkte haben die Schwäche der US-Wirtschaft noch immer nicht auf dem Radar. Aus unserer Sicht sollte es dieses Jahr keine weitere Zinserhöhung geben. Als Folge wird der Aufwärtsdruck anhalten, daher haben wir für den USD/CAD einen Wechselkurs von 1,2900 in den nächsten Tagen im Auge.
EURUSD Der EUR/USD legt weiter zu und notiert jetzt oberhalb von 1,1300. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1376 (Hoch vom 11. 2. 2016). Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 1,1144 (Tief vom 24. 3. 2016), und eine stärkere Unterstützung liegt bei 1,1058 (Tief vom 16. 3. 2016). Beobachten Sie den Widerstand bei 1,1376. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1746 hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD ist wieder in seinem Bereichshandel, obwohl mittelfristig die technische Struktur klar bärisch aussieht. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,4591 (Hoch vom 5. 2. 2016). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,4033 (Tief vom 3. 3. 2016). Ein Durchbruch durch den starken Widerstand bei 1,4668 (4. 2. 2016) ist dennoch nötig, um das kurzfristige Momentum umzudrehen. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Das mittelfristige Momentum des USD/JPY ist klar negativ. Doch kurzfristig hat das Paar den kurzfristigen Aufwärtstrend durchbrochen. Ein Stundenwiderstand liegt bei 113,80 (Hoch vom 29. 3. 2016). Stärkerer Widerstand zeigt sich bei 114,91 (Hoch vom 16. 2. 2016). Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 110,67 (Tief vom 17. 3. 2016). Wir erwarten eine uneinheitliche Entwicklung. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Die Unterstützung bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014) ist im Visier. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).
USDCHF Der USD/CHF schwächt sich weiter ab, was bestätigt, dass ihm ein weiterer Anstieg schwer fällt. Die Stundenunterstützung bei 0,9651 (Tief vom 11. 2. 2016) liegt jetzt bei 0,9599. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9787 (Hoch vom 25. 3. 2016). Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 0,9913 (Hoch vom 16. 3. 2016). Erwarten Sie weitere Schwäche. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.