Nachdem die südafrikanische Wirtschaft Erholungszeichen aussendet, dürfte die südafrikanische Zentralbank (SARB) ihren Repo-Satz während des heutigen geldpolitischen Treffens unverändert beibehalten. Die positiven Äusserungen des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, vor dem US-Kongress über die Aussichten für das US-Wirtschaftswachstum haben dem Dollar einen kräftigen Schub verliehen und die EM-Währungen belastet.
In der zweitägigen Anhörung hat Jerome Powell bestätigt, dass die US-Wirtschaft schneller wächst als bisher angenommen, und das zweite Quartal 2018 stärkste des Jahres sei, obwohl es unter den Handelspartnern zu eskalierenden Handelssanktionen gekommen war. Damit signalisierte er, dass eine weitere Straffung der Geldpolitik kein Problem für die Wirtschaft darstellen würde. Seine Äusserungen blieben jedoch vage, was die zunehmenden Handelsspannungen und deren mögliche Auswirkungen auf das Wachstumstempo des BIP im dritten Quartal betraf, sofern alle Handelsparteien ihre Zollmassnahmen vollständig umsetzen werden.
Die Ankündigungen haben dem Dollar einen starken Auftrieb gegenüber den wichtigsten Währungen und insbesondere gegenüber den Währungen der Schwellenländer verliehen. Und die Rallye ist sicher noch lange nicht zu Ende. Nachdem sich die südafrikanische Wirtschaft seit dem Rücktritt von Zuma im Februar von den politischen Turbulenzen erholt und wieder Vertrauen gewinnt, tauchen Gerüchte über Uneinigkeiten innerhalb der regierenden Partei des Afrikanischen Nationalkongresses auf, da Pro-Zuma-Mitglieder eine Kampfstrategie planen und damit weitere Unsicherheit im Land auslösen.
Aufgrund positiver Konjunkturdaten und insbesondere des inländischen Konsums sowie des verarbeitenden Gewerbes dürfte die SARB trotz weiter steigender Inflationsdaten (CPI +4,60% auf Jahressicht) die Konjunktur etwas entlasten und ihre Repo-Rate bei 6,50% (unverändert seit 28. März 2018) beibehalten.
Derzeit notiert der USD/ZAR bei 13,3638 und sollte sich nach der SARB-Ankündigung festigen und dem Wert von 13,50 nähern.