Auch das Abschlussquartal 2014 dürfte für Rohstoffe turbulent verlaufen. Nach Ansicht der Experten der Saxo Bank, müssen Investoren geopolitische Risiken, einen starken US-Dollar und eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in Europa und China ihre Prognosen einbeziehen, falls sie sich im Rohstoffsektor engagieren.
Die Analysten selbst erwarten einen weiteren Rückgang des Kupferpreises, etwas Unterstützung für Rohöl der Sorte Brent Öl und einen Rebound des Goldpreises. Nachdem die Rohstoffe in der ersten Hälfte des laufenden Jahres zur am besten performenden Anlageklasse wurden, seien die Preise so sehr abgestürzt, so die Saxo Bank, dass der Bloomberg Commodity Index, in dem 22 der wichtigsten Rohstoffe zusammengefasst sind, auf ein Niveau gefallen ist, das man zuletzt auf dem Höhepunkt der Finanzkriese und Rezession im Jahr 2009 beobachtet habe.
Die Analysten erwarten, dass der Kupferpreis im vierten Quartal angesichts eines Nachfragerückgangs in China weiter fallen wird. Kupfer zur Auslieferung im Dezember sollte unter 2,98 USD pro Pfund fallen, glaubt die Saxo Bank, und könnte demnach sogar bis auf 2,72 USD pro Pfund einbrechen.
Die Kupferlagerbestände an der London Metal Exchange seien mittlerweile auf das niedrigste Niveau seit 2008 gefallen, was den Kupferpreis gestützt habe, obwohl es keine klaren Hinweise auf eine wachsende Konsumnachfrage gebe, insbesondere, da das Risiko bestehe, dass China sein Wachstumsziel von 7,5% verfehlen könne. Und die Saxo Bank geht nicht davon aus, dass ein möglicherweise langsameres Wirtschaftswachstum von Seiten Pekings mit neuen, drastischen Stimulusmaßnahmen bekämpft würde.
Da aber die Kupferlagerbestände im Winter der nördlichen Halbkugel zu steigen pflegten, dürfte es im Abschlussquartal 2014 für Kupfer schwierig werden, Unterstützung zu finden – insbesondere auch, wenn man bedenke, dass die Stärke des US-Dollars anhalten dürfe, so die Analysten.
Gold hingegen, glaubt die Saxo Bank, dürfte nach der in den ersten drei Quartalen insgesamt schwachen Performance einen Umschwung zum Positiven erleben. Die Experten weisen darauf hin, dass der Goldpreis in US-Dollar zwar schlecht gelaufen sei, in Euro gemessen der Preis für das gelbe Metall aber dieses Jahr um fast 10% gestiegen sei.
Die Analysten erwarten zudem, dass das Schweizer Gold-Referendum, das am 30. November abgehalten wird, möglicherweise zum Auslöser für den Turnaround bei Gold sein könnte. Wenn das Volksbegehren Erfolg hat, muss die Schweizerische Nationalbank (SNB) mindestens 20% ihrer Assest in Gold vorhalten, davon Abstand nehmen ihre Goldreserven anzugreifen und ihr gesamtes Gold in der Schweiz lagern.
Wie die Saxo Bank ausführte, sei der Anteil von Gold an den Schweizer Währungsreserven von 30% im Jahr 2000 auf derzeit nur 8% gefallen. Sollte also das Volksbegehren Erfolg haben, müsste die Schweizerische Nationalbank in den kommenden drei Jahren erhebliche Mengen Gold kaufen. Der Großteil der Schweizer Politiker hätten zwar bislang das Anliegen der Volksinitiative zurückgewiesen, da es die Handlungsfähigkeit der SNB beschränke und sie gezwungen sein könnte, den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro aufzugeben, doch sollte es Anzeichen dafür geben, dass das Volksbegehren trotzdem Erfolg haben könnte, dürfte das nach Ansicht der Analysten die Stimmung und die Richtung am Goldmarkt umkehren.
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