Schwache DAX-Woche, EZB im Fokus, Nasdaq am Scheideweg – diese Themen bespreche ich gern mit Dir in dieser Chartanalyse am Sonntag.
Wechsel der DAX-Stimmung
Der Start in den Februar verlief sehr positiv. Zunächst konnte die Woche mit dem letzten Handelstag im Januar noch einmal Dynamik auf der Oberseite aufbauen, den 15.100er-Bereich hinter sich lassen und am Dienstag sogar noch an Dynamik zulegen. Bereits zum Mittwoch gab es jedoch einen richtungslosen Tag, der in Erwartung der EZB-Sitzung nahezu ohne Veränderung zum Dienstagabend vorüberzog.
Die EZB-Sitzung am Donnerstag enttäuschte die Marktteilnehmer auf ganzer Linie. Es wurden keinen Zusagen oder gar Termine für eine Zinsanhebung seitens der Europäischen Zentralbank vermeldet. Für den DAX bedeutete dies einen Rücklauf von nahezu zwei Prozent. Diese Ernüchterung setzte sich am Freitag fort. Den Index konnten auch die positiven Zahlen von Amazon (NASDAQ:AMZN) oder anderen Unternehmen wie Pinterest (NYSE:PINS) und Snap (NYSE:SNAP) nicht vom weiteren Fall abhalten:

Nach einer zunächst positiven Eröffnung fielen die Kurse weiter, markierten ein neues Wochen- und damit Monatstief und steuerten auf den Bereich um 15.000 Punkte zu, der als Boden Ende Januar galt.
Das Wochenminus wurde bei 15.060 Punkten markiert. Es war der komplette Umschwung der vorangegangenen Aufwärtsbewegung, welche sich bis zwischenzeitlich über 15.700 Punkte erstreckte:

Auf eine Gegenbewegung muss man nun warten – falls diese überhaupt kommt. Immerhin stiegen Volatilität, Handelsvolumen und auch die Minuszeichen per Saldo ab Mittwoch stetig an, wie die Wochenübersicht hier aufzeigt:

Profitieren konnte der Euro-Dollar vom zunehmenden Druck auf die EZB und der nun positiven Erwartungshaltung. Das Shortsignal unter 1.116 wurde auf der Stelle gedreht und die komplette Woche über jeden Tag ein Pluszeichen generiert. Hier stehen wir mit Kursen nahe der 1,15 an einem Mehrmonatshoch:

Wie ordnen wir dies im internationalen Vergleich ein?
DAX in dieser Woche Schlusslicht
Die Märkte in Asien tendierten am stärksten, die Wall Street konnte ebenfalls ein Plus aufzeigen und dabei vor allem im Nasdaq überzeugen. Für den DAX blieb der letzte Platz in diesem Ranking zurück:

Auch nach den besorgniserregenden Arbeitsmarktdaten aus den USA, die am Freitag über die Ticker kamen, boten dem Aufwärtsdrang der US-Indizes keinen Einhalt. Hier steigt der Handlungsbedarf der Fed scheinbar dramatisch an. Dennoch setzte sich über den Inflationsdruck am Ende die Kaufbereitschaft für Technologiewerte durch. Insbesondere die positiven Zahlen von Amazon, Pinterest oder Snap halfen dabei.
Im Nasdaq ist dennoch der Kampf um die Trendlinie nicht vollständig entschieden. Nach einer Überschreitung ist nun wieder der Schlusskurs am Freitag darunter gewesen:

Holt der DAX dies gegebenenfalls am Montag nach?
Tradingideen im DAX für die neue Woche
Auf eine Gegenbewegung am Unterstützungsbereich von 15.000 Punkten zu spekulieren, liegt erst einmal auf der Hand. Denn hier drehte der Markt bereits mehrfach:

Im Endloskontrakt von JFD ist jedoch zu sehen, dass es keine punktgenauen Einstiege gab, sondern eher der Bereich weitläufig eine Unterstützung bot:

Für das reine Daytrading ist dies eine weitere Zone. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der DAX im Verhältnis zum US-Markt sehr schwach war und eine Schwäche in den USA sich überproportional auf den DAX auswirken könnte.
Wirtschaftstermine für die neue Woche
Am Dienstag steht die Handelsbilanz in den USA und am Mittwoch in Deutschland an.
Der Donnerstag hat dann erneut die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung parat. Parallel dazu werden die US-Verbraucherpreise und im weiteren Verlauf das monatliche US-Budget veröffentlicht.
Am Freitag sind die Verbraucherpreise aus Deutschland am Morgen und aus den USA der Uni Michigan Verbrauchervertrauenindex sowie der Fed-Bericht zur Geldpolitik spannend.
Alle genannten Termine sind hier verzeichnet und mit den jeweiligen Prognosen aufgelistet:

Weitere Quartalszahlen aus den USA können den Markt ebenso beeinflussen. Diese schauen wir uns gern gemeinsam in den verschiedenen Formaten an.
Damit wünsche ich uns zum Start in die neue Handelswoche schon jetzt viel Erfolg. Die Videoversion findest Du hier: