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Schweizer Inflation fällt aber politische Maßnahmen unwahrscheinlich

Veröffentlicht am 08.06.2016, 13:22
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Schweizer Inflation fällt aber politische Maßnahmen unwahrscheinlich

Die heute veröffentlichten Schweizer Daten zeigten, dass die Deflation eine wesentliche Sorge bleibt. Das liegt vor allem an einem hartnäckig überbewerteten CHF, einem schwachen Binnenkonsum und dem externen Nachfrageumfeld. Die Verbraucherinflation drehte den positiven Trend um und stieg im Mai magere 0,1% gegenüber 0,3% im April, die Jahreszahl stagnierte bei -0,4%. Trotz des insgesamt schwachen Tons des Schweizer Binnenwachstums und der Inflationsdaten, unterstrichen durch den Einzelhandelsumsatz, der um -1,9% im Jahresvergleich gefallen ist, ist es unwahrscheinlich, dass die SNB übermäßig reagieren wird. Unsere Erwartungen an die SNB-Sitzung am 16. Juni sind begrenzt und wir gehen von keiner Anpassung bei den negativen Zinsen aus. Aufgrund der durch die FOMC-Sitzung und das britische Referendum zur EU-Mitgliedschaft geschaffenen Ereignisrisiken wird die SNB wohl ihr Pulver zunächst trocken halten und ihre vollständige politische Flexibilität beibehalten. Aber auch wenn die SNB still bleibt, so gibt es doch zunehmende Hinweise auf Aktivitäten im Hintergrund. Die Fremdwährungsreserven der SNB für Mai sind von 587,9 Mrd. auf 602,1 Mrd. angestiegen. Die Schweizer Fremdwährungsreserven stehen kurz davor, die Schwelle von 95% des jährlichen BIPs zu durchbrechen. Eine möglicherweise besorgniserregende Entwicklung für die wirtschaftlich konservative Schweiz. Erinnern Sie sich nur an das jüngste Referendum, als es darum ging, die Zentralbankpolitik mit den Goldreserven zu verknüpfen.

Einen Teil des Anstiegs der Fremdwährungsreserven kann man den Bewertungseffekten zuschreiben, was dann dazu führt, dass ca. 5 Mrd. CHF für die Akkumulation nicht berücksichtigt wurden.
Das lässt vermuten, dass die SNB diskret aber deutlich interveniert hat, genauso wie wir erwartet hatten. Aufgrund der jüngsten EUR-Stärke zeigt die fehlende EUR/CHF-Aufwertung, dass die Zuflüsse in den CHF bedeutsam bleiben. Einen Teil kann man dem unmittelbaren Destabilisierungsrisiko eines Brexits und der Flucht in die Sicherheit zuschreiben. Auch wenn die längerfristigen Trades fallende globale Inflationserwartungen anzeigen, so bleiben die realen Renditen in der Schweiz dennoch weiter attraktiv. Die SNB wird ihre Verpflichtung, den CHF vor einer übermäßigen Aufwertung zu bewahren, erneut bestätigen, aber je näher der 23. Juni rückt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit starker CHF-Käufe.

RBNZ bereit, den Kiwi zu schwächen (von Yann Quelenn)

Diese und nächste Woche stehen Zentralbankentscheidungen an. Unter anderem wird die Reserve Bank of New Zealand heute Nacht ihre Zinssatzentscheidung bekannt geben. Aktuell zählen die Zinsen des Landes zu den höchsten innerhalb der G10.

Im letzten Monat hat die Zentralbank die Zinsen unverändert belassen. Bei der vorhergehenden Sitzung im März hatte die Zentralbank die Märkte jedoch überrascht, indem sie die Zinsen auf 2,25% gesenkt hat (Rekordtief). Die Inflation liegt unter dem mittelfristigen Zielband von 1% bis 3% und liegt aktuell bei 0,4% im Jahresvergleich.
Darüber hinaus glauben wir, dass die Inflation im nächsten Jahr nicht erreicht werden wird, auch wenn wir jüngst eine Erholung bei den Rohstoffpreisen gesehen haben. Wir sind der Meinung, dass die Erholung immer noch nicht ausreicht. Dies wird für das Land dennoch etwas Erleichterung bringen und für etwas Aufwärtsdruck auf die Inflation sorgen.
In der Tat glauben wir fest, dass die globalen Wirtschaftsbedingungen (schwächere Nachfrage) auch die Einkommen des Landes belasten. Das BIP für das 1. Quartal wird bei 2,40% im Jahresvergleich erwartet, in etwa im Einklang mit dem BIP für 2015 von 2,30% im Jahresvergleich.

Ein Hauptproblem, mit dem sich die RBNZ auseinandersetzen muss, ist die Wohnungsblase, die sie nicht gegen ihren Willen nähren möchte, was vor allem in Auckland besonders wichtig ist. Leider ist weiter ein globaler Abwertungswettlauf im Gange (die zurückhaltende Einstellung ist die neue Normalität), und Neuseeland ist leider gezwungen, daran teilzunehmen. Eine Abschwächung des Kiwis ist nötig und die RBNZ hat immer noch Spielraum, dies zu tun, ohne die Glaubwürdigkeit der Einrichtung zu sehr zu belasten. Aus unserer Sicht könnte es heute Nacht eine Zinssenkung geben.

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EURUSD Der EUR/USD konsolidiert jetzt unterhalb von 1,1400. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,1479 (Hoch vom 6. 5. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,1132 (Tief vom 3. 6. 2016) und bei 1,1098 (Tief vom 30. 5. 2016). Die technische Struktur spricht für weitere Seitwärtsbewegungen.

GBPUSD Der GBP/USD handelt uneinheitlich. Ein stärkerer Widerstand findet sich bei 1,4770 (Hoch vom 3. 5. 2016). Erwarten Sie aufkommendes bullisches Momentum in Richtung des Widerstands bei 1,4770, sofern die Unterstützung bei 1,4300 (Tief vom 21. 4. 2016) nicht erreicht wird.

USDJPY Der Verkaufsdruck des USD/JPY ist noch nicht vorbei. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 106,25 (Tief vom 4. 5. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 107,89 (Innertageshoch). Das mittelfristige Momentum zeigt klar nach unten. Erwarten Sie weitere Schwäche.

USDCHF Der USD/CHF schwächt sich weiter ab. Das Paar steht jetzt vor der Stundenunterstützung bei 0,9652 (Tief vom 6. 5. 2016). Ein Stundenwiderstand findet sich bei 0,9783 (Hoch vom 5. 6. 2016. Erwarten Sie weitere bärische Bewegungen.

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