Die Emittenten von Zertifikaten bieten Anlegern zahlreiche Informationen und einen ausgezeichneten Service, der es mit jedem Anbieter aus Fondsindustrie aufnehmen kann. Es lohnen daher mehrere Blicke auf die verschiedenen Angebote, die etwa einen direkten Chat-Service, kostenfreie Realtime-Kurse und zuverlässigen Handel umfassen.
Die Corona-Krise hat die jährlich stattfindende Service-Studie des Börsendienstes Feingold Research mit zusätzlicher Spannung versehen. Denn unterschiedliche Marktphasen 2020 und eine nie gesehene Volatilität im Frühjahr stellten Zertifikateemittenten und Broker gleichermaßen auf die Probe.
Im Mittelpunkt standen neben der Leistung an den turbulenten Tagen das Produkt- und Informationsangebot, der Internetauftritt und besonders der Kundenservice der Emissionshäuser. Wegen der Corona-Pandemie konnten die „Offlineangebote“ wie Messen oder Roadshows nicht bewertet werden, dafür fanden die digitalen Ersatzveranstaltungen wie etwa Webinare stärkere Berücksichtigung.
Franzosen räumen ab
Testsieger wurde in diesem Jahr zum ersten Mal die Société Générale (PA:SOGN), die nach der reibungslosen Einbindung der Zertifikateabteilung der Commerzbank (DE:CBKG) kräftig Pluspunkte sammeln konnte. 94,7 von 100 möglichen Punkten wurden erreicht, was in Schulnoten einem „sehr gut“ entspricht. Nur BNP auf Platz zwei konnte ebenfalls diese Note erzielen. Die Société Générale konnte 3 von 4 Kategorien gewinnen, nur beim Produktangebot hatte der französische Konkurrent BNP die Nase vorn. Besonders überzeugend war der Kundenservice, wo fast die gesamte Punktzahl errungen werden konnte. Herausragend ist der schnelle Chat-Service der Société Générale, der nicht nur in der Corona-Krise intensiv genutzt wurde und inzwischen zum wichtigsten Kommunikationsmedium geworden ist. Einen umfassenden Service bietet auch BNP mit diversen Webinaren an, hinzu kommt eine sehr breite Produktpalette.
Den Sprung aufs Treppchen schaffte in diesem Jahr auch die UBS (SIX:UBSG) mit der Note „gut“. Hier überzeugten vor allem die verschiedenen Tools und ein sehr aufgeräumter Webauftritt. Auf den Plätzen 4 bis 7 rangieren HSBC (LON:HSBA), DZ Bank, Vontobel und Citi alle mit der Note „Gut“, aber unterschiedlichen Schwerpunkten. HSBC bietet mit ihren Webinar- und News-Services reichlich Informationen, die DZ Bank hat einen Service für aktive Trader neu aufgenommen und Vontobel bietet neben einer breiten Palette auch Kryptowährungen an. Citi überzeugt besonders bei US-Werten sowie Realtime-Kursen für alle angebotenen Basiswerte. Überzeugt haben auch die Newsletter, die ansprechend aufgemacht sind, jeweils morgens und am frühen Nachmittag mit dem Fokus dann auf die Wall Street.
Auch die anderen beiden US-Emittenten Morgan Stanley (NYSE:MS) und JP Morgan reihen sich mit der Note „gut“ ein. Beide haben ein breites Angebot zu bieten, sowohl was die Basiswerte als auch die Produktstrukturen betrifft. Dem Webauftritt von JP Morgan merkt man an, dass er frisch erstellt und logisch durchdacht ist. Morgan Stanley bietet als einer der Kernqualitäten auf zahlreiche Small Caps Produkte an. Es folgen dann drei Emittenten mit der Gesamtnote „Befriedigend“, wobei der Service auch bei diesen Emittenten über denen der Landesbanken wie DekaBank oder LBBW liegt, die nur ein Mindestmaß an Informationen und Service bieten. Allerdings hat die Deutsche Bank (DE:DBKGn) ihr Engagement heruntergefahren, Goldman Sachs (NYSE:GS) hatte Ausfälle zu beklagen und bei der HVB könnte die Webseite samt Tools ein Update vertragen. Dafür überzeugt die HVB allerdings mit ihrem No-Fee-Programm Cashbuzz und ihrem kostenfreien Handel über den Münchner Börsenplatz gettex. Als Fazit bleibt auch 2020 – die Zertifikateemittenten sind in Sachen Service, Qualität und Informationsangebot der Fondsbranche einen guten Schritt voraus.