Die Fusion des Rohstoffhändlers Glencore und des Minengiganten Xstrata zu Glencore Xstrata (WKN A1JAGV) wurde im Mai nach mehr als einem Jahr zäher Verhandlungen abgeschlossen. Das Hin und Her und die Anforderungen der Behörden, nicht zuletzt aus China, könnten mit dazu geführt haben, dass dem neuen Rohstoffriesen ein viel versprechendes Eisenerzprojekt in Spanien durch die Lappen ging. Das sichert sich der nur wenigen Anlegern bekannte Junior Solid Resources (WKN A0BLQQ).
Der Explorer aus Kanada schnappte sich das aussichtsreiche Projekt quasi unter der Nase der Schweizer weg. Ärgerlich für Glencore Xstrata unter anderem, da Eisenerz im Portfolio des Konzerns deutlich unterrepräsentiert ist. Während die Konkurrenz von Rio Tinto (WKN 852147), BHP Billiton (WKN 908101) und Vale (WKN 897998) mit dem zur Stahlherstellung genutzten Rohstoff im vergangenen Jahrzehnt das Geld geradezu scheffelte, waren Glencore Xstratas zögerliche Schritte in den Eisenerzsektor von geringem Erfolg gekrönt.
Solid Resources, das Unternehmen ist seit mehr als einem Jahrzehnt in Spanien aktiv, konnte sich im vergangenen Jahr 62 Konzessionen mit einer Fläche von über 1.000 ha sichern, die das Cehegin-Projekt im Südosten Spaniens darstellen. Und das wurde quasi betriebsbereit übernommen. Denn alle nötigen Straßen, Strom und Schienenanbindung – bis auf die letzten Kilometer zur Mine – sind vorhanden und der Tiefwasserhafen von Cartagena ist nur 100 Kilometer entfernt.
Angesichts aller bereits getätigter Investitionen – dazu gehören auch 38.000 Meter an historischen Bohrungen auf den Cehegin-Konzessionen, die derzeit analysiert werden –, glaubt das Unternehmen, den Betrieb auf der Maria-Mine für nur 60 Mio. Dollar in Gang bringen zu können. Damit will man schon in ein bis zwei Jahren über eine Produktionskapazität von 1 Mio. Tonnen Eisenerz pro Jahr verfügen.
Bei der Lagerstätte handelt es sich nach Aussage von Solid um qualitativ hochwertiges Magnetit, das mit einem Aufschlag von 20 USD pro Tonne an europäische Stahlhersteller verkauft werden kann, die Erz mit einem Eisengehalt von 65% und mehr sowie geringen Verunreinigungen benötigen, wie es Cehegin liefern könnte. Solid Resources beziffert die Kosten, wobei der Abnehmer die Transportkosten übernimmt, mit 53 Dollar pro Tonne.
Wie Solid Resources ausführt, beherbergen nur 5% der Konzessionen historische nachgewiesene Reserven von 27 Mio. Tonnen und das Unternehmen hat sich zudem um weitere 6.600 Hektar beworben.
Solid Resources präsentierte das Projekt im Februar Glencore und nur einen Monat später waren Vertreter des Schweizer Konzerns auf dem Projekt – und vergangene Woche erwarb Glencore Xstrata dann 20% am Cehegin-Projekt. Darüber hinaus sicherte sich der Schweizer Konzern als Teil des exklusiven Deals die gesamte zukünftige Produktion von Cehegin. Cehegin wird eines der ersten neuen Projekte, an dem die Teams des fusionierten Konzerns arbeiten und man stellt Solid alle Hilfe bei Minenentwicklung, Logistik und Marketing zur Verfügung, die benötigt wird.
Für Glencore Xstrata ist ein Deal dieser Größe eher unbedeutend, doch stellt er die Weichen für Solid Resources, um das Projekt tatsächlich zur Produktion bringen zu können. Ein Großkonzern wie Glencore Xstrata setzt aber darauf, dass Unternehmen wie Solid ihm diese Art von Deals antragen, statt dass man sie mühsam selber aufspüren muss.
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