Das britische Pfund wird unter Druck gehandelt, da das BIP-Wachstum im 1. Quartal die Markterwartungen in London heute nicht erfüllen konnte; EUR/GBP bricht über dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt aus. In Deutschland hat die Inflationsschwäche und die Krise in der Ukraine haben die Nachfrage nach Euro aufrecht gehalten. Morgen werden Verbraucherpreise für April für die Eurozone veröffentlicht und lassen Zweifel an der erwarteten Nachfrageerholung während der Osterferien aufkeimen. Die JPY-Paare werden vor den halbjährlichen Wirtschaftsprognosen der BoJ und dem monatlichen Leitzinsentscheid in engen Spannen gehandeln. Diese Woche wird sich der Fokus auf die FOMC-Sitzung (Mi) und den US-Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft (Fr) richten.
UK-Wachstum erfüllt Erwartungen nicht, EUR/GBP unterschreitet gleitenden 21-Tagesdurchschnitt
Das BIP-Wachstum im Vereinigten Königreich konnte bei den vorläufigen Ergebnissen für das 1. Quartal die Markterwartungen nicht erfüllen. Das BIP des Vereinigten Königreichs stieg mit einer Geschwindigkeit von 0,8% im Jahresvergleich (im Vergleich zu 0,9% erw. & 0,7% zuletzt); das Wachstum im Jahresvergleich wird auf 3,1% geschätzt (im Vergleich zu 3,2% erw. & zuletzt 2,7%). Die Enttäuschung schickte GBP/USD nach Bekanntgabe der Wachstumszahlen unter 1,6800. Diese Woche dürfte (Hoch von 2014) die 1,6858-Marke sollte als wichtiger Widerstand vor den PMI für das verarbeitende Gewerbe und das Baugewerbe, die für jeweils Donnerstag und Freitag angesetzt sind, agieren.
EUR/GBP hat den gleitenden 21-Tagesdurchschnitt nach oben durchbrochen, der MACD wurde positiv und sollte die Ausweitung der Gewinne für einen Tagesschluss über 0,82250 vermuten lassen. Wir revidieren unsere taktische Ansicht auf bullisch, mit dem ersten Ziel bei 0,82800. Der wichtige Widerstand liegt bei 0,83450, dies ist die Spitze des Abwärtstrendkanals von Juli 2013 bis April 2014, der sich seit dem Vorsitz von Carney bei der BoE bildet. Dieser Widerstand sollte sich halten, solange die Märkte eine Zinssatznormalisierung eher einpreisen als die BoE bisher geplant hatte.
Sanktionen für Russland positiv für den EUR
Der Euro bleibt nachgefragt solange die Spannungen in der Ukraine die Schlagzeilen füllen. Die EU und die USA haben zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängt. "Russland tut nichts dafür, seine in Genf vereinbarte Verpflichtungen einzuhalten und hat die Krise in der Tat noch stärker eskalieren lassen", so das Weiße Haus; die Sanktionen zielen auf den inneren Kreis von Präsident Putin ab. EUR/USD testet seit der Eröffnung am Montag den Bereich bei 1,3870/80; Trend- und Implusindikatoren gewinnen nach oben an Dynamik. Die russischen Unternehmen flüchten wohl eher in den EUR als in den USD, wo das Risiko, dass ihre Anlagen eingefroren werden, höher ist. Händler sehen weiter ein Kaufinteresse über 1,3830 (Fib 61,8 Niveau auf 2011/2012). Die wichtige Unterstützung liegt bei 1,3871 (Fib 61,8% auf Rückgang von März-April), darunter zeigen sich Stopps. Nach oben liegen wichtige Widerstände bei 1,3906 (Hoch vom April), dann 1,3967 (Hoch von 2014). Ein Bruch über diesem Niveau wird die psychologische Schwelle bei 1,4000 in Gefahr bringen. Die Optionsgebote weisen für diese Woche eine Tendenz nach oben auf.
Die lokalen VPI-Werte aus Deutschland zeigen auf Monatsbasis für April abnehmende Verbraucherpreise. Die Schätzungen für die Inflation in der Eurozone für April (Mittwoch) könnten eventuell die Erwartungen eines Nachfrageanstiegs während der Osterwoche enttäuschen. Unterdessen hat die EZB für März im Jahresvergleich einen Rückgang von 2,2% der Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte gemeldet. Wie lange bleiben die Inflationserwartungen verankert?
BoJ wird wohl optimistischen Halbjahresbericht vorlegen
USD/JPY und JPY-Paare bleiben vor der Sitzung der BoJ am Mittwoch im Wartemodus. Bei dieser Sitzung erwarten wir, dass die BoJ in ihrem Halbjahresbericht die Wirtschaftsprognosen erhöht, ankündigt, dass das Inflationsziel von 2% rechtzeitig erreicht wird und sich somit Zeit gibt, bevor sie weitere geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen einführt. Die Mitarbeiter der BoJ werden sich höchstwahrscheinlich optimistisch in Bezug auf den Anstieg bei Inflation und Erholung zeigen. Unser Basisfallszenarium lässt USD/JPY im Bereich 100,76/103,75 vermuten. En Bruch auf beiden Seiten sollte wertvolle kurzfristige Gebote bei den JPY-Paaren auslösen.
EUR/JPY zeigt mit der Aufwärtstrendbasis von Februar-April einen höheren Trend. Die Volatilitäten sind vor der BoJ-Sitzung eng, das Kaufinteresse bei Rücksetzern hält das Abwärtspotential über der täglichen Ichimoku-Wolkenspitze (141,60) wechselhaft. Die Schlüsselunterstützung liegt bei 140,01 (tägliche I-Wolkenbasis).
EURUSD Der Rückgang des EUR/USD von 1,3906 (11.04.2014 Hoch) hat beim 50% Retracement, gemessen vom Tief bei 1,3673 804.04.2014) gestoppt. Folglich ist die kurzfristige technische Struktur positiv, solange sich die Unterstützung bei 1,3780 (09.04.2014 Tief) hält. Stündliche Widerstände liegen bei 1,3879 und 1,3906. Längerfristig befindet sich der EUR/USD immer noch in einer Abfolge höherer Hochs und höherer Tiefs. Allerdings weisen die jüngsten, marginalen neuen Hochs (auf ein potenziell langfristigen ansteigenden Keil hinweisend) auf einen erschöpften Anstieg hin. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,3967 (13.03.2014 Hoch).
GBPUSD Der GBP/USD kämpft weiterhin darum, den Schlüsselwiderstand bei 1,6823 entscheidend zu durchbrechen. Solange sich die Unterstützung allerdings bei 1,6763 (23.04.2014) hält, wird ein Durchbruch zur Oberseite hin bevorzugt. Ein weiterer Schlüsselwiderstand liegt bei 1,7043, wohingegen eine weitere Unterstützung bei 1,6661 liegt (15.04.2014 Tief). Längerfristig dürften sich die Kurse weiterhin in einem ansteigenden Kanal bewegen. Folglich wird eine haussierende Tendenz begünstigt, solange sich die Unterstützung bei 1,6661 (15.04.2014 Tief) hält. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,7043 (05.08.2009 Hoch).
USDJPY Der Rückprall des USD/JPY fast bis zum Schlüsselunterstützungsbereichs bei 100,76k (siehe auch der ansteigende Trendkanal) ist somit überhaupt nicht beeindruckend. Ein Durchbruch des Widerstands bei 102,73 (22.04.2014 Hoch) ist erforderlich, um auf eine weitere kurzfristige Stärke hinzuweisen. Sonstige Widerstände liegen bei 103,06 (Innertageshoch) und bei 103,43 (07.04.2014 Hoch). Eine Unterstützung liegt bei 101,87 (17.04..2014 Tief). Eine langfristig haussierende Tendenz wird favorisiert, solange der durch den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (bei rund 100,94) und 101,33 (11.04.2014 Tief, siehe auch die ansteigende Trendlinie vom Tief bei 93,79 vom 13.06.2013) markierte Schlüsselwiderstandsbereich sich hält. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 110,66 (15.08.2008 Hoch).
USDCHF Die kurzfristig technische Struktur des USD/CHF zieht weiterhin einen zweiten Rückgang von seinem ersten von 0,8953 auf 0,8744 vor. Unterstützungen befinden sich nun bei 0,8771 (28.04.2014 Tief, sihee auch die steigende Trendlinie) und bei 0,8744, während eine Schlüsselunterstützung bei 0,8699 liegt. Stündliche Widerstände liegen bei 0,8827 (28.04.2014 Hoch) und bei 0,8862. Aus einer längerfristigen Perspektive wird die seit 0,9972 (24.07.2012) vorhandene Struktur als große korrektive Phase erachtet. Allerdings ist ein entschiedener Durchbruch des Schlüsselwiderstands bei 0,8930/0,8953 erforderlich, um ein haussierendes Umkehrmuster zu validieren.