Vor vielen Jahren habe ich einen Kurs zu dem Thema „Wie wird man ein Online-Millionär“ abonniert. Es hat mich einige Tausend Dollar gekostet, und ich habe damals alle meine Freunde zusammengetrommelt. Ich haben ihnen davon erzählt, und sie waren alle begeistert, wir haben den Kurs gemeinsam durchgezogen - ich wollte unbedingt zusammen mit all meinen besten Freunden reich werden.
Die Ernüchterung kam gegen Ende beschriebenen Kurses. Der Typ stellte einen Abschnitt vor, in dem es um Energiefresser ging. Der Trainer schilderte anschließend den Durchschnittsmenschen und dessen mangelnden Willen, erfolgreich zu werden, ein erfülltes Leben mit viel Spaß zu führen und der Welt etwas zurückzugeben und anderen zu helfen.
Ich habe viel Zeit und Mühe darauf verwendet, alle zu einem besseren Leben zu motivieren, und das war anstrengend und hat mich total erledigt. Ich habe schnell erfahren, wovon der Trainer sprach, als er sagte, wir sollten aufhören, Energiefressern zu helfen, und uns darauf konzentrieren, erst einmal uns selbst und denjenigen zu helfen, die ihr Leben auf die Reihe bekommen und nicht motiviert werden müssen, um erfolgreich zu sein.
In den letzten Jahren habe ich mich von der Zielgruppe kurzfristiger, aggressiver Trader, die hohe Renditen und viele Transaktionen wollen und sich nach dem Adrenalinrausch der schnelllebigen Aktien sehnen, auf Einzelpersonen verlagert, die beständiges, überdurchschnittliches Wachstum ohne Achterbahnfahrten und Value-Strategien zu schätzen wissen, die wenig bis keine Zeit oder Erfahrung erfordern und ihr Kapital vor großen Verlusten schützen.
Aha-Momente!
Hatten Sie schon einmal in Ihrem Leben einen dieser Geistesblitze? Solche, bei denen ein einziges Wort, ein Satz, eine Erfahrung oder ein Ereignis die Grundlage für Ihr zukünftiges Leben verändert?
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit auch so einen tollen Moment. Sicher haben Sie alle schon einmal von den traditionellen Strategien der Finanzindustrie wie Buy & Hold, Diversifizierung, 60/40-Portfolio und dividendenbasierte Strategien gehört, oder?
Obwohl einzelne Aspekte davon manchmal ganz nützlich sein können, waren diese Strategien in ihrer Gesamtheit für mich nie sinnvoll.
Warum sollten Sie an einer Anlage festhalten, die im Wert sinkt und dabei auch noch alle jüngsten Gewinne mitnimmt?
- Weil sie irgendwann wieder auf frühere Höchststände ansteigen könnte? Sicher, das ist möglich... wenn Sie genug Zeit haben, um auf dieses schwammige „eines Tages“ zu warten.
- Weil das Halten von ein paar wenigen aus einer ganzen Reihe von Anlagen letztlich ein ausgewogenes Portfolio ergibt? Okay, das könnte funktionieren, wenn es die bleiernen Enten unter den Anlagen nicht gäbe.
- Weil das Halten von mehr Anleihen als Aktien mit zunehmendem Alter die Volatilität des Portfolios verringert und Verluste begrenzt? Nicht, wenn die Anleihemärkte abstürzen, weil gerade die Zinssätze steigen.
- Weil Dividenden sicherstellen, dass Sie immer etwas für Ihre Investitionen bekommen? Das lässt sich nicht bestreiten. Aber wenn Ihr Vermögen mehr an Wert verliert, als Sie an Dividenden erhalten, sinkt Ihr Kontostand trotzdem, was die ganze Sache sinnlos macht.
Manche sagen, dass die meisten dieser Fallstricke vermieden werden können, wenn Sie Ihr Konto von einem guten Finanzexperten verwalten lassen. Ich behaupte, dass diese Aussage absolut richtig ist... wenn Sie jemanden gefunden haben, der seinen Kunden treuhänderisch verpflichtet ist, der ein technischer Analyst ist, der Positionen und Risiken aktiv verwaltet und der nicht an die Buy-and-Hold-Strategie glaubt, weil sie nämlich gefährlich ist. Angenommen, Ihr Finanzexperte verfügt nicht über diese Fähigkeiten und Überzeugungen. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihr Konto VER-waltet wird, weil Sie eine hohe Gebühr für die Verwaltung zahlen.
Auch wenn wir gerne etwas anderes glauben würden, sind viele Finanzexperten extrem erfolgreich, indem sie so wenig Arbeit wie möglich leisten. Wenn Sie darüber nachdenken - warum sollte die jährliche Neugewichtung eines Portfolios eigentlich 1-2 % Ihrer Ersparnisse kosten? Um dieses Beispiel mit Zahlen zu untermauern: Nehmen wir an, Sie haben 1.000.000 USD in Ihrem Portfolio und es wird zweimal im Jahr neu gewichtet, wobei die Verwaltungsgebühren jedes Mal bei 2 % liegen. Das sind Kosten in Höhe von 20.000 Dollar. Ihr Konto muss in einem Jahr mindestens so viel einbringen, um kostendeckend zu arbeiten, ganz zu schweigen von einer tatsächlichen Wertsteigerung.
Geistesblitz#1 - Kaufen und Halten ist gefährlich
Zurück zu meinem Geistesblitz - eine der ersten Lektionen, die ich nach dem Beginn des Handels und des Investierens gelernt habe, war, dass nur weil ich eine Anlage liebte, das nicht bedeutet, dass sie meine Liebe erwiderte. Es war ihr völlig egal, dass ich stundenlang recherchiert hatte und alles über sie gelernt hatte, was überhaupt möglich war. Es war ihr völlig egal, dass ich zu 100 % daran glaubte, dass ihr nächster Schritt nach oben und in die richtige Richtung gehen würde. Es war ihr egal, dass ich mein gesamtes Geld in die Unterstützung meiner Überzeugungen gesteckt hatte. Als diese Anlage in den Keller ging, hat sie mich nach unten mitgenommen ... das war ganz bitter. Und das war das Beste, was mir passiert ist - auch wenn ich das damals bestimmt nicht so gesehen habe.
Glücklicherweise habe ich diese Lektion recht früh in meiner Laufbahn gelernt. Ich entschied mich, die Anlage in Ruhe zu lassen, da ich nicht mehr viel zu verlieren hatte. Anstatt einen „Verlust auf dem Papier“ in einen „realisierten Verlust“ umzuwandeln, beschloss ich, einfach loszulassen, und lernte dabei eine weitere wertvolle Lektion. Ich hatte die Jugend auf meiner Seite. Ich hatte die Zeit, um zuzusehen, wie diese Anlage ihren Tiefpunkt erreichte, sich stabilisierte und dann ihren jahrzehntelangen Aufstieg zurück zu früheren Höchstständen begann. Als es soweit war, war ich ein viel schlauerer Anleger und hatte mich von der „Buy-and-Hold“-Strategie weit entfernt, um schneller Vermögen aufzubauen und mein Vermögen und meinen Lebensstil zu verdienen.
Geistesblitz Nummer eins war also, sicherzustellen, dass ich nicht an Anlagen festhalte, die an Wert verlieren, und das Wachstum und meinen Ruhestand keinesfalls aufgrund der Faulheit und/oder mangelndem Wissen derjenigen, die unser Geld verwalten, auch nur einen Tag später antrete. In der Finanzbranche gibt es viele falsche Vorstellungen, die uns von so genannten Experten vermittelt werden, und dieser Artikel sollte jedem die Augen öffnen.
Geistesblitz #2 - Markttrends und -zyklen
Seit Jahrzehnten glaube ich nicht mehr an den Besitz von Anlagen, die im Wert sinken. Wenn ich das sage, meine ich nicht die kleinen Intraday-Bewegungen von Aktien, Bonds oder Rohstoffen. Ich meine damit vielmehr die größeren mehrmonatigen Preistrends. Wenn eine Anlage einen schönen Aufschwung erlebt hat und nun eine Trendwende eintritt, halte ich nichts davon, an dieser Positionen festzuhalten und zuzusehen, wie mein Vermögen mit ihr fällt.
Warum in aller Welt sollte ich das tun? Ich würde eher meinen Stolz herunterschlucken und die Anlage verkaufen, selbst mit einem kleinen Verlust, als einen großen Verlust einzustreichen, der mein Leben verändert, nur weil uns als Anlegern erzählt wird, dass die Buy-and-Hold-Strategie die beste langfristige Strategie ist. Denn das stimmt einfach nicht. Auf diese Weise kann ich mein Kapital schützen, so dass ich es an einem anderen Tag wieder anlegen kann - zum Beispiel, wenn der Markt seinen Tiefpunkt erreicht und eine neue Rallye beginnt. Dann kann ich mich mit dem Geld, das ich verloren hätte, wenn ich dabei geblieben wäre, wieder in die Anlage einkaufen.
Ich hatte das Problem, dass ich diese Informationen anderen nicht klar und präzise weitergeben konnte. Was ich damit meine? Wenn man den Begriff „Buy and Hold“ hört, weiß man ganz genau, was das bedeutet - ohne große Erklärungen. Das Gleiche gilt für Dividenden- oder Diversifizierungsstrategien, wir alle wissen, was das ist. In einem anderen Artikel gehe ich näher darauf ein, wie schlecht die Diversifizierung eine Anlagestrategie für alle über 45-Jährigen ist.
Die Namen dieser Strategien sind in der Finanzbranche schon länger bekannt, als die meisten von uns leben, und müssen daher kaum noch definiert werden. Aber das ist auch nicht meine Aufgabe. Ich musste einen Begriff schaffen, mit dem ich mich und andere sich identifizieren und den sie verstehen können, um den Anlagestil zu beschreiben, der das Kapital der Anleger schützt und schneller wachsen lässt - etwas, woran ich glaube und was ich seit über 20 Jahren praktiziere. Also haben mein Team und ich unsere Köpfe zusammengesteckt und uns eine Antwort ausgedacht - Asset Revesting!
Endlich hat das Kind einen Namen - Asset-Revesting!
Was genau ist Asset-Revesting? Erlauben Sie mir, den Begriff auf seine einfachste Definition herunterzubrechen. Ein „Asset“ ist alles, was eine Person kaufen würde, wovon sie glaubt, dass es seinen Wert behält oder im Wert steigt. Beispiele sind Edelmetalle, Immobilien, Aktien, Anleihen, ETFs, Oldtimer, Briefmarken, Bitcoin usw.
Revesting ist eine Kombination aus zwei Wörtern. Es geht darum, sich von einer Anlage zu trennen, die im Wert sinkt, und das Geld in etwas zu investieren, das im Wert steigt. Daher der Begriff „Asset-Revesting“. Ein Investitionsstil, der einfach dem gesunden Menschenverstand entspricht.
Das gehört zum Asset-Revesting:
- ausschließlich Anlagen halten, die im Wert steigen.
- Anlagen verkaufen, die im Wert sinken.
- Regeln für das Risikomanagement zum Schutz des Kapitals festlegen.
- aktives Positionsmanagement, um Verluste zu begrenzen und Gewinne zu sichern.
- Cash als Position halten, wenn alle anderen Anlagen fallen.
Machen Sie das schon die ganze Zeit so? Wenn ja, dann waren Sie vielleicht ein „Revester“, ohne es zu wissen. Da das „Asset-Revesting“ ein neu geprägter Begriff ist, sind die Menschen, die ihre Anlagen derzeit auf die oben erwähnte Weise verwalten, bereits „Revester“ - wie sich herausstellt, bin ich schon seit Jahrzehnten einer!
Sollten Sie in Erwägung ziehen, ein Asset-Revester zu werden?
Meine Antwort auf diese Frage ist einfach. Wenn Sie ein Asset-Revester werden, haben Sie auf dem Weg zum Ruhestand meist die Nase vorn. Anstatt zuzusehen, wie Ihr Portfolio unter dem Gewicht unerwarteter Abverkäufe eingeht, sind Sie aus Ihren Positionen raus und halten sicheres Bargeld. Es ist auch möglich, von fallenden Kursen zu profitieren, und so können wir als Anleger die Rendite in die Höhe treiben.
Ich bin nicht jemand, der Dinge schönredet, die es nicht sind. Es gibt Trades, die nicht funktionieren - darauf können Sie wetten, aber alle unsere Trades sollten Gewinnziele und schützende Stopps haben, um das Risiko zu kontrollieren - IMMER!
Die Realität ist, dass es immer ein gewisses Risiko gibt, wenn es um Handel und Investitionen geht, und Sie müssen darauf vorbereitet sein und damit rechnen. Eine Position braucht Raum zum Atmen, aber das bedeutet nicht, dass wir ihr einen Kilometer geben, wenn ein Zentimeter völlig ausreicht.
Das Jahr 2022 war für viele Ruheständler ein hartes Jahr. Der Anleihemarkt, traditionell ein sicherer Hedge gegenüber dem Aktienmarkt, brach zusammen und riss unzählige Rentner mit sich, die gezwungen waren, ihre Ausgaben zu kürzen und ihren Lebensstil zurückzuschrauben.
Für die meisten Anleger ist das der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um weitere 20-50 % ihres Vermögens zu verlieren, um dann 5-15 Jahre warten zu müssen, bis sich ihre Konten erholen.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten Ihr Kapital zu jedem beliebigen Zeitpunkt während Covid in die beste Anlage umschichten können. Aus Aktien in Anleihen umschichten, dann mit Bargeld warten, bis die Aktien ihren Tiefpunkt erreicht haben, und dann mit fetten Gewinnen und ohne Verluste wieder in den Aktienmarkt einsteigen?
