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Südamerika ist „Schicksalsmarkt“ für Lithium: Wohin geht die Reise?

Veröffentlicht am 18.03.2022, 09:26
GLN
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Dieser Artikel erschien zuerst auf Miningscout

Die Welt giert nach Lithium – und in drei Ländern Südamerikas entscheidet sich die weitere Verfügbarkeit des Rohstoffs gerade maßgeblich. Ausgerechnet die drei Hauptförderländer Chile, Argentinien und Bolivien stehen vor richtungsweisenden Weichenstellungen.

Das Lateinamerikanische Zentrum für strategische Geopolitik (CELAG) geht davon aus, dass sich 67 % der weltweiten Lithiumvorkommen in wenigen Ländern Südamerikas befinden. Insbesondere Argentinien, Bolivien und Chile entscheiden über das Lithiumangebot der Zukunft. In diesen drei Ländern lagern rund 50 Millionen t.

Chile: Neuer Präsident für Verstaatlichung

In Chile trat am 11. März mit Gabriel Boric ein neuer Präsident sein Amt an. Der linksgerichtete Politiker spricht sich gegen die Privatisierung der Förderung aus. Im Wahlkampf versprach er die Gründung eines nationalen Lithiumunternehmens. Chile dürfe nicht noch einmal den „historischen Fehler der Privatisierung“ begehen.

Das Unternehmen in staatlicher Hand solle für Arbeitsplätze und eine umweltverträgliche, gesellschaftlich akzeptierte Lithiumförderung im Land sorgen. Ein Verfassungskonvent arbeitet derzeit eine neue Verfassung für das Land aus. Für die Verstaatlichung von Rohstoffvorkommen- und Unternehmen gibt es offensichtlich breite Mehrheiten.

In Chile sind mit Lithium viele Hoffnungen verbunden – und politische Versprechungen. Das Land erhofft sich einen wirtschaftlichen Aufschwung und eine nachhaltige ökonomische Entwicklung. Potenzial dafür bietet der Rohstoff. Laut London Metal Exchange (LME) wurden am 10. März 2022 für Lithium Hydroxid 68,50 USD pro Kilogramm gezahlt.

Bolivien startet Forschungs- und Entwicklungszentrum

Über die Staatsgrenzen von Argentinien, Bolivien und Chile hinweg erstreckt sich das sogenannte Lithiumdreieck. Dort lagern besonders große Vorkommen. In anderen Ländern wird über die Förderung hitzig diskutiert.

Der bolivianische Präsident Luis Arce etwa leitete neue Ausschreibungen in die Wege und startete ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. In Bolivien hatte sich ein deutsches Unternehmen Hoffnung auf Zugang zu Lagerstätten gemacht. 2018 hatte die ACI Systems Alemania GmbH (ACISA) dort ein Joint Venture gegründet. Das Projekt verlief jedoch im Sande. Bei der neuen Ausschreibung besitzt das Unternehmen keinerlei Vorteile gegenüber der Konkurrenz.

Widerstand gegen Lithiumförderung in Argentinien

Wie stark der Widerstand gegen die Förderung von Lithium ist, zeigt ein Blick nach Argentinien. Umweltschützer protestieren gegen den wasserintensiven Abbau des Rohstoffs. Auch indigene Bevölkerungsgruppen machen Ansprüche geltend. Rohstoffunternehmen aus Kanada, Südkorea, Großbritannien und Australien sind vor Ort an mehr Investitionen interessiert.

In Argentinien ist unter anderem der australische Lithium-Developer Galan Lithium Ltd. (ASX:GLN) (ASX: GLN; WKN: A2N4CD; ISIN: AU0000021461) vertreten. Das 25.000 ha große Projekt Hombre Muerto gilt Ressourcenschätzungen zufolge als sehr aussichtsreich.

Das finale Ziel der Widerstände muss nicht unbedingt darin bestehen, den Lithiumabbau zu stoppen. Es kann sich bei den Protesten auch um eine Art Verhandlungsstrategie handeln, von der sich verschiedene gesellschaftliche Gruppen Vorteile erhoffen.

Dabei ist der Widerstand der Regierungen und Bevölkerungen aus Sicht speziell westlicher Konzerne nicht das einzige Problem. Auch die chinesische Präsenz vor Ort bereitet Sorgen. Die Volksrepublik verfügten in fast ganz Lateinamerika über günstige strategische Positionen, darunter in Mexiko.

Mexiko favorisiert ebenfalls eine weitesten Sinne staatliche Förderung des Rohstoffs. Das größte Vorkommen wird allerdings durch die chinesischen Konzern Ganfeng (WKN: A2N6UN, ISBN: CNE1000031W9) kontrolliert.

Lithium wird für zahlreiche technische Geräte genutzt. Auch in Elektroautos kommt der Rohstoff zum Einsatz. Nicht zuletzt dies erklärt den rasanten Preisanstieg der letzten Zeit. Aufgrund der Knappheit gibt es weltweit Bestrebungen zur Förderung des gar nicht so seltenen Rohstoffs – unter anderem am Oberrhein.

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