Symmetrisches Inflationsziel der EZB wird die Geldpolitik effizienter machen

Veröffentlicht am 08.07.2021, 16:12
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Die EZB hat ihre Strategieüberprüfung ohne größere Überraschungen abgeschlossen, zumindest auf den ersten Blick. Sie richtet das Inflationsziel symmetrisch aus, wobei moderate Überschreitungen geduldet werden. Ebenfalls, wie erwartet, wird die EZB den Kosten für selbst genutztes Wohneigentum mehr Aufmerksamkeit schenken, was die Gesamtinflation zum jetzigen Zeitpunkt moderat anheben dürfte. Dies ist ein längerfristiges Projekt für Eurostat, und die EZB wird in der Zwischenzeit interne Maßnahmen in Betracht ziehen. Die EZB hat auch eine vollwertige grüne Strategie entwickelt, die in den nächsten Jahren einen großen Einfluss haben könnte. Einige der kniffligeren Fragen - einschließlich der Emittentenlimits - wurden bei dieser Überprüfung nicht in Angriff genommen. Dies ist vermutlich Ausdruck eines Votums zugunsten der Schnelligkeit gegenüber der Weitsicht, da die Arbeit an der Überprüfung während des Höhepunkts der Pandemie ausgesetzt wurde.

Für die Märkte entsprachen diese Schlussfolgerungen unserer Meinung nach weitgehend den Erwartungen, und wir sehen in nächster Zeit keine nennenswerte Reaktion. Das symmetrische Inflationsziel wird die Geldpolitik effizienter machen, da die Ergebnisverteilung ausgewogener sein wird. Allerdings dürfte der anhaltende Inflationsanstieg kein guter Test für die neue Strategie sein, da die Basiseffekte im nächsten Jahr erheblich ausfallen und die durchschnittliche Inflation im Jahr 2022 wieder unter die Zielmarke drücken werden.

Wir gehen davon aus, dass die Renditen festverzinslicher Wertpapiere allmählich nach oben driften werden. Das Ergebnis der Strategieüberprüfung hat dieses Szenario nicht verändert, es könnte sogar die Anlaufzeit etwas ausgedehnt haben.

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