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Südafrika drohen neue Streiks in der Platinbranche

Veröffentlicht am 16.05.2013, 16:32
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Die Platinbranche in Südafrika hat sich noch nicht von den verheerenden Auseinandersetzungen der jüngsten Vergangenheit erholt. Jetzt könnte sich der Arbeitskampf wiederholen.

Im Spätsommer 2012 haben Minenarbeiter in Südafrika für bessere Löhne gekämpft. Vor allem die Platinminen rund um Rustenburg waren von den Auseinandersetzungen betroffen. 44 Menschen haben dabei ihr Leben gelassen. In der Folge haben die Minen lange gebraucht, um ihre Kapazitäten wieder auf alte Höhen zu fahren. Die lang andauernden Streiks lassen sich in den Finanzzahlen der Minenbetreiber deutlich ablesen. Die Situation aus dem Vorjahr könnte sich in diesem Frühling wiederholen. Diesmal geht es jedoch nicht um Löhne sondern um Arbeitsplätze.

Anglo American Platinum, kurz Amplats (WKN: 856547), die Platinsparte von Anglo American (WKN: A0MUKL), wollte im Land drei Minen schließen und 14.000 Arbeiter entlassen. Nach Protesten und Konsultationen mit der Regierung hat man die Zahl der Kündigungen auf 6.000 reduziert. Doch auch dagegen gibt es Widerstand unter den Arbeitnehmern. Seit Tagen gibt es sowohl Über- als auch Untertage Sitzstreiks von Arbeitern. Die Produktion ist davon bisher jedoch noch nicht beeinträchtigt worden.

Vor allem die schon im Vorjahr resolut auftretende „Association of Mineworkers and Construction Union“ (AMCU) will gegen die Entlassungen bei Amplats vorgehen. Sie hat angekündigt, dass die Arbeiter auf den Minen heute Nacht nicht einfahren werden. Auch die morgige Tagesschicht soll bestreikt werden. Wie lange der Ausstand andauern soll, ist unklar.

Die Bergbaubetreiber sind alarmiert, gleiches gilt für die Politik. Sowohl Regionalpolitiker als auch das südafrikanische Kabinett beschäftigen sich mit der Angelegenheit. Umweltministerin Edna Molewa ist äußerst besorgt. Sie hofft, dass die Probleme bald gelöst werden können.

Bei Amplats ist man über den anstehenden Streik nicht informiert. Dort ruft man die Arbeiter dazu auf, die Regeln zu beachten. Wilde Streiks gehören nicht dazu. Diese könnten disziplinarische Maßnahmen bis hin zu fristlosen Entlassungen zur Folge haben.

Der Arbeitskampf ist zugleich die Fortführung der Auseinandersetzung zwischen der noch jungen AMCU und der etablierten „National Union of Mineworkers“ (NUM), die der Regierungspartei ANC nahe steht. Viele Arbeiter fürchten, dass die NUM der Regierung inzwischen zu nahe steht, daher haben sie sich in der AMCU engagiert.

Der Markt beobachtet die neue Entwicklung mit Sorge. Sowohl die Aktien von Amplats als auch der südafrikanische Rand fallen im Tagesverlauf deutlich ab. So liegt der Rand fast auf einem Vier-Jahres-Tief zum Dollar, die Amplats-Papiere wurden zuletzt vor acht Jahren so günstig gehandelt. Es ist unklar, ob sich an der Situation am Kap rasch etwas ändern wird.

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