Wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht kürzlich schrieb, erreichte das Geldvermögen der Deutschen im dritten Quartal 2013 einen Wert von rund 5,07 Billionen Euro.
Sparverhalten deutscher Anleger: sicher aber unprofitabel
Aus Angst vor den Folgen der Schuldenkrise legten deutsche Sparer dieses Geld verstärkt in sicheren aber unprofitablen Anlagen an. Lediglich 22,3% des Geldvermögens wurden in langfristige festverzinsliche Wertpapieren und Anteilsrechte wie Aktien angelegt, während Bargeld und Sichteinlagen wie Tages- und Festgeld sowie Versicherungs- und Pensionsansprüche in der Finanzkrise an Bedeutung hinzugewonnen haben. Da deren Mini-Zinsen aber derzeit unterhalb der Inflationsrate liegen, verlieren die Sparer real Geld. Zwar sinkt nicht die Summe des Geldes, aber man kann sich immer weniger davon kaufen (realer Kaufkraftverlust).
Tagesgeld - regelmäßige Zinszahlung, hohe Sicherheit und hohe Verfügbarkeit
Tagesgeld zum Beispiel kombiniert regelmäßige Zinszahlung mit hoher Sicherheit und hoher Verfügbarkeit. So können Sie jederzeit über das Geld verfügen und 100.000 Euro je Kunde und Bank unterliegen in Deutschland der sogenannten gesetzlichen Einlagensicherung. Einmal im Jahr (bei einigen Banken auch vierteljährlich) werden Ihnen die Zinsen gutgeschrieben, deren Höhe aber variieren kann.
Tagesgeld - Verzinsung in 2013 auf Jahressicht um 37% gesunken
Die Zinsen auf Tagesgeld fielen allerdings im Jahresverlauf 2013 deutlich und bei vielen Kreditinstituten gingen Anleger sogar völlig leer aus. Lag die durchschnittliche Verzinsung im Januar 2013 noch bei 1,16%, so fiel sie bis zum Jahresende auf nur noch 0,73% (laut Daten von tagesgeldvergleich.net, siehe folgende Grafik), was einem Zinsrückgang um 37% entspricht.
Die besten Tagesgeldangebote reichen nicht zum Inflationsausgleich
Selbst mit den derzeit besten Tagesgeldangeboten (siehe folgende Tabelle) schaffen es die Anleger nicht, die Inflation auszugleichen.
(Angaben ohne Gewähr)
Festgeld – hohe Sicherheit, höhere Zinsen, weniger Flexibilität
Eine Alternative zum Tagesgeld ist Festgeld. Hierbei wird ein bestimmter Betrag über einen festen Zeitraum zu einem vorher vereinbarten Festzins angelegt. Der Zins bleibt also während der Laufzeit gleich, allerdings erhalten Sie diesen nur dann in voller Höhe, wenn Sie das Geld bis zum Laufzeitende liegen lassen. Die schlechtere Verfügbarkeit wird also durch einen höheren Zinssatz ausgeglichen, weil die Bank mit dem Geld besser planen kann. Auch bei Festgeld ist ihr Geld durch die Einlagensicherung geschützt, sofern das Kreditinstitut einer solchen unterliegt.
Auch bei Festgeld ist die Verzinsung stark gesunken
Leider sind auch hier die Durchschnittszinsen deutlich gesunken. Während Sparer im Januar 2013 für ein Festgeld mit einer Laufzeit von drei Jahren noch durchschnittlich über 1,7% erhielten, waren es im Dezember 2013 nur noch rund 1,3%. Damit sind die Festgeldzinsen binnen eines Jahres um über 20% gefallen.
Wer sich lange bindet… - maximal 3,57% bei 10 Jahren Laufzeit
Damit es sicherheitsorientierten Anlegern gelingt, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu erzielen, müssen aber schon 5.000 Euro für mindestens ein Jahr gebunden werden. In diesem Fall sind derzeit maximal 1,80% Zinsen p.a. drin.
Attraktiver wird Festgeld erst bei höheren Anlagebeträgen und/oder längeren Laufzeiten. Je länger man auf das Geld verzichten kann, desto höher ist der mögliche Ertrag. Bei 24 Monaten sind beim besten Anbieter aktuell 2,20% p.a. drin, bei 5 Jahren 2,74% Effektivzins und erst bei 10 Jahren effektiv 3,57%.
Reallöhne im Jahr 2013 gesunken
Die Inflation knabberte 2013 aber nicht nur an dem Ersparten der Deutschen, sondern auch an den Löhnen. Nach drei Jahren steigender Reallöhne haben die deutschen Beschäftigten im vergangenen Jahr erstmals wieder Kaufkraft eingebüßt. Ihre Verdienste stiegen mit 1,3% langsamer als die Verbraucherpreise mit 1,5%.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Geldanlage
Sven Weisenhaus