Der gestrige JOLTS-Report über den US-Arbeitsmarkt besagte, dass es im Dezember nur wenige Entlassungen gab. Aber das Angebot an neuen Stellen war Covid-bedingt äußerst mager, weshalb es unterm Strich zum ersten Rückgang der Beschäftigtenzahlen seit acht Monaten kam. Damit braucht der negativen Entwicklung im Dezember nicht so viel Bedeutung beigemessen zu werden, denn die Aussage eines lediglich knappen Stellenangebotes ist viel harmloser, als wenn massenhaft Arbeitsverhältnisse gekappt worden wären. Seit dem schlechten Arbeitsmarktbericht vom Freitag steht der US-Dollar unter Druck. Denn dieser Report erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass Joe Bidens 1,9 Billionen Stimuluspaket in annähernd voller Höhe durchgewunken wird. Der reflationäre Effekt dahinter treibt den Risk on – Gedanken, der wiederum dem USD als sicherer Hafen schadet. Zudem begünstigt die Hoffnung auf mehr Inflation Rohstoffe und so die Währungen von Commodity exportierenden Staaten. Gestern wurde das KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer für Januar veröffentlicht. Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen ist wegen der anhaltenden Corona-Beschränkungen von zunehmendem Pessimismus geprägt, insbesondere im Einzelhandel. Die Industrie kann sich noch weitgehend abkoppeln. Aber auch da und selbst bei den Großunternehmen trete allmählich Ernüchterung ein. Kleine Firmen reagieren wegen ihrer dünneren Kaptaldecke stärker auf konjunkturelle Änderungen. Die derzeitige Überperformance der globalen Small Caps - der Russell 2000 schloss gestern wieder auf Rekordhoch - zusammen mit den entspannten Creditspreads beweist, dass die globalen Investoren weiterhin an die Wiederbelebung der Weltwirtschaft glauben. Die UN-Abteilung „Conference on Trade and Development“ (UNCTAD) tritt leicht auf die Bremse. Sie erwartet, dass in Q1 2021 der Welthandel an Gütern um 1,5% fallen wird und sieht einen 7% Rückgang im Dienstleistungssektor. In China und Hongkong legten die Kurse vor dem Neujahrsfest (11.-18.2.) um 2% zu. Finanzwerte profitierten von attraktiven Interbanksätzen, die Industriewerte von zum ersten Mal seit einem Jahr anziehenden Verkaufspreisen „ab Werk“ und Automobil- sowie Technologiewerte von guten Reports. Teslas (NASDAQ:TSLA) Einstieg bei Bitcoin findet nicht nur Zustimmung: zum einen seien Kryptowährungen kein Geld im ökonomischen Sinne, zum andern verrate Musk damit Teslas ökologischen Anspruch: das „Mining“ von Bitcoins sei mit substanziellen Carbon-Emissionen (36,95 Megatonnen CO2 jährlich) verbunden.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.