Obwohl Japans Notenbank die BIP-Wachstumserwartungen anhob und trotz überwiegend oberhalb der Prognosen liegenden Q1 Berichte gaben Nikkei und TOPIX heute früh erneut nach. Begründet wird die schwache Tendenz mit den Verbraucherpreisen, die einfach nicht anziehen wollen - dieses Mal wird es den sinkenden Gebühren für die Nutzung von Smartphones zugeschrieben. Das Problem stagnierender Verbraucherpreise: die Konsumenten sehen sich nicht gedrängt, Ausgaben vorzuziehen oder zu erhöhen. Aber auch das überaus schleppende Impftempo belastet. Die Unlust der Investoren, in Japans Bösen trotz guter Reports neu einzusteigen oder Bestände aufzustocken, zeugt von der hohen Erwartungshaltung, banal ausgedrückt: alle Optimisten sind schon im Markt positioniert. Der selbe Effekt ist in Südkorea zu beobachten. Beispiel: der Batteriehersteller Samsung (F:SAMEq) SDI. Der operative Gewinn sprang in Q1 um 147%, aber die Aktie verliert 0,58%. In den USA legte Tesla (NASDAQ:TSLA) gestern nach Börsenschluss Zahlen vor. Der Gewinn lag deutlich über den Prognosen, der Umsatz minimal darunter: der Kurs gibt derzeit um 3% nach. Kupfer springt erneut auf ein neues 10-Jahreshoch. Dahinter steckt aber keine Konjunktureuphorie, sondern ein drohender Streik der chilenischen Hafen und Minenarbeiter. Deshalb profitieren die Bergbautitel heute nicht vom Preisanstieg des roten Metalls – im Gegenteil, Basic Resources ist zur Stunde die schwächste Branche im STXE 600. HSBC (LON:HSBA) und BP (LON:BP) profitieren von sehr guten Quartalszahlen, am hinteren Ende des STXE 50 steht UBS (SIX:UBSG), sie sich nun ebenfalls als Opfer der Archegos-Zwangsverkäufe outete. Die Nachricht überschattete eine ansonsten ordentliche Quartalsbilanz. Peripherieanleihen der Eurozone stehen seit einigen Wochen leicht unter Druck. Bei italienische Staatsanleihen liegt der Spread zu den deutschen 10y Pendants derzeit bei 107 Basispunkten, das ist der höchste Stand seit einem Monat. Dahinter stehen Befürchtungen, die EZB könnte wegen der konjunkturellen Aufhellung in der Eurozone bald dazu übergehen, ihre Bondkäufe zu reduzieren. Die deutsche Regierung erwartet ein BIP Wachstum von 3,5% in 2021 und von 3,6% im nächsten Jahr. Das ifo Institut hatte vor einem Monat 3,7% bzw. 3,2% prognostiziert.
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