Tesla (NASDAQ:TSLA) Chef Elon Musk erteilt sich selbst die Lizenz zum Gelddrucken – indem er eine Lithiumfabrik in Texas errichten lässt. Diese soll bereits ab Ende 2024 raffiniertes Lithium an die Batteriefabrik des Autoherstellers liefern. Musk sichert seinem Unternehmen damit einen strategischen Wettbewerbsvorteil in einem kurz- und langfristig überhitzten Markt.
Lithium sei eine Lizenz zum Geld drucken – dies hatte Tesla CEO Elon Musk schon vor längerer Zeit geäußert. Diese höchstselbst erkannte Chance will der US Milliardär offenbar beim Schopfe ergreifen und plant nun den Aufbau einer Lithium Raffinerie in Texas. Diese soll Tesla mit dem Schlüsselrohstoff für Elektroauto Akkus versorgen und damit Lieferkettenrisiken beseitigen.
Verschiedene Medien berichten über einen durch Tesla am 22. August im US-Bundesstaat Texas eingereichten Antrag. Demnach soll die Lithium Raffinerie „Rohmaterial in einen für die Batterieproduktion verwendbaren Zustand verarbeiten“.
Der Baubeginn ist für das vierte Quartal geplant, der Produktionsstart für Ende 2024. Texas bietet Standortvorteile wie Erleichterungen bei den Grundsteuern und gilt auch mit Blick auf die Lohnkosten als relativ günstig. Der Standort der Fabrik soll sich an der Golfküste befinden. Von dort aus soll das raffinierte Lithium auf Schiene und Straße an Teslas Batteriefabriken im ganzen Land geliefert werden.
Deutsche Autohersteller setzen auf Beteiligungen und Joint Ventures
Für Tesla könnte der relativ zügige Aufbau einer Lithiumfabrik zum strategischen Wettbewerbsvorteil werden. Derzeit buhlen Autohersteller weltweit um den Zugang zum kritischen Rohstoff Lithium. Zuletzt hatten Volkswagen (ETR:VOWG) und Mercedes-Benz (ETR:MBGn) Absichtserklärungen in Kanada unterzeichnet.
Mercedes etwa hat eine Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen Rock Tech Lithium (WKN: A1XF0V, ISIN: CA77273P2017) bekanntgegeben, die ab 2026 bis zu 10.000 t Lithiumhydroxid garantieren soll. Darüber hinaus ist Mercedes weltweit an acht Anlagen beteiligt. VW plant die Errichtung von Anlagen in Europa und Nordamerika.
Inflation Reduction Act begünstigt heimische Lieferketten
Die Entscheidung von Elon Musk für den Standort Texas dürfte auch auf das kürzlich vom US Kongress verabschiedete in Inflation Reduction Act zurückzuführen sein. Das Gesetz sieht etwa Subventionen in Form von Steuererleichterungen für Elektroautos vor – aber nur, wenn kritische Rohstoffe entweder aus den USA oder Ländern stammen, mit denen ein Handelsabkommen besteht.
Doch nicht nur das neue Gesetz begünstigt abgesicherte Lieferketten. Auch der Krieg in der Ukraine und die wachsende Konkurrenzsituation zwischen den USA und China sprechen für ein politisches Umdenken in Richtung verlässlicher Lieferketten.
Lithium bleibt kurz- und langfristig knapp
Lithium bleibt kurz- und mittelfristig knapp. Am Spotmarkt kostet 1 t Lithiumhydroxid derzeit rund 77.000 USD. Von kleinen Schwankungen abgesehen scheint dieser Preis beinahe wie festgenagelt. Langfristig scheint der Nachfrageüberhang noch größer zu werden. Dies liegt zu nicht unerheblichen Teilen an der in vielen Ländern geplanten Elektrifizierung des Straßenverkehrs.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hatte im Juli eine Studie veröffentlicht, der zufolge eine Deckung der Nachfrage 2030 weltweit gesehen unwahrscheinlich erscheint. Selbst wenn alle geplanten und im Bau befindlichen Lithiumprojekte pünktlich in die Produktion gingen und das Nachfragewachstum lediglich mittelhoch ausfalle, werde die Welt zu Beginn des nächsten Jahrzehnts nicht genug Lithium haben, erklärte damals Michael Schmidt von der BGR gegenüber dem „Handelsblatt“.
Vom Lithiumboom profitieren deshalb alle Unternehmen, die derzeit neue Vorkommen erschließen und in absehbarer Zeit an den Markt bringen. Dazu gehört etwa das kanadische Explorationsunternehmen Foremost Lithium Resource & Technology Ltd (CSE:FAT). (CSE: FAT, FSE: F0R0, ISIN: CA3455101012).
Foremost Lithium ist ausschließlich rund um Lithium aktiv und mit der Erschließung von sechs Lithium-Hartgesteinprojekten im kanadischen Manitoba beschäftigt. Vorläufige, frühere Schätzungen lassen auf ein Vorkommen in der Größenordnung von mehreren Millionen Tonnen Lithiumoxid (Li2O) schließen. Das Unternehmen will den Rohstoff gewinnen und anschließend zu Produkten in Batteriequalität weiterverarbeiten.