Gleich mehreren Untersuchungen zufolge wird die Nachfrage aus der Automobilbranche, der Industrie und von Seiten der Investoren dafür sorgen, dass der Platinmarkt 2023 das größte Defizit seit Jahren ausbilden wird.
Sowohl Platin als auch das verwandte Metall Palladium werden vor allem in Automobilkatalysatoren eingesetzt, um schädliche Emissionen zu reduzieren. Nachdem die steigende Nachfrage und das nicht ausreichende Angebot den Palladiumpreis in den letzten Jahren haben steigen lassen, führten den Berichten zufolge eine schwächere Nachfrage sowie ein höheres Angebot dazu, dass der Platinpreis auf niedrigerem Niveau verweilte.
Jetzt aber, heißt es, beginnen die Automobilhersteller von Palladium auf Platin zu wechseln, um die Kosten zu senken, steigt die Produktion von platinintensiven schweren Nutzfahrzeugen und gewinnen abgasfreie Elektromobile immer mehr Marktanteil im Markt für leichtere Fahrzeuge, bei denen Palladium vor allem zum Einsatz kommt. Darüber hinaus wird Platin auch in der Industrie und der Schmuckbranche nachgefragt, während die Palladiumnachfrage fast ausschließlich aus dem Automobilsektor kommt.
Während so der Palladiumpreis seit ungefähr September 2022 deutlich nachgegeben hat, ging es für Platin im gleichen Zeitraum stark bergauf.
Der Platinmarkt, der ein Volumen von rund 8 Mio. Unzen pro Jahr hat, sollte nach Ansicht des Spezialwerkstoffherstellers Johnson Matthey (LON:JMAT) 2023 ein Defizit von 128.000 Unzen aufweisen. Das wäre das erste Angebotsdefizit seit 2020 und ein gewaltiger Umschwung im Vergleich zum Angebotsüberschuss des vergangenen Jahres, der bei 740.000 Unzen lag.
Laut dem World Platinum Investment Council dürfte das Defizit sogar bei 983.000 Unzen liegen, während die Experten von Metals Focus von 953.000 Unzen ausgehen, wobei Metals Focus eine etwas andere Berechnungsmethode ansetzt.
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