Als Mineninvestor Eric Sprott oder besser gesagt seine Investment-Firma Sprott Asset Management im April ankündigte die börsennotierte Uranium Participation Corp. (UPC) zu übernehmen und in den Sprott Physical Uranium Trust (TSX:U_u) (A3CU5R) umzuwandeln, war vielen Uranbullen schnell klar was dieser Deal für Auswirkungen haben könnte. Sprotts Uran-Fonds sammelt bei Investoren in großem Stil Gelder ein, um diese direkt in physisches Uran zu investieren.
Zum Zeitpunkt der Übernahme hatte UPC etwas mehr als 16 Millionen Pfund physisches Uran im Wert von etwa 600 Mio. US-Dollar in seinen Beständen. Heute sind es bereits knapp 25 Millionen Pfund, Tendenz weiter steigend. Sprott ist ein ernstzunehmender Player im Rohstoffbereich. Sein Einstieg in den lange darnieder liegenden Uransektor ist ein echter Game-Changer.
Besagter UPC-Deal wurde im Juli abgeschlossen, und schon im August sammelte Sprott die ersten 300 Mio. Dollar Bargeld ein, um alles verfügbare Uran aufzukaufen. In der Folge kletterte der Uranpreis in kurzer Zeit von 30 Dollar auf rund 40 Dollar, inzwischen sind schon fast 45 Dollar erreicht. Kürzlich wurde Sprott´s Kapitalrunde sogar auf 1,3 Mrd. Dollar kräftig aufgestockt!
Da Sprott erst am Anfang seines Vorhabens steht, dürfte dies der Beginn eines neuen Uran-Superzyklus sein, der in den kommenden Jahren durchaus dreistellige Uranpreise mit sich bringen kann.
Solche Preisziele sind keine Utopie, ganz im Gegenteil: Wenn wir uns die historische Preisspanne von Uran ansehen, stellen wir fest, dass Uran mit einst 30 Dollar pro Pfund rund 80 Prozent unter dem Allzeithoch von 140 Dollar pro Pfund aus dem Jahre 2007 lag.
Die Rechnung ist nun ganz einfach: Jährlich wirft der Primärbergbau etwa 125 Millionen Pfund Uran ab. Hinzu kommen 25 Millionen Pfund aus Sekundärquellen. Jedoch verbraucht unsere energiehungrige Welt etwa 180 Millionen Pfund Uran pro Jahr; bleibt ein jährliches Defizit von rund 30 Millionen Pfund! Und nun betritt auch noch Sprott´s Physical Uranium Trust die Bühne und saugt das ohnehin knappe Material für Investment- und Spekulationszwecke vom Markt. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen was das für den Uranpreis bedeuten könnte.
Es ist somit mehr als verständlich dass aktuell Uran-Aktien fast durch die Bank explodieren, schließlich eröffnen deutlich höhere Uranpreise wieder glänzende Geschäftsaussichten, wenn denn die Produktion in 2 bis 3 Jahren wieder frühere Niveaus erreicht. Die meisten Produzenten haben ihre Minen stillgelegt oder die Produktionskapazität reduziert, um in der Krise Kosten zu sparen.
Um eine bestehende Mine wieder in Betrieb zu nehmen braucht es aber mindestens ein Jahr, meist deutlich länger. Zugleich wächst die Zahl der neuen Reaktoren in Produktion, wobei die bestehenden Urankäufer, also die Versorgungsunternehmen,
schon heute nur noch auf knappen Uranbeständen sitzen, sich aber über Jahre an niedrige Uran-Preise gewöhnt haben.
Dieser explosive Mix ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Basis eines neuen Uran-Bullenmarktes, der noch mindestens 3 bis 4 Jahre vor sich haben dürfte. Aktuell sind bekannte Uranwerte wie Cameco (NYSE:CCJ) (WKN: 882017) oder auch Kazatomprom (WKN: A2N9D5) stark unterrepräsentiert in den Anlegerdepots. Das ändert sich mit steigenden Preisen gerade.
Doch auch viele kleineren Werte werden von der neu entfachen Uran-Euphorie erfasst: So hat sich die noch aus dem letzten Uran-Boom bekannte Paladin Energy (WKN: 890889) allein seit Anfang September fast verdoppelt. Ganz ähnlich sehen auch die Charts von kanadischen Playern wie Fission Uranium (TSX:FCU) (WKN: A1T87E), Denison Mines (NYSE:DNN) (WKN: A0LFYS) und EnCore Energy (TSXV:EU) (WKN: A12AE0) aus, um nur einige Beispiele zu nennen.
Sicherlich sehen wir aktuell viele Übertreibungen, die korrigiert werden müssen. Doch Sprotts Uran-Fonds bewegt den Markt nachhaltig und ist ein echter Game-Changer. Dazu müssen Sie außerdem wissen, dass der Börsenwert ALLER existierenden Uranproduzenten, -entwickler und -explorer keine 40 Mrd. Dollar ausmacht! Kein Wunder, schließlich lag der Uran-Sektor bis vor wenigen Monaten noch völlig am Boden.
Halten wir also fest: Der Uran-Markt ist sehr klein, bereits im Defizit und die Uran-Produktion kann auf absehbare Zeit nicht erweitert werden. Ergo steigen die Preise, und zwar dramatisch.