Im Jahr 2024 konnte sich SAP (ETR:SAPG) über ein herausragendes Geschäftsjahr freuen. Unter der Führung von CEO Christian Klein hat sich der Softwaregigant zum unangefochten größten deutschen Unternehmen entwickelt – mittlerweile sogar doppelt so wertvoll wie alle führenden Automobilhersteller zusammengenommen. Doch dieses beeindruckende Wachstum birgt auch Herausforderungen: SAP wird für den deutschen Leitindex DAX allmählich zu groß.
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Erfolgreicher Wandel unter Christian Klein
Christian Klein hat SAP in den vergangenen Jahren radikal transformiert. Während das Unternehmen vor viereinhalb Jahren, im Oktober 2020, noch mit der Ablehnung seiner mittelfristigen Zielvorgaben zu kämpfen hatte – was zu einem Kurssturz und einem Sanierungsimage führte –, hat sich die Strategie seither komplett gewandelt.
Klein setzte darauf, SAP vom traditionellen Software-Anbieter für Geschäftsprozesse zu einem führenden Cloud-Dienstleister und Pionier im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) auszubauen. Diese Neuausrichtung hat den Aktienkurs regelrecht beflügelt: Allein im vergangenen Jahr legten die SAP-Papiere um rund 75 % zu, und seit Jahresbeginn 2025 sind sie bereits um über 10 % gestiegen. Das Handelsblatt kürte Christian Klein kürzlich sogar zum „Manager des Jahres 2024“.
Ein IT-Gigant mit globaler Strahlkraft
Der Börsenwert von SAP, mit Sitz in Walldorf, erreicht heute rund 300 Milliarden Euro – damit ist der Konzern das teuerste an der Börse notierte deutsche Unternehmen. Zum Vergleich: SAP ist doppelt so viel wert wie die vier führenden Automobilhersteller Mercedes-Benz (ETR:MBGn), BMW (ETR:BMWG), Porsche (ETR:P911_p) und Volkswagen (ETR:VOWG) zusammen. Auch Siemens (ETR:SIEGn) und die Deutsche Telekom (ETR:DTEGn), die an zweiter bzw. dritter Stelle im DAX stehen, erreichen gemeinsam nur annähernd den Wert von SAP.
Dominik Asam, SAP-Finanzvorstand, betont, dass diese Entwicklung nicht nur den unternehmerischen Erfolg widerspiegelt, sondern auch den tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandel, den die IT-Branche in den letzten Jahrzehnten durchlaufen hat. Während in den 1980er-Jahren IBM (NYSE:IBM) das einzige Unternehmen in den Top Ten der wertvollsten Börsenkonzerne darstellte, zählen heute acht Unternehmen – darunter auch Tesla (NASDAQ:TSLA), das im Grunde ein IT-Konzern ist – zu den Marktführern.
Wachstumsschub durch KI und strategische Investitionen
Die Erfolgsgeschichte von SAP wurde zusätzlich durch umfangreiche Investitionen in den Bereich der künstlichen Intelligenz beflügelt. So profitierte der Aktienkurs auch von jüngsten Ankündigungen, wie etwa den Investitionsplänen US-Präsident Donald Trumps, 500 Milliarden Dollar in den Ausbau von Rechenzentren für KI zu investieren. SAP setzt selbst verstärkt auf generative KI in seinen Geschäftsbereichen – ein Trend, von dem das Unternehmen in Zukunft weiter profitieren dürfte, ähnlich wie der amerikanische Konkurrent Oracle (NYSE:ORCL).
Das DAX-Dilemma: Wenn Größe zum Risiko wird
Doch der Erfolg bringt auch Herausforderungen mit sich: SAPs rasantes Wachstum hat das Unternehmen zu einem dominierenden Faktor im DAX gemacht. Im vergangenen Jahr trug SAP maßgeblich dazu bei, dass der Leitindex erstmals in seiner 36-jährigen Geschichte die Marke von 20.000 Punkten – und kurz darauf 21.000 Punkten – überschritt.
Dabei sorgt eine regulatorische Kappungsgrenze im DAX dafür, dass einzelne Titel nicht mehr als einen bestimmten Anteil (zunächst 10 %, später auf 15 % erhöht) am Index ausmachen dürfen. Ohne diese Begrenzung würden Klumpenrisiken für Anleger entstehen, und viele Fonds dürfen ein einzelnes Unternehmen aus Risikogründen nur mit maximal 10 % gewichten. Derzeit erreicht SAP sogar ein Gewicht von rund 16 %, was für Fondsgesellschaften problematisch sein kann.
Auch internationale Börsen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: So wird beispielsweise im niederländischen Index ASML (AS:ASML) trotz eines 20-prozentigen Gewichts auf 15 % gekappt, und auch im Schweizer Leitindex SMI führen hohe Gewichte von Unternehmen wie Nestlé, Roche (SIX:RO) und Novartis (SIX:NOVN) zu vergleichbaren Problematiken. Dominik Asam weist jedoch darauf hin, dass für die Bewertung eines Unternehmens neben der Kappungsgrenze noch weitere Kriterien eine Rolle spielen – weshalb ein Wechsel von SAP von der Frankfurter Börse in absehbarer Zeit nicht unmittelbar geplant ist.
Ausblick: Starkes Wachstum trotz möglicher Herausforderungen
Für das kommende Jahr erwartet CEO Christian Klein einen währungsbereinigten Erlösanstieg im Cloud- und Software-Geschäft von 11 bis 13 % sowie ein kräftiges zweistelliges Wachstum des Betriebsergebnisses – getrieben durch den anhaltenden Trend zu KI. Bereits heute nutzen rund 34.000 der 400.000 SAP-Kunden KI-Anwendungen, und dieser Trend dürfte sich weiter verstärken.
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