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USA, ein Kostenfaktor für die Welt - Brexit Chaos ohne Ende

Veröffentlicht am 06.09.2019, 10:20
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
EUR/JPY
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EUR/CHF
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1040 (07:17 Uhr), nachdem der

Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1017 im europäischen Geschäft

markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106.96. In der Folge

notiert EUR-JPY bei118.10. EUR-CHF oszilliert bei 1.0895

Das Bewusstsein, welchen Schaden die Trump-Regierung der Welt beschert, nimmt

zu. Mit diesem Bewusstsein ergibt sich in Ansätzen eine Homogenisierung eines

möglichen Widerstands gegen diese US-Politik. Öffentliches Bewusstsein ist die

Grundlage für faktisches Handeln.

Die Veränderung kann man, wenn man guten Willens ist, in Äußerungen der

Kanzlerin Merkel erkennen, die auf ihrem China-Besuch der Hoffnung Ausdruck

verlieh, dass der Handelskrieg der USA mit China bald beendet sein möge. Weniger

zart sind die Äußerungen der Federal Reserve. Dort wird der Schaden auf 850 Mrd.

USD beziffert, den die USA global durch Nichtachtung internationaler

Vertragswerke ausgelöst haben. In das gleiche Horn stößt Paris. Dort beziffert man

den Schaden, den die USA bisher ausgelöst haben auf 0,5% des globalen BIP.

Diese Berechnungen stellen jedoch nur einen Kostenfaktor der US-Politik durch die

US-Handelspolitik für die Weltwirtschaft dar. Wie hoch sind die Kosten an

Wachstumseinbußen und Humankapital durch nicht völkerrechtskonforme und

damit illegale US-Geopolitik in den letzten 20 Jahren? Die US-Politik ist im neuen

Jahrhundert der größte Kostenfaktor für die Weltwirtschaft und den Weltfrieden.

Die in zarten Ansätzen erkennbare Abkehr von der politischen Korrektheit, die

darin bestand, bisher sportlich im Westen bei diesen Themen wegzuschauen und

abzutauchen, muss schlussendlich in einer Solidarisierung des Rests der Welt

münden, dieser US-Politik zu widerstehen. Ansonsten stünde mehr als

wirtschaftlicher Schaden in das Haus der Welt. Nicht ohne Grund heißt es: Wehret

den Anfängen (die übrigens schon zu weit gediehen sind)!

Brexit-Chaos ohne Ende!

Boris Johnsons Vollmundigkeit in der Verbalakrobatik losgelöst von Wahrheit und

Realität wurde gestern einmal mehr unter Beweis gestellt.

Er sprach von ernsten und Ziel führenden Verhandlungen mit der EU, die durch das

britische Parlament unterminiert würden.

Die EU ließ verlautbaren, dass das Regierungsteam um Boris Johnson bisher keine

Alternativen für den Backstop geliefert hätte.

Heiße verbale Luft des Boris Johnson ist nicht unterminierbar, auch nicht durch das

britische Parlament!

Nicht heiße Luft, sondern Fakten lieferte gestern die CBI (vergleichbar zum BDI). Nicht

nur Trump, sondern auch die Brexiters legen die Axt an das Kernthema der Ökonomie

an. Dabei reden wir über den Kapitalstock, der durch Abschreibungen schmilzt und

durch Ersatzinvestitionen (Erhalt) oder Neuinvestitionen (mögliches Wachstum)

erhalten oder forciert wird. Der Kapitalstock ist als Basis für wirtschaftliche Stabilität

gleichzeitig Grundlage für die gesellschaftspolitische Stabilität.

Gemäß der CBI bremst die Aussicht auf einen Brexit ohne Vertrag Investitionen

britischer Unternehmen. Man wappne sich mit Vorsichtsmaßnahmen für einen

ungeregelten EU-Austritt.

O-Ton des CBI: eine Vereinbarung getroffen ist, werden die Unternehmen weiter

Milliarden Pfund aus Investitionen in die Produktion abziehen und stattdessen in -

-Vorbereitungen (konsumtiv!) stecken und internationale Investoren werden

weiterhin infrage stellen, ob Großbritannien ein stabiler, offener Ort ist, um Geschäfte

zu machen."

So ist es! Wer die Axt als verantwortlicher Politiker in den Kapitalstock der Wirtschaft

schlägt, führt auch die Axt gegen gesellschaftspolitische Stabilität.

Was für Boris Johnson gilt, gilt auch für einen müden Jacob Rees-Mogg.

Es gilt nicht für den Bruder Boris Johnsons.

Im Streit über den Brexit-Kurs im UK ist der Bruder von Boris Johnson als

Staatssekretär zurückgetreten. Er werde auch sein Mandat als Abgeordneter

niederlegen, erklärte Jo Johnson gestern. Er verwies auf einen persönlichen Konflikt

zwischen Familie und Staat.

O-Ton: den vergangenen Wochen war ich hin und her gerissen zwischen

Familienloyalität und nationalem Interesse - es ist eine unlösbare Spannung und Zeit

für andere, meine Rolle als Abgeordneter und Minister zu übernehmen.

Jo Johnson ist ein Gegner eines ungeregelten Brexit. Er befürwortet ein zweites

Referendum über den britischen EU-Austritt.

Es ist erfrischend, dass es Briten gibt, die sich von dem Einfluss populistischer Stimmen

nicht in den Bann ziehen lassen und den Begriff Verantwortung leben.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Deutschland Schatten, Athen aufhellend!

Deutschland: Auftragseingänge perJuli -2,7% (Prognose -1,5%) nach +2,7%.

Industrieproduktion perJuli -0,6% (Prognose +0,3%) nach -1,1%.

Griechenland: Die Arbeitslosenquote sank per Juni auf 17,0% und markierte

den tiefsten Wert seit 2011.

USA: Widersprüchliche Datenreihen!

Laut Challenger Report waren per August 53.480 Jobs nach zuvor 38.845 Jobs von

größeren Entlassungen betroffen (Vorjahr 38.472)

Gemäß ADP wurden per August in der US-Privatwirtschaft 195.000 neue Jobs

geschaffen (Prognose 149.000). Der Vormonatswert wurde von 156.000 auf 142.000

revidiert.

Der von Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sank

per August von zuvor 53,0 auf 50,7 Punkte (vorläufiger Wert 50,9) und markierte den

niedrigsten Wert seit März 2016.

Dagegen stieg der ISM-Dienstleistungsindex vollständig unerwartet per August von

53,7 auf 56,4 Zähler (Prognose 54,0). Sowohl Tendenz als auch Amplitude stehen im

diametralen Widerspruch zu dem Pendant von Markit!

Der Auftragseingang der US Industrie nahm per Juli um 1,4% (Prognose 1,0%) nach

zuvor 0,5% (revidiert von 0,6%) zu.

Russland:

Die Devisenreserven stiegen per Berichtswoche 30. August von zuvor 527,7 auf 530,5

Mrd. USD.

Die russischen Verbraucherpreise legten per Berichtsmonat August um 4,3% nach

4,6% zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro

favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 80 negiert den positiven

Bias des USD.

Viel Erfolg!

'Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf die untenstehende PDF‘

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