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USA: "IRA für Seltene Erden" wird durch Handelsministerium empfohlen

Veröffentlicht am 29.09.2023, 09:19

Das US-Handelsministerium spricht sich in einem Bericht für eine Produktionssteuergutschrift für in den USA hergestellte Seltenerdmagnete aus. Ein entsprechender Gesetzentwurf – der Rare Earth Magnet Manufacturing Production Tax Credit Act bzw. H.R. 5033– wurde bereits im Frühjahr zum wiederholen Male durch den kalifornischen Abgeordneten Eric Swalwell (Demokraten) und seinen Amtskollegen aus Pennsylvania, Guy Reschenthaler (Republikaner) in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht.

Im Bericht des Handelsministeriums findet sich eine Feststellung gemäß Abschnitt 232 des Trade Expansion Act. Damit wird die Einfuhr von Neodym-Eisen-Bor-Permanentmagneten (NdFeB) aus Seltenen Erden als Gefahr für die nationale Sicherheit eingestuft. Empfohlen wird entsprechend eine Steigerung der Produktion von Seltene Erden-Permanentmagneten.

Neodym-Eisen-Bor-Permanentmagnete: China dominiert den Markt

NdFeB-Magnete werden in der Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Elektronik, Windkraftanlagen, Elektrofahrzeugen und weiteren Bereichen eingesetzt. Die Herstellung gilt als kompliziert. Derzeit sind die USA – wie auch viele andere westliche Länder – vollständig von China abhängig.

Das Center for European Policy Studies schätzt, dass 70 % des Abbaus von Seltenerdkonzentraten auf China entfallen – und zugleich 91 % der Raffinierungs- und Legierungsphase sowie 94 % der weltweiten Permanentmagnetproduktion.

Verschiedene US-Unternehmen arbeiten jedoch am Aufbau einer Produktionskette. Rohstoffe gibt es genug: Mit der Mountain Pass Mine liegt an der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada eine der größten Lagerstätten weltweit. Unweit davon befindet sich offenbar ein riesiges weiteres Vorkommen vulkanischen Ursprungs.

Sowohl der demokratisch dominieret Senat als auch das republikanisch geführte Repräsentantenhaus müssten vor einer Unterzeichnung durch US-Präsident Joe Biden noch zustimmen. Erstmals war der Gesetzentwurf im August 2021 eingebracht worden. Es kam jedoch nicht zu einer Abstimmung.

Bis zu 30 USD pro Kilo Seltenerdmagnet

Der Gesetzentwurf sieht eine Produktionssteuergutschrift von 20 USD pro Kilogramm Seltenerdmagnet vor, sofern die Produktion in den USA stattfindet. 30 USD soll es geben, wenn zusätzlich auch alle Seltenerdbestandteile der Magneten in den USA gewonnen oder recycelt werden.

Die beiden Initiatoren machen sich nun Hoffnung auf eine baldige Umsetzung des Gesetzes. "Die Entschlossenheit des Handelsministeriums macht deutlich, dass die vollständige Abhängigkeit der Vereinigten Staaten von den Importen von Seltenerdmagneten eine Bedrohung für unsere nationale Sicherheit darstellt", kommentierte Swalwell. Wollten die USA bei Verteidigung und erneuerbaren Energien führend sein, könne eine kontrollierende Position Chinas nicht hingenommen werden. Der Rare Earth Magnet Manufacturing Production Act könne der US- Seltenerdmagnetindustrie "beim Wiederaufleben" helfen.

Guy Reschenthaler, der auch Co-Vorsitzender des Congressional Critical Minerals Caucus ist, begrüßte ebenfalls die Empfehlung des Ministeriums. Das Gesetz fördere die inländische Produktion von Seltenerdelementen und die Herstellung von Seltenerdmagneten und verringere die Abhängigkeit der USA von der Kommunistischen Partei Chinas. Der Congressional Critical Minerals Caucus wurde 2020 durch die beiden Abgeordneten ins Leben gerufen und soll bei der Entwicklung technischen Fachwissens und dem Aufbau von Produktionskapazitäten helfen.

Ergänzung des Inflation Reduction Acts (IRA)

Der Rare Earth Magnet Manufacturing Production Tax Credit Act könnte den Inflation Reduction Act (IRA) ergänzen. Die Förderung des IRA schließt Seltene Erden zwar nicht aus, zielt aber ein Stück weit daran vorbei. So gibt es etwa Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge, wenn deren Batteriekomponenten in den USA oder einem Land mit Freihandelsabkommen gefertigt werden. Seltene Erden sind wichtige Komponenten von Elektrofahrzeugmotoren, werden jedoch normalerweise nicht in Batterien verwendet.

Wer in den USA Neodym, Dysprosium und Praseodym herstellt, kann über den IRA jedoch bis zu 10 % der Produktionskosten als Steuergutschrift erhalten. Eine zusätzliche Produktionssteuergutschrift für Seltenerdmagnete dürfte die Bestrebungen zum Wiederaufbau der heimischen Produktion stützen.

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