Würden die in diesen Tagen veröffentlichten Ergebnisse der größten US-Technologiekonzerne nicht als Stabilisator für den Gesamtmarkt wirken, könnten wir heute sicherlich vom Beginn einer stärkeren Korrektur auch am deutschen Aktienmarkt sprechen. Denn die Sorgen um den Bankensektor in den USA reißen nicht ab und wir erinnern uns an die Turbulenzen Mitte März, als nur noch die Federal Reserve mit Stützungsmaßnahmen und eine Notübernahme der Schweizer Credit Suisse (SIX:CSGN) das Schlimmste an der Börse verhindern konnten. Bei der taumelnden First Republic Bank (NYSE:FRC) sieht nun alles danach aus, als müsse sich das Institut selbst um eine Rettung in letzter Minute bemühen, denn von staatlicher Seite sei laut Medienberichten keine Hilfe zu erwarten.
Wir stellen den Marktkommentar von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, vor.
Da ist die aktuelle Handelsspanne des DAX von gut einhundert Punkten in den letzten Handelstage schon als Erfolg zu werten. Dennoch will in der aktuellen Situation und bei den immer noch hohen Aktienkursen keiner so wirklich zugreifen. Positionen auflösen scheint für viele Anleger aber auch keine Option zu sein. Für den Moment bleibt es damit beim Patt zwischen Bullen und Bären.
Gute Nachrichten gibt es von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn). Im Kontext mit der Pleite der ersten US-Banken und dem Beben in der Schweiz spekulierten einige Anleger noch über eine eventuelle Pleite des Geldhauses. Nun legt die Bank Zahlen vor, die diese Wunschvorstellung von Leerverkäufern endgültig vom Parkett fegen. Unter dem Strich steht im ersten Quartal ein Plus von neun Prozent. Positiv ist hervorzuheben, dass die Gewinne nicht aus dem spekulativen Investmentbanking stammen, sondern aus dem klassischen Bankgeschäft. Dies gepaart mit einem fortgesetzten Sparkurs der Deutschen Bank sollte ein solides Fundament auch für die kommenden Monate sein.
Deutlich aufwärts ging es gestern nachbörslich mit der Aktie des Facebook-Mutterkonzerns Meta (NASDAQ:META). Steigende Umsätze und der generelle Hype um die künstliche Intelligenz sorgen für einen Kurssprung von elf Prozent auf ein neues Jahreshoch. Das der Gewinn im Vergleich zum Vorquartal wegen hoher Investitionen gefallen ist, beunruhigt nicht weiter. Damit konnten drei der vier großen Big-Techs in den USA mit ihren Bilanzen mehr als überzeugen, heute folgt dann noch der Onlinehändler Amazon (NASDAQ:AMZN).