In den letzten Monaten schwankte das Interesse an US-Aktien, doch am ersten Handelstag nach Trumps Wahlsieg gab es an mehreren Fronten einen neuen Auftrieb bei den bullischen Signalen. Eine breite Palette von ETFs zeigt bis zum Börsenschluss am Mittwoch (6. November) eine beachtliche Dynamik. Ein klarer Ausreißer dabei: Anleihen, die momentan wieder ein wenig ins Hintertreffen geraten.
Gestern erreichte ein wichtiger Indikator für die globale Vermögensallokation einen neuen Rekordstand. Nach einer Durststrecke im August und September zeigt das Verhältnis zwischen einer aggressiven Kombination globaler Vermögenswerte (AOA) und einem konservativeren Pendant (AOK) einen Höchststand – ein Zeichen, das vor allem den US-Aktien zugeschrieben wird. Ein möglicher Dämpfer: Die Aktienmärkte außerhalb der USA hielten sich bei der gestrigen Rallye auffällig zurück.
Die Bereitschaft, in US-Aktien zu investieren, ist dennoch deutlich gestiegen, wie das Verhältnis zwischen einem breiten Aktien-ETF (SPY) und einem Portfolio mit geringer Volatilität (USMV) zeigt. Dennoch liegt dieser Indikator noch unter seinem Höchststand vom Juli, was die Frage aufwirft, ob die optimistische Stimmung nachhaltig ist.
Ein Blick auf den Halbleiter-ETF (SMH) im Vergleich zum breiten US-Aktienmarkt (SPY) mahnt derweil zur Vorsicht: Der Halbleitersektor bewegt sich in einer Handelsspanne und zeigt wenig Euphorie. Halbleiteraktien gelten oft als Gradmesser für die Konjunktur, und ihr zurückhaltendes Verhalten wirft die Frage auf, ob die bullische Stimmung am Aktienmarkt stabil bleiben kann.
Auf der anderen Seite zeigte sich am Mittwoch ein deutliches Signal für höhere Risikobereitschaft: Das Verhältnis von defensiven Versorgeraktien (XLU) zum breiten Aktienmarkt (SPY) ist stark gefallen, was darauf hindeutet, dass Anleger eher auf risikoreichere Aktien setzen als auf defensive Werte.
Der Anleihemarkt hingegen bleibt unter Druck. Das Verhältnis von mittel- bis langfristigen Treasuries (IEF) zu kürzeren Laufzeiten (SHY) fiel deutlich und erreichte ein Fünfmonatstief. Seit September verschiebt sich die Stimmung zugunsten von kürzeren Laufzeiten, was sich am Mittwoch noch einmal beschleunigte.
Auch das einfache Verhältnis von US-Aktien (SPY) zu US-Anleihen (BND) spricht eine klare Sprache: Aktien werden weiterhin deutlich gegenüber Anleihen bevorzugt. Gestern erreichte dieser repräsentative ETF ein neues Rekordhoch und unterstreicht die Botschaft: Der Markt setzt eindeutig auf Aktien – und das stärker als je zuvor.