Der Anstieg im USD/JPY-Wechselkurs legt derzeit eine Pause ein. Aus Sicht der Elliott-Wellen könnte diese Pause die Welle 4 eines 5-gliedrigen Aufwärtsimpulses ausbilden. Entsprechend wäre das obere Ende des Rechtecks im Rahmen der Welle 5 erreichbar.
Unsere Kursprojektion der Rechtecke bis auf 128 USD/JPY ist also weiterhin realistisch. Das Elliott-Wellen-Szenario ist solange intakt, wie das Hoch der Welle 1 nicht unterschritten wird.
Die fundamental nach wie vor sehr vielversprechende Situation lässt hier noch höhere Gewinne erwarten und passt zur Charttechnik bzw. Elliott-Wellen-Analyse:
Japans BIP ist im dritten Quartal um -1,6% auf Quartalsvergleichsbasis gesunken, was eine Riesenenttäuschung darstellte, da die Marktprognose bei +2,2% lag. Dieser Rückgang folgt auf den Absturz um -7,1% im zweiten Quartal, der sich infolge der Erhöhung der Konsumsteuer ergab, und er hat Konsequenzen: Am Dienstag erklärte Premierminister Shinzo Abe, dass er die nächste Erhöhung der Konsumsteuer (ursprünglich für Oktober 2015 geplant) verschieben werde. Zudem kündigte er vorgezogene Wahlen als eine Art Referendum über diese Steuer an, die wahrscheinlich Mitte Dezember stattfinden werden.
All dies dürfte den JPY wohl auch weiterhin unter Verkaufsdruck halten. Denn es bedeutet, dass die Wirtschaftszone geringere Einsparungen vornehmen wird und sich folglich ein geringerer Haushaltsüberschuss ergeben wird.
Unser Trade befindet sich weiterhin in komfortabler Entfernung zu unserem Gewinnsicherungs-StopLoss. Wir lassen den Trade weiter laufen und werden den Stopp nachziehen, sobald sich ein neues, höheres Tief ausgebildet hat.
Die japanische Zentralbank hatte zuletzt zusätzliche Konjunkturanreize angekündigt, weil ihr Inflationsziel von 2% kaum noch erreichbar erschien. Die Kernrate lag zuletzt nur bei 1%. Künftig wird die Notenbank für umgerechnet rund 580 Milliarden Euro im Jahr Staatsanleihen, aber auch Aktien-ETFs und Immobilienfonds kaufen. Konkret teilte die Notenbank mit, die Ausweitung der Geldbasis von jährlich 60 bis 70 Bio. JPY auf 80 Bio. JPY zu erhöhen. Dazu wird sie den Ankauf von Staatsanleihen - ihr wichtigstes Werkzeug, um die Inflation anzutreiben - um 30 Bio. JPY (auf 80 Bi. JPY) ausweiten und das Laufzeitenspektrum der Papiere auf bis zu zehn Jahre verlängern.
Damit weitet sie ihre Bilanzsumme noch einmal um bis zu ein Drittel stärker aus, als sie das schon jetzt jährlich tut. Zum ersten Mal seit mehr als anderthalb Jahren erhöhte die Notenbank ihre Wertpapierkäufe. Da die US-Notenbank Fed die Anleihekäufe wie von uns erwartet vollständig eingestellt, die japanische Notenbank aber kurz darauf noch einmal das Gaspedal fester durchgetreten hat, spricht die Gesamtsituation für weiter anziehende USD/JPY-Notierungen. Die Bank von Japan will solange wie nötig mit den quantitativen und qualitativen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen weitermachen, bis das Preisstabilitätsziel von 2 Prozent erreicht wurde.)
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 30.11.2014)