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US-Dollar: Starke Daten, Stimulus-Sorgen und Risikoaversion treiben den Greenback an

Veröffentlicht am 24.01.2021, 23:36
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Der US-Dollar legte am Freitag gegenüber allen Leitwährungen zu, die Aktienkurse rutschten dagegen von ihren Rekordhochs ab. Drei Tage nach dem Amtsantritt der neuen Regierung machen sich die Investoren Sorgen über die Fähigkeit von Präsident Joe Biden, in den ersten 100 Tagen ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket zu verabschieden sowie 100 Millionen Impfstoffe zu verteilen. Das Problem ist, dass die Verteilung der Impfstoffe nur langsam vorankommt und viele Bundesstaaten unter Lieferengpässen leiden. Erschwerend kommt hinzu, dass Teile der Republikaner das Konjunkturpaket ablehnen: Mitt Romney sprach sich gegen ein neues Programm in nächster Zeit aus. Und der GOP-Senator Roy Blunt nannte den Plan einen Reinfall. Damit die Risk-On-Rallye weitergeht, sind eine erfolgreiche Impfstoffverteilung und ein aggressives Konjunkturpaket unerlässlich. 

Die Federal Reserve tagt nächste Woche. Dabei wird sie diese Entwicklung sehr genau beobachten. Wir rechnen bis dahin aber leider nicht mit nennenswerten Fortschritten an beiden Fronten, was bedeutet, dass sich die Zentralbank für eine anhaltend lockere Politik entscheiden wird. 

Trotz rekordhoher Virusfälle im Dezember waren die Wirtschaftsberichte in den USA nicht gerade schlecht. Laut Markit Economics beschleunigte sich die Aktivität im Produktions- und Dienstleistungssektor im Monat Januar. Die Verkäufe bestehender Eigenheime erholten sich, was im Einklang mit der Stärke steht, die wir Anfang der Woche bei den Baubeginnen und Baugenehmigungen gesehen haben. Die Umfrage der Philadelphia Fed hat sich zu Beginn des Jahres fast verdreifacht, und da sich die Aktienmärkte in der Nähe ihrer Rekordstände bewegen, gibt es wenig Grund zur unmittelbaren Besorgnis. Wie die EZB und die Bank of Canada wird auch die Federal Reserve über die kurzfristigen Risiken sprechen, aber die Möglichkeit einer starken Erholung betonen. Dies könnte dem US-Dollar kurzfristig etwas Unterstützung bieten, aber die Aussicht auf weitere Konjunkturmaßnahmen und ein größeres Haushaltsdefizit wird die Kursgewinne begrenzen. 

Es ist offiziell - die breit gefächerten Lockdowns in Europa haben den Aufschwung in der Region nicht gebremst. Nach den neuesten Berichten expandierte die deutsche Wirtschaft im vergangenen Monat, und obwohl das Tempo langsamer war als im Vormonat, war es stärker als erwartet. Das verarbeitende Gewerbe expandierte weiter, während sich der Dienstleistungssektor leicht abkühlte. Auch in der Eurozone als Ganzes verzeichnete das verarbeitende Gewerbe den größten Zuwachs. All dies deutet darauf hin, dass der Euro, der die stärkste Währung des Tages war, positiv in den Montag starten könnte. Vor den BIP-Daten für das vierte Quartal am Freitag besteht jedoch immer noch das Risiko eines Rückschlags. 

In Großbritannien hingegen schrumpfte die Aktivität sowohl im Dienstleistungssektor als auch im verarbeitenden Gewerbe deutlich. Der Markit-PMI-Index fiel von 50,4 auf 40,6 und damit auf den niedrigsten Stand seit Juni. Diese Entwicklung ist auf die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor zurückzuführen. Auch die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien waren schwächer als erwartet: Die Konsumausgaben stiegen im Dezember lediglich um 0,3 %, während ein Anstieg um 1,2 % erwartet worden war.

Zu den schwächsten Währungen gehörten der kanadische und der australische Dollar. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Einzelhandelsumsätze per November, beendete der USD/CAD den Tag über 1,27. Die Verbraucherausgaben erhöhten sich um 1,3% gegenüber einer Prognose von 0,1%. Ein Teil der Schwäche des Loonie lässt sich auf die Erwartung "hässlicher" Daten per Dezember zurückführen, da ein großer Teil des Landes abgeschottet war. Der australische und der neuseeländische Dollar setzten deutlich zurück. Obwohl Markit Economics starke PMIs für Australien meldete, fielen die Einzelhandelsumsätze im Dezember mehr als erwartet, ein Zeichen dafür, dass das warme Wetter und die geringen Coronavirus-Fälle die Nachfrage nicht stützten. Die Inflation in Neuseeland stieg an, aber die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe schrumpfte zum ersten Mal seit Mai.

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